Ostschweiz

Forschung für die Zukunft: Drei Projekte der OST ausgezeichnet

Forschung für die Zukunft: Drei Projekte der OST ausgezeichnet
Mit dem diesjährigen FUTUR-Hauptpreis wurde Prof. Dr. Paul Zbinden vom Institut für Mikroelektronik, Embedded Systems und Sensorik (IMES) der OST für ein Projekt ausgezeichnet, das neue Massstäbe in der biomedizinischen Bildgebung setzt.
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Drei Projekte der OST – Ostschweizer Fachhochschule wurden am 19. Mai 2025 mit Preisen der Stiftung FUTUR ausgezeichnet. Gewürdigt wurden ein photonenzählendes Mikroskopiesystem, ein innovatives Verfahren zur Herstellung von Biomethanol und ein partizipatives Architekturprojekt in Schwanden (GL).

Text: pd/red

Prof. Dr. Paul Zbinden vom Institut für Mikroelektronik, Embedded Systems und Sensorik (IMES) erhielt den Hauptpreis für eine neue Methode zur Zellbeobachtung im lebenden Gehirn. Gemeinsam mit der Universität Zürich und dem Industriepartner Prospective Instruments entwickelte sein Team ein System zur Fluoreszenz-Lebensdauerbildgebung (FLIM), das auf zeitkorrelierter Einzelphotonenzählung basiert. Die Technologie ist nicht nur kompakt und kostengünstig, sondern auch 20-mal schneller als bisherige Verfahren. «Wenn Ingenieure zusammen mit Biologen Photonen zählen, eröffnet sich eine völlig neue Welt», sagte Zbinden. Ein Patent wurde eingereicht, ein Prototyp ist bereits im Einsatz.

Biomethanol ohne Umweg

Der Anerkennungspreis ging an Prof. Dr. Andre Heel vom Institut Advanced Materials & Processes. Sein Team entwickelte mit «Biometh» ein Verfahren zur direkten Herstellung von Methanol aus Biogas – ganz ohne Strom oder Wasserstoff. Damit entsteht ein neuer Ansatz, der sich von bisherigen Power-to-X-Konzepten abhebt und Methanol als synthetischen Treibstoff konkurrenzfähig macht.

Das Team um Prof. Dr. Andre Heel vom Institut Advanced Materials & Processes
Das Team um Prof. Dr. Andre Heel vom Institut Advanced Materials & Processes

Methanol ist als Treibstoff für Schiffe, in der Luftfahrt und als Basischemikalie vielseitig einsetzbar. «Wir können heute zwar noch kein ganzes Container-Schiff volltanken – aber wir haben gezeigt, dass es möglich ist», so Heel. In Rapperswil-Jona entsteht derzeit eine Demonstrationsanlage, unterstützt unter anderem von ZeoChem und der Reederei Maersk.

Neustart in Schwanden

Ein Spezialpreis ging an ein Architekturprojekt unter Leitung von Prof. Peter Vogt. Nach dem verheerenden Hangrutsch 2023 in Schwanden (GL) entwarfen OST-Studenten Konzepte zur Neugestaltung des betroffenen Quartiers. Findlinge und Wasserläufe sollen erhalten und in das neue Ortsbild integriert werden. Die Bevölkerung war eng in den digitalen Planungsprozess eingebunden – ein Beispiel partizipativer Landschaftsarchitektur.

Prof. Peter Vogt (l.) und FUTUR-Stiftungsratspräsident Thomas Schmidheiny
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