Gemeinsame Vorstellung für ASGO-Gebiet entwickelt

Text: PD/stz.
Erstmals wurde für das Gebiet, das die Gemeinden St.Gallen, Gossau, Gaiserwald und Herisau umfasst, ein gemeinsames Verständnis darüber erarbeitet, wie sich das Areal bis 2050 entwickeln soll. Der im Rahmen der Entwicklungsplanung erstellte «Bericht ASGO-Gebietsentwicklung 2050» zeigt auf, wie die unterschiedlichen Nutzungsschwerpunkte gestärkt und koordiniert werden können. Der Bericht benennt die Herausforderungen auf dem Weg bis 2050 und präsentiert Ansatzpunkte für entsprechende Lösungen.
Überragende und überregionale Bedeutung
Als einer der grössten Produktions- und Logistikstandorte der Schweiz mit über 800 Firmen und rund 15'500 Arbeitsplätzen hat das ASGO-Gebiet eine zentrale Rolle für die Grundversorgung der Ostschweiz, der Deutschschweiz und des Tessins. Es zählt schweizweit zu den wichtigsten Güterumschlagplätzen. In den kommenden 25 Jahren wird ein Bevölkerungswachstum von 14 Prozent und ein Beschäftigtenwachstum von 48 Prozent prognostiziert. Das entspricht einem Zuwachs von 850 Einwohnern und 6’000 Vollzeitstellen.
Bis 2050 soll sich das Gebiet durch eine moderne Infrastruktur, aufeinander abgestimmte Mobilitätsangebote, vielfältige Sport- und Freizeiteinrichtungen sowie urbane Freiräume und wertvolle Naturräume auszeichnen. Die Entwicklungsplanung unterteilt das ASGO-Gebiet in fünf Teilgebiete: «Produktion und Logistik Gossau Ost», «Bahnhofquartier Gossau Ost», «Winkeln», «Geissbergareal» und «Nordhalde, nördlicher Raum Herisau».
Die Teilgebiete sollen gemäss ihren individuellen Nutzungsschwerpunkten weiterentwickelt werden. Dort, wo bereits heute der Schwerpunkt beim Arbeiten oder Wohnen liegt, soll dies auch 2050 der Fall sein. Das in der Arealmitte gelegene Kernstück «Produktion und Logistik Gossau Ost» bleibt der Hauptstandort für Grosshandel und Produktion.
In «Winkeln» und im «Bahnhofquartier Gossau Ost» entstehen gezielt Mischnutzungen. Im «Geissbergareal», das weiterhin ein Anziehungspunkt für Freizeit, Sport und Einkauf sein wird, wird der Rahmen für umfangreiche Siedlungsentwicklungspotenziale gesetzt. Der Gewerbestandort «Nordhalde, nördlicher Raum Herisau» verfügt über ein hohes Beschäftigungspotenzial und ist ein wichtiger Arbeitsstandort mit regionaler Ausstrahlung.
Konkrete Massnahmen zur Zielerreichung
Mehr Wohnraum, mehr Arbeitsplätze und mehr Freizeitangebote werden das Siedlungs- und Verkehrsaufkommen erhöhen. Der «Bericht ASGO-Gebietsentwicklung 2050» formuliert Massnahmen, wie mit dieser Entwicklung umgegangen werden kann. Die Umsetzung erfordert entsprechende Zusammenarbeit und Partnerschaft, um den angestrebten Zielzustand zu erreichen.
Übergeordnet betreffen die Massnahmen Fragen der Verdichtung, die Optimierung der Verkehrsinfrastruktur und -nutzung, neue Anbindungen an nationale Netze von Schiene und Strasse, attraktive Begegnungs- und Verbindungsräume sowie den Umgang mit der Klimaentwicklung.
Gemeinsam auf dem Weg nach 2050
Die Ergebnisse der Entwicklungsplanung entsprechen einem breiten Konsens zwischen Unternehmen, Grundeigentümern und Politik. Markus Buschor, Stadtrat von St.Gallen, betont: «Über ASGO haben wir nun nicht nur eine gemeinsame Strategie, sondern auch die geeigneten Organisationsstrukturen, um die Entwicklung des Gebiets gemeinsam voranzutreiben.»
Auch für den Stadtpräsidenten von Gossau, Wolfgang Giella, ist das Ergebnis ein wichtiger Schritt in die Zukunft: «Wir sind uns einig, dass wir nur gemeinsam die anstehenden Herausforderungen lösen können. Die erfolgreiche wirtschaftliche Weiterentwicklung jeder einzelnen Firma im ASGO-Perimeter wird nur in diesem Geist erfolgen können.» Boris Tschirky, Gemeindepräsident von Gaiserwald, ergänzt: «Wir haben nun die inhaltliche Basis für die Umsetzung und die koordinierte Planung erarbeitet. Damit bestehen die Voraussetzungen für ein zielgerichtetes Handeln in den nächsten 25 Jahren.»
Für die Unternehmen ist die nachhaltige Weiterentwicklung des Wirtschaftsstandorts zentral. Claudio Cavelti, Präsident der Handels- und Industriegesellschaft Gossau (HIG): «Die Gebietsentwicklung sorgt langfristig für einen attraktiven Standort für Unternehmen, Mitarbeitende und Bevölkerung.» Mario Bruderer, Präsident des Industrie- und Gewerbevereins St.Gallen-West (IVW), ergänzt: «Der Konsens ist ein Bekenntnis zum wichtigen Wirtschaftsstandort – und Ausdruck eines gemeinsamen Verständnisses, diesen weiterzuentwickeln.»
Der Konsens wird unterstrichen durch die auf dem Bericht basierende «Charta ASGO-Gebietsentwicklung 2050». Sie bekräftigt den Willen aller Beteiligten, den Entwicklungsprozess mitzutragen. Unterzeichnet ist die Charta von den vier involvierten Gemeinden, den beiden Wirtschaftsverbänden HIG und IVW, den Kantonen Appenzell Ausserrhoden und St.Gallen, der AGGLO St.Gallen-Bodensee sowie dem Verein ASGO.
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Nächste Schritte
Das Erreichen des Zielzustands 2050 hängt ab vom wirtschaftlichen und demografischen Wachstum, von der Standortattraktivität, politischen Mehrheiten, finanziellen Mitteln und der Konsensfähigkeit.
Die im Bericht aufgeführten Massnahmen bilden die Grundlage für das «Programm ASGO-Gebietsentwicklung 2050», das bis Ende 2025 erarbeitet wird. Es dient den Akteuren als Leitfaden für die Umsetzung. In den Teilgebieten «Winkeln» und «Bahnhofquartier Gossau Ost» wurden bereits erste vertiefende Teilplanungen lanciert. Die Umsetzung und Finanzierung einzelner Massnahmen erfolgen im üblichen Verfahren auf Stufe Gemeinden und Öffentlichkeit. Bestimmte Massnahmen liegen in der Verantwortung der involvierten Unternehmen.
Sämtliche Dokumente zur «ASGO-Gebietsentwicklung 2050» stehen unter www.asgo.ch zum Download bereit.