Dialog Thurgau unterstützt Reform

Heute unterliegen Zinszahlungen auf inländischen Obligationen der Verrechnungssteuer von 35 Prozent. Sie sind damit für die meisten Anleger unattraktiv, selbst wenn sie Anspruch auf vollständige Rückerstattung haben. Dies bewirkt, dass Schweizer Unternehmen sich Geld im Ausland statt in der Schweiz beschaffen.
Die Schweiz vertreibt dadurch Steuereinnahmen ins Ausland. Diese Steuern sollen mit der Reform wieder in die Schweiz zurückgeholt werden. Jakob Stark, Ständerat SVP, geht es auch darum, gleich lange Spiesse zu schaffen. «Wir sollten die Verrechnungssteuer dazu endlich reformieren.»
«Mehr Steuereinnahmen und günstigere Finanzierung»
Die Reform schafft Zugang zu günstigeren Finanzierungen. Davon profitieren auch der Bund, Kantone, grössere Gemeinden sowie Betriebe aus der Infrastruktur, Energie sowie Pensionskassen, Krankenkassen und gar Spitäler. Auch sie geben Obligationen aus und können somit künftig von tieferen Zinsen profitieren.
«Mehr Steuereinnahmen und günstigere Finanzierung – Bund, Kantone und Gemeinden profitieren doppelt.» hält Die Mitte-Ständerätin Brigitte Häberli-Koller fest.
Positives Kosten-Nutzen-Verhältnis
Im Thurgau hat sich ein breit abgestütztes Komitee für die Reform der Verrechnungssteuer gebildet. Vertreter der EDU, SVP, FDP, GLP, Die Mitte und die drei Wirtschaftsverbände setzen sich gemeinsam für diese wichtige Vorlage ein. Sie betonen dabei, dass es sich um eine Reform mit Augenmass handelt. Verrechnungssteuerfrei werden künftig nur neue, inländische Obligationen. Das beschränkt die kurzfristigen Steuerausfälle auf ein absolutes Minimum.
Nichts ändert sich im weit gewichtigeren Bereich der Dividenden, die für die Milliardeneinnahmen beim Bund verantwortlich sind. Das Kosten-Nutzen-Verhältnis der Reform ist ausgesprochen positiv. Bei geringen kurzfristigen Kosten können bedeutende volkswirtschaftliche Vorteile erreicht werden.