Frischer Wind und klare Worte: HEV St.Gallen erneuert Vorstand und bezieht Position

Text: PD/stz.
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In seiner pointierten Rede zeigte HEV-Präsident Christoph Bärlocher auf, dass der HEV in einem zunehmend herausfordernden städtischen Umfeld seine Interessen klar und entschlossen vertreten müsse. Die politischen Mehrheiten in Stadtparlament und Stadtrat hätten sich in den vergangenen Jahren stark nach links verschoben, was sich insbesondere bei jüngeren Abstimmungen manifestiert habe: «Während der Kanton bürgerlich abstimmt, entwickelt sich die Stadt zum ideologischen Sonderfall», so Bärlocher.
Er nannte aus den letzten Monaten exemplarisch die Biodiversitätsinitiative, die Mietrechtsvorlagen sowie die STEP-Abstimmung, bei denen sich die Stadtbevölkerung allesamt diametral entgegengesetzt zum übrigen Kanton positioniert habe. Fakt sei, dass Stadt und Land anders ticken. «Aber wir als Grund- und Hauseigentümer sollten uns nicht zu stark von der Mehrheitsmeinung in der Stadt beeinflussen lassen. Wir müssen unsere Interessen vertreten und diese auch klar artikulieren», mahnte der Präsident.
Gleichzeitig rief er zu einem besseren Verständnis zwischen Stadt und Umland auf: «Es braucht ein Miteinander – der Kanton braucht eine starke Hauptstadt, die Stadt aber auch die Unterstützung der anderen Gemeinden.»
Drei neue Vorstandsmitglieder gewählt
Ein weiterer zentraler Programmpunkt war die Gesamterneuerungswahl des Vorstands. Nach den Rücktritten von Heidi Riklin, Stefan Keller und Beat Schmid wurden mit Peter Bruhin (Gemeindepräsident Wittenbach), Bernhard Keller (ehem. Gemeindepräsident Muolen) und Gallus Wirrer (Immobilienunternehmer aus St.Gallen) drei neue Mitglieder in das Gremium gewählt.
Präsident Christoph Bärlocher würdigte die Verdienste der scheidenden Mitglieder und betonte die Wichtigkeit regionaler Vertretung: «Es ist entscheidend, dass auch die Interessen der umliegenden Gemeinden im Vorstand ihren Platz haben.» Die restlichen 14 bisherigen Mitglieder des Vorstands wurden allesamt bestätigt. Ebenso wurde Christoph Bärlocher als Präsident für eine weitere Amtsdauer gewählt.
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Engagement gegen den Eigenmietwert
Während Claudia Martin als Geschäftsleitungsmitglied des HEV Kanton St.Gallen Grussworte des Kantonalverbands überbrachte, stimmte Markus Meier, Direktor des HEV Schweiz, auf das «Jahr des Wohneigentums» ein. Denn am 28. September 2025 entscheidet das Schweizer Volk an der Urne über die Abschaffung des Eigenmietwerts – eine für die Eigentümer zentrale Abstimmung. In seinem Grusswort brachte er es denn auf eine einfache Formel: Auch wenn die Vorlage kompliziert klinge, brauche man sich letztlich nur zwei Buchstaben zu merken: ein J und ein A – JA.
Meier warb vor den Hauseigentümern dafür, die Chance zu nutzen und der Besteuerung eines fiktiven Einkommens – einer Geistersteuer – endlich ein Ende zu setzen. Die Mitgliederversammlung endete mit einem unterhaltsamen Comedy-Auftritt vom aus FM1 bekannten «Chäller», einem feinen Steh-Dinner und dem geselligen Austausch unter den HEV-Mitgliedern.