Thurgau

Cerfeda übernimmt Forster Swiss Home

Cerfeda übernimmt Forster Swiss Home
Giovanni Cerfeda
Lesezeit: 3 Minuten

Am 20. Juni 2025 bewilligte das Bezirksgericht Arbon das von allen Beteiligten vorgelegte Sanierungskonzept zur Fortführung der Geschäftstätigkeit der Forster Swiss Home durch eine Auffanggesellschaft unter der Kontrolle von Giovanni Cerfeda aus Winterthur. Auch in Zukunft wird es die Thurgauer Stahlküchen geben.

Text: PD/stz.

Das Bezirksgericht Arbon hatte der Forster Swiss Home kürzlich eine provisorische Nachlassstundung bewilligt und am 20. Mai 2025 die Anwaltskanzlei Wicki Partners AG aus Zürich als Sachwalterin eingesetzt.

Die mandatsleitenden Rechtsanwälte Balthasar Wicki und Vivien Keiser erhielten den Auftrag, die Sanierung der Forster Swiss Home AG sowie der übrigen Forster-Gesellschaften zu überwachen und gezielte Sanierungsmassnahmen umzusetzen. Die ausstehenden April- und Mai-Löhne der Mitarbeitenden sowie erste strategische Weichenstellungen hatten dabei oberste Priorität.

Tragfähiger Weg in Richtung Zukunft

Parallel dazu ging es darum, für die Forster Swiss Home unter vorrangiger Berücksichtigung der Gläubigerinteressen einen tragfähigen Weg in eine unternehmerische Zukunft zu finden. Der Verwaltungsrat prüfte unter Leitung der Sachwalterin verschiedene Szenarien und Perspektiven und führte Gespräche mit potenziellen Investorengruppen für eine betriebliche Auffanglösung.

Ziel bleibt die Fortführung von Produktion und schweizweitem Vertrieb der bekannten Forster-Stahlküchen.

Organisatorische und personelle Massnahmen

Dem Angebot und Konzept des bisherigen Aktionärs und Verwaltungsrats Giovanni Cerfeda wurde der Vorzug gegeben. Nach einem zustimmenden Beschluss des Verwaltungsrats wurde dem Gericht ein Antrag auf Genehmigung der Betriebsübertragung auf eine Auffanggesellschaft unter seiner Kontrolle eingereicht.

Im Sinne einer kontinuierlichen Geschäftstätigkeit sollen zu einem späteren Zeitpunkt nahestehende Investoren beigezogen, verschiedene organisatorische und personelle Veränderungen vorgenommen und die Marke Forster neu positioniert werden.

Die vom Gericht und Verwaltungsrat genehmigte sowie von allen Parteien unterzeichnete Basisvereinbarung sieht vor, dass der Betrieb ab dem 1. Juli 2025 unter der Verantwortung der neuen Eigentümerschaft steht. Alte Verbindlichkeiten werden nicht übertragen. Die übrigen bisherigen Verwaltungsratsmitglieder und Aktionäre sind nicht mehr beteiligt.

Der bisherige CEO Andreas Sandmann, der seine Demission bereits vor einiger Zeit aus persönlichen Gründen eingereicht hatte, wurde gebeten, den Übergang aufseiten der Sachwalterin noch bis Ende Juli 2025 zu begleiten.

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Unternehmerische Perspektive

Durch diese Lösung erhält die Forster Swiss Home eine neue unternehmerische Perspektive. Die Juni-Löhne für alle Mitarbeiter können fristgerecht überwiesen werden. Ein Grossteil der Belegschaft in Arbon und in den verschiedenen Showrooms – rund drei Viertel aller Angestellten – wird von der neuen Auffanggesellschaft übernommen. Die übrigen gut 30 Arbeitsverhältnisse werden ordnungsgemäss gekündigt und die Mitarbeiter freigestellt.

Giovanni Cerfeda erklärt: «Mir ist es ein persönliches Anliegen, möglichst vielen Angestellten eine neue Zukunft zu ermöglichen und gemeinsam mit meinem Team Forster wieder zu einer Marke zu machen, um die uns alle beneiden.»

Bewilligtes Sanierungskonzept

Das Bezirksgericht Arbon hat das eingereichte Sanierungskonzept am vergangenen Freitag genehmigt. Nun gilt es, im Interesse aller, den vorgesehenen Weg konsequent zu verfolgen und die Sanierung umzusetzen. Die Mitarbeiter wurden über den aktuellen Stand bereits informiert. Die Gläubiger der bisherigen Forster Swiss Home AG werden in den kommenden Tagen durch die Sachwalterin schriftlich über das weitere Vorgehen in Kenntnis gesetzt. Weitere, detailliertere Informationen folgen.

Mandatsleiter Balthasar Wicki führt aus: «Die nun realisierte Auffanglösung bietet neue Chancen für die meisten Angestellten, für unsere Lieferanten und für den Standort Arbon. Es ist das Beste, was wir in der schwierigen Lage noch erreichen konnten. Die Interessen der Gläubiger wurden bestmöglich gewahrt. Ich danke allen Beteiligten – jeder hat einen wertvollen Beitrag geleistet.»

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