St.Gallen

Erfolgreiches Geschäftsjahr für den hohen Kasten

Erfolgreiches Geschäftsjahr für den hohen Kasten
Die Aktionäre der Kastenbahn versammeln sich jeweils am ersten Juni-Samstag zur GV, dieses Jahr nicht unter freiem Himmel, sondern in der Kirche Brülisau
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Wegen schlechten Wetters tagte die Generalversammlung am 7. Juni in der Kirche Brülisau. Trotz weniger Fahrgästen verzeichnete die Hoher Kasten AG 2024 ein solides Ergebnis und präsentierte Pläne für den Ersatz der Seilbahntechnik.

Text: pd/fam

Die Generalversammlung der Hoher Kasten Drehrestaurant und Seilbahn AG konnte am Samstag, 7. Juni nicht unter freiem Himmel stattfinden, sondern musste kurzfristig in die Kirche Brülisau verlegt werden.

Verwaltungsratspräsident Jonny Dörig präsentierte in seinem ersten Jahresbericht das Jahresergebnis des Unternehmens und gewährte einen Ausblick auf das bevorstehende Seilbahnprojekt. Die Aktionäre genehmigten die Jahresrechnung vorbehaltlos.

Es hätte die 8. Freiluft-Generalversammlung werden sollen. Wegen des nasskalten Wetters wurde die Versammlung der Aktionärinnen und Aktionären kurzfristig in die Kirche Brülisau verlegt. Den 457 Stimmberechtigten wurde ein erfolgreiches Jahresergebnis 2024 präsentiert. Zwar liegen die gezählten 194’990 Frequenzen um ca. 13% unter jenen des sehr starken Vorjahres 2023, allerdings relativieren sich die Zahlen sehr, wenn die nicht enden wollende Serie an Tiefdruckgebieten während der Sommermonate und in den Herbstferien in die Beurteilung einfliesst.

Ein Erfolg zeigt sich im finanziellen Ergebnis: Mit einem Bahnumsatz von CHF 2’626’958 konnte das Vorjahr um 5% übertroffen werden, und der Rekordwert aus dem Jahr 2018 wurde nur knapp verpasst. Nebst den betriebsnotwendigen Abschreibungen von CHF 930’000 wurden weitere CHF 125’000 abgeschrieben. Unter dem Strich ergibt sich ein Jahresgewinn von knapp CHF 75'000.

Wetter prägte das Geschäftsjahr

Das Geschäftsjahr 2024 war von ungewöhnlich vielen Niederschlägen und wenigen Schönwetterperioden geprägt. Von Mitte Oktober 2023 bis Mitte Oktober 2024 gab es keine längere Periode mit mehr als fünf Tagen ohne Regen. Dies wirkte sich deutlich auf die Frequenzen der Seilbahn aus, insbesondere in den Sommermonaten, die aufgrund der häufigen Schlechtwetterlagen deutlich unter dem Durchschnitt der letzten Jahre lagen.

Der Mai konnte dank einigen guten Wetterlagen an Auffahrt und Pfingsten überdurchschnittliche Besucherzahlen verzeichnen. Im Herbst kehrte das Wetter dann, was sich in einem starken Anstieg der Fahrgastzahlen im November und Dezember widerspiegelte.Nebel im Tal bei strahlend blauem Himmel auf dem Berg erwies sich erneut als Erfolgsfaktor für das Seilbahnunternehmen.

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Ersatzprojekt für die Seilbahntechnik nimmt Formen an

Im Rahmen der Generalversammlung gab Verwaltungsratspräsident Jonny Dörig einen ausführlichen Überblick zum aktuellen Stand des geplanten Seilbahnersatzprojekts. Zwar ist die Konzession noch bis ins Jahr 2049 gültig, doch zentrale Komponenten wie Tragseile, Masten sowie seilbahntechnische Bauteile stammen grösstenteils aus den 1960er-Jahren und müssen in den kommenden Jahren ersetzt werden.

Der Weiterbetrieb der bestehenden Bahn würde Investitionen von mindestens CHF 9 Mio. erfordern – ohne nennenswerte betriebliche Vorteile oder Verbesserungen für die Fahrgäste. Ein Neubau mit zeitgemässer Technik verspricht hingegen eine höhere Windresistenz, tiefere Unterhaltskosten und spürbar mehr Komfort.

Der Verwaltungsrat hat deshalb im November 2024 entschieden, die Seilbahn vollständig zu ersetzen – unter Beibehaltung der heutigen Tal- und Bergstation. Zurzeit werden zwei Projektvarianten vertieft geprüft: eine Ausführung mit einer Einzelstütze von 96m sowie eine Variante mit zwei Stützen von 49m und 100m. Aufgrund der besseren geologischen Voraussetzungen und der geringeren Bau- und Betriebskosten wird die Lösung mit einer Stütze bevorzugt.

Der Variantenentscheid zur definitiven Weiterverfolgung erfolgt nach Vorliegen des Gutachtens der Eidgenössischen Natur- und Heimatschutzkommission (ENHK), das im Juli 2025 erwartet wird. Die Eingabe ins Plangenehmigungsverfahren ist auf Ende 2025 geplant. Ein Baustart könnte, je nach Projektfortschritt, ab dem Jahr 2028 erfolgen. Detaillierte Informationen zum Projektverlauf und zur Finanzierung werden an der Generalversammlung 2026 präsentiert.

Personelle Veränderung in der technischen Leitung

Der technische Leiter André Huser reduziert sein Pensum erstmals per 1. Juli 2025 und wird den Hohen Kasten schrittweise in Richtung Säntisbahn verlassen. Die technische Leitung sowie das Projekt «Ersatz der Seilbahn» betreut er weiterhin bis voraussichtlich Mitte 2026. Dank seiner frühzeitigen Ankündigung konnte mit Roman Wyss eine wertvolle Verstärkung gewonnen werden.

Roman ist seit 1. Januar 2025 als technischer Mitarbeiter in der Unternehmung tätig, absolviert derzeit die Ausbildung zum Seilbahnfachmann und kann danach die technische Leitungsfunktion übernehmen.

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