Cybersecurity-Konferenz 2025: Digitale Resilienz im Fokus
Text: pd/stz.
Rund 120 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik versammelten sich im Auditorium der Universität Liechtenstein, um sich mit den drängendsten Fragen zur Cybersicherheit auseinanderzusetzen. Cybersicherheit zählt zu den zentralen Handlungsfeldern von digital-liechtenstein.li. Die Standortinitiative arbeitet mit über 60 Mitgliedsunternehmen an vielfältigen Projekten, um die digitale Sicherheit des Landes gezielt zu stärken und das Bewusstsein für aktuelle Bedrohungen sowie moderne Schutzmechanismen weiter auszubauen.
Von nationalen Strategien bis zu LLM-basierten Bedrohungsszenarien
Das vielfältige Programm griff zentrale Aspekte der Cybersicherheit auf – von nationalen Sicherheitsstrategien über technologische Entwicklungen bis hin zu sozialen Manipulationsmethoden.
Nach der Begrüssung durch die Moderatorin Sunnie J. Groeneveld eröffnete Marcel Zumbühl, Chief Information Security Officer der Schweizerischen Post, mit seinem Vortrag «Beyond Cybersecurity – What’s next?» die Konferenz. Mit konkreten Empfehlungen zeigte er auf, wie Organisationen Sicherheitsarchitekturen proaktiv weiterentwickeln können.
Im Anschluss präsentierte Michael Valersi, Leiter der Stabsstelle Cybersicherheit, die Eckpunkte der nationalen Cybersicherheitsstrategie Liechtensteins. Er hob hervor, wie stark der Fokus auf ganzheitliche Resilienz gelegt wird und welche Massnahmen der Staat zum Schutz kritischer Infrastrukturen plant. Danach gab Romain Geiser vom Bundesamt für Cybersicherheit BACS einen Einblick in die Umsetzung der Nationalen Cyberstrategie in der Schweiz und betonte die Bedeutung grenzüberschreitender Zusammenarbeit.
Cyberrisiken in Lieferketten und neue Angriffsformen durch KI
Ein weiterer Schwerpunkt lag auf den zunehmend komplexen Cyberrisiken in Lieferketten. Tom Schmidt, Partner bei EY Technology Consulting, illustrierte die Verwundbarkeit globaler Wertschöpfungsketten und zeigte auf, wie Unternehmen mit gezielten Schutzmassnahmen ihre Sicherheit signifikant erhöhen können.
Einen tiefen Einblick in die Auswirkungen von Large Language Models auf die Cybersicherheit bot Prof. Dr. Pavel Laskov von der Universität Liechtenstein. Seine Analyse betonte sowohl Risiken – etwa durch Missbrauch als Angriffsvektor – als auch Potenziale zur Stärkung der Verteidigungssysteme.
Den Abschluss der Referate bildete Jill Wick, Cyber Security Consultant bei InfoGuard. In ihrem Beitrag zu Deepfakes und Social Engineering zeigte sie eindrücklich, wie Cyberkriminelle durch realitätsnahe Fälschungen das Vertrauen in Unternehmenskommunikation erschüttern und welche Verteidigungsstrategien wirksam sind.
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Austausch und Networking im Fokus
Beim abschliessenden Netzwerkapéro wurde der inhaltliche Austausch vertieft. Die Gäste diskutierten über konkrete Anwendungsfälle, neue Regulierungen sowie Ansätze zur Sensibilisierung der Mitarbeitenden.
Die Konferenz machte deutlich: Cybersicherheit ist nicht nur eine technische, sondern vor allem eine strategische Aufgabe, die interdisziplinäre Zusammenarbeit verlangt.