«Erster Rettungsanker für KMU»

Im Februar haben die Ostschweizer Kantone Härtefallregelungen für notleidende KMU lanciert, um die Auswirkungen der Corona-Massnahmen zu bekämpfen. «Doch viele betroffene Unternehmen haben Mühe, Zugang zu finden», sagt Guno Fischer (Bild), Regionalleiter von Adlatus Ostschweiz, einem Netzwerk ehemaliger Führungskräfte und Unternehmer.
Bereits über 20 Anfragen
Darum will das bereits seit 1982 agierende Netzwerk Unterstützung bieten. Es bietet rasch und unkompliziert Hilfe an, insbesondere bei der Erstellung oder Prüfung der notwendigen Gesuchsunterlagen. «Diesen ersten Schritt bieten wir kostenlos an, wir sehen uns quasi als ersten Rettungsanker in der Not», erklärt Fischer.
Weil die Kantone individuelle Härtefallregelungen implementiert haben, sei die Hilfe für KMU in diesem ersten Schritt entscheidend, erläutert der Regionalleiter. Einzelne Kantone hätten dies erkannt. So verweise das St.Galler Amt für Wirtschaft und Arbeit in der Härtefallrubrik ihrer Webseite auf das Adlatus-Netzwerk als Anlaufstelle.
Über 20 Anfragen sind laut Fischer seit dem Start dieses Unterstützungsprogramms eingegangen. Sie stammten vor allem aus den Bereichen Gastronomie, Veranstaltungstechnik und Fitness, aber auch aus Handel und Dienstleistungen. Vier Adlaten seien dafür im Einsatz, und sie stellten sicher, dass jedes anfragende KMU innert zwei bis drei Tagen einen Termin für ein Erstgespräch erhält.
Treuhand ergänzen
Liegen die notwendigen Gesuchsunterlagen wie Betriebsabschlüsse, Liquiditätsplanung oder Businessplan usw. vor, werden diese von Wirtschaftsprüfern im Auftrag der Kantone geprüft, und bei einem Ja fliesst Geld. Adlatus Ostschweiz steht den KMU anschliessend für die Umsetzung der Massnahmen zur Seite.«Wir verstehen uns dabei nicht als Konkurrenz zu Treuhand-Dienstleistern, sondern als Unterstützung und vor allem als Ergänzung, zum Beispiel in den Bereichen Marketing und Vertrieb, Organisation, Personal und so fort, betont Guno Fischer.