Bühler eröffnet Milling Academy

Text: PD/stz.
Die Mühlenindustrie spielt eine entscheidende Rolle für die globale Ernährungssicherheit, steht jedoch zugleich vor grossen Veränderungen und Herausforderungen. Neben steigenden Anforderungen an Lebensmittelsicherheit sowie an Effizienz und Nachhaltigkeit sehen sich Müller mit zunehmendem Druck durch den Klimawandel, einen schrumpfenden Fachkräftemarkt und volatile Lieferketten konfrontiert. In diesem Kontext werden technologische und digitale Lösungen zu unverzichtbaren Werkzeugen, um Ertrag, Profitabilität und Resilienz zu steigern. Die volle Ausschöpfung dieses Potenzials setzt jedoch eine qualifizierte Belegschaft voraus – praxisnahe Fortbildungsangebote sind wichtiger denn je.
«Mit der Eröffnung unserer neuen, hochmodernen Milling Academy stärken wir die nächste Generation von Müllern, indem wir fortschrittliche Trainings, praktische Erfahrungen und Zugang zu den neuesten Technologien anbieten», sagt Stefan Birrer, Head of Business Area Milling Solutions bei der Bühler Group. «So stellen wir sicher, dass unsere Kunden den sich wandelnden Anforderungen der Branche gerecht werden und kontinuierliche Verbesserungen in der Lebensmittel- und Futtermittelverarbeitung vorantreiben.»
Die Milling Academy ist ein Ort, an dem Fachleute der Branche ihr Wissen vertiefen, ihr Netzwerk erweitern und Innovationen für eine effizientere und nachhaltigere Wertschöpfungskette fördern können. Die Teilnehmer erhalten direkten Zugang zu Bühlers Grain Innovation Center, zu mehreren Forschungs- und Ausbildungszentren sowie zum Innovationscampus CUBIC. Sie sammeln praktische Erfahrungen in allen Verarbeitungsprozessen – von der Rohmaterialannahme bis zur Endverpackung.
Wachsende Nachfrage nach Training wird erfüllt
Die Milling Academy wurde mit Fokus auf moderne Didaktik konzipiert, um optimale Lernerfolge zu gewährleisten. «Der Bau der Milling Academy gab uns die Möglichkeit, alles so zu gestalten, wie es für unsere Kundenschulungen am sinnvollsten ist. Wir haben zudem viele neue, interaktive Lernmöglichkeiten direkt an den Maschinen geschaffen», sagt Dario Grossmann, Leiter der Milling Academy. «Unsere Teilnehmer bestätigen uns, dass wir mit der Milling Academy ein völlig neues Qualitätsniveau erreicht haben. Das Interesse an Trainings wächst stetig, und wir sind bestens darauf vorbereitet, diese Nachfrage zu bedienen und auch künftig die beste Ausbildung für Müller anzubieten.»
Die Einrichtung verfügt über drei moderne Klassenräume, verschiedene Break-out-Bereiche für Selbststudium und Gruppenarbeit sowie eine Arena mitten im Maschinenpark. Eine einladende Kaffee-Lounge fördert das Networking unter den Teilnehmern und erleichtert den fachlichen Austausch. Praxisnahe Trainings finden sowohl an neuesten Maschinen als auch an älteren Modellen statt – für eine Ausbildung, die optimal auf die in den jeweiligen Anlagen eingesetzte Technik abgestimmt ist.
Die Milling Academy integriert fortschrittliche digitale Lernmittel und verfügt über zwei Labore: eines für analytische Ausbildung, eines für Elektroniktraining und praktische Versuche. Sie umfasst zudem eine vollautomatische Schulmühle mit einer Tagesleistung von 24 Tonnen für Trainings im industriellen Massstab. Auch die Schule für Futtermitteltechnologie (SFT) ist hier angesiedelt – ein weiterer Mehrwert für Fachkräfte aus der Lebensmittel- und Futtermittelindustrie.
Gemeinsam mit der SFT bietet die Milling Academy jährlich über 100 Kurse für mehr als 750 Teilnehmer in sieben Sprachen an. Die modular aufgebauten Kurse richten sich an Maschinenbediener, Obermüller, Betriebsleiter, aber auch an Führungskräfte sowie Mitarbeitende aus Labor, Elektrik und Mechanik. Darüber hinaus führt das Team massgeschneiderte Trainings in Uzwil oder direkt vor Ort bei Kunden weltweit durch.
Kunden sind überzeugt
Erste Rückmeldungen aus dem Markt bestätigen den Erfolg: «Infrastruktur und Konzept sind herausragend. Die angenehme Atmosphäre ermöglicht es, sich während des Trainings ganz auf die Welt der Müllerei einzulassen. Die Ausbildenden sind ausgesprochen kompetent, das Schulungsmaterial hervorragend aufbereitet. Die Nähe zu den Forschungs- und Trainingszentren vertieft das Verständnis für die vielfältigen Geschäftsbereiche und Prozesse des Unternehmens», sagt Oliver Efrain Romero Lucero, Manager für kontinuierliche Verbesserung bei CMI Alimentos in Guatemala.
Auch Jan Tuborg Pedersen, Teamleiter bei Valsemøllen in Dänemark, ist beeindruckt: «Mir gefällt besonders, dass es hell und modern ist, mit grossen Klassenräumen und grossen Bildschirmen. Für mich ist eine der wichtigsten Neuerungen, dass es jetzt einen Showroom mit all den Maschinen gibt, über die wir lernen – und dass man andere Studierende trifft. Die direkte Verbindung zwischen Milling Academy und Grain Innovation Center ist unglaublich nützlich. Man kann sich frei bewegen, Leute treffen und überall Fragen stellen.»
Das globale Bildungsnetzwerk von Bühler
Die Milling Academy ist Teil eines weltweiten Bildungsnetzwerks von Bühler. Sie kooperiert mit der Kansas State University (USA), dem Trainingszentrum in Wuxi und dem Futtermittelwerk in Changzhou (China). Die African Milling School in Nairobi bildet seit 2015 Müller aus ganz Afrika und dem Nahen Osten aus.
Teilnehmer in Uzwil erhalten Zugang zum Grain Innovation Center (GIC), wo sie Maschinen mit echten Rohmaterialien testen und modernste Technologien der Getreideverarbeitung erleben können. Das GIC ist eng vernetzt mit Forschungszentren wie dem Grain Processing Innovation Center in Kano (Nigeria), das sich auf lokale Getreidesorten spezialisiert, sowie mit Einrichtungen wie dem Cocoa Competence Center in Côte d’Ivoire und der International Rice Milling Academy in Indien.
Dieses Netzwerk wird ergänzt durch Partnerschaften mit führenden Hochschulen und Forschungseinrichtungen, darunter die ETH Zürich, das DIL in Deutschland und das North Carolina Food Innovation Lab (USA). In Singapur betreiben Bühler und Givaudan gemeinsam das Protein Innovation Center zur Entwicklung pflanzlicher Produkte.
«Wir investieren kontinuierlich in den Ausbau unseres globalen Bildungsnetzwerks, um die nächste Generation von Müllern mit den nötigen Kompetenzen auszustatten. Damit gestalten wir die Zukunft der Ernährung aktiv mit – wir bauen Wissen auf, fördern Innovationen und helfen unseren Kunden, wettbewerbsfähig zu bleiben und zugleich das Ernährungssystem nachhaltiger und widerstandsfähiger zu machen», sagt Stefan Birrer.