Thurgau

Doppelsieg beim TTT-Jugendwettbewerb

Doppelsieg beim TTT-Jugendwettbewerb
Laurin Herzig, Lena Pallmann und Sevrin Brüllmann
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Mit bemerkenswerter Vielfalt überzeugten Lena Pallmann, Sevrin Brüllmann und Laurin Herzig am Jugendwettbewerb 2025 des Think Tank Thurgau. Zwei erste Plätze und ein dritter Rang wurden im Weinfelder Rathaus vergeben – für Arbeiten, die Kreativität, Tiefgang und regionalen Bezug verbinden.

Text: PD/stz.

Am Freitag, 9. Mai, hat die Stiftung Think Tank Thurgau ein weiteres Mal die besten Maturaarbeiten mit Blick auf Innovationskraft und Bedeutung für den Kanton ausgezeichnet. Die Feier im Rathaus Weinfelden wurde musikalisch von Luan Bajramaj von der Kantonsschule Romanshorn umrahmt, und Regierungsrätin Denise Neuweiler vom Departement für Erziehung und Kultur hielt erstmals die Laudatio.

Auch Grossratspräsident Peter Bühler zeigte sich in seiner Rede von der Innovationskraft der Maturanden beeindruckt und brachte seinen Wunsch zum Ausdruck, dass sie ihr Engagement künftig für die Gesellschaft einsetzen.

Rund 80 Personen fanden am Freitagabend den Weg in den Weinfelder Rathaussaal. Gespannt durften sie den drei besten Maturaarbeiten lauschen, die eine fünfköpfige Jury ausgewählt hatte. «Unsere Wettbewerbskriterien sind die hohe Qualität, der Innovationsgehalt der Arbeit, die zukünftige Wichtigkeit des bearbeiteten Themas sowie dessen Bezug zu oder Relevanz für die Region Thurgau», erläutert Jurypräsidentin Regula Broger die Kriterien des Wettbewerbs. Von den 14 eingereichten Arbeiten wurden acht in die zweite Runde eingeladen. Die besten drei durften am Freitag ihre Arbeit dem Publikum in einer Präsentation vorstellen.

Den Anfang machte Sevrin Brüllmann, der über Holz als Supermaterial forschte. Sein Ziel war es, die Eignung von verfestigtem Holz als Ersatz für Metalle in der Bauindustrie und im ballistischen Schutz zu testen. Der Maturand der Kantonsschule Kreuzlingen überzeugte die Jury nicht nur mit seinen Experimenten und seiner praxisnahen Diskussion für nachhaltigen Nutzen auch im Thurgau. Besonders beachtlich war, dass Brüllmann bestehende Forschung hinterfragte und ein neues Verfahren zur Stabilisierung von Holz erforschte.

Laurin Herzig von der Kantonsschule Romanshorn zeigte seine Maturaarbeit mit dem Titel «Real-Time Swarm Dynamics: Simulating Emergent Behaviour with Compute Shaders in Godot» dem Publikum. «Ich weiss, der Titel sieht beängstigend aus», sagte Herzig und fing damit einige Lacher ein. Inspiriert vom Schleimpilz Physarum polycephalum entwickelte Herzig ein agentenbasiertes Modell, das durch einfache lokale Regeln komplexe globale Muster erzeugt – ganz im Sinne des Emergenz-Prinzips. Die Jury beeindruckte er nebst der kreativen Herangehensweise auch mit der technischen Tiefe seiner Arbeit.

Als dritte Maturandin stellte Lena Pallmann von der Pädagogischen Maturitätsschule Kreuzlingen ihre Arbeit vor. Sie präsentierte ihr selbst verfasstes Musical mit zwei kleinen musikalischen Auszügen und zog so das ganze Publikum in ihren Bann. In ihrer Maturaarbeit verbindet Pallmann Musik, Theater und Geschichte auf aussergewöhnliche Weise. Sie komponierte ein eigenes Musical, das die Gefühls- und Erlebniswelt aus der Sicht von Traudl Junge, Hitlers letzter Sekretärin, erzählt. «Ihre musikalische, sängerische, dramaturgische und szenische Arbeit beeindruckt uns zutiefst», sagte Jurypräsidentin Regula Broger. «Die Musik überzeugt durch klangliche Vielfalt und Ausdruckskraft; jede Stimmung, jeder Wendepunkt der Geschichte findet musikalisch wie textlich seine Form, und der Aufbau des Musicals ist einfach perfekt.»

Der Höhepunkt des Abends war die Bekanntgabe der Rangierung. Lena Pallmann mit ihrem Musical und Sevrin Brüllmann mit seiner Forschung zum Supermaterial Holz erhielten beide den ersten Platz. Laurin Herzig erreichte den ebenfalls ausgezeichneten dritten Platz.

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