5. Agglomerationsprogramm beim Bund eingereicht

5. Agglomerationsprogramm beim Bund eingereicht
Tobias Winiger, Leiter Aggloprogramm St.Gallen-Bodensee (rechts), übergibt die 5. Generation an Jesse Mägli, Spezialist Agglomerationsprogramme beim Bundesamt für Raumentwicklung ARE
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Die AGGLO St.Gallen-Bodensee hat die 5. Generation des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee beim Bund zur Prüfung eingereicht. Über 100 Massnahmen mit einem geschätzten Volumen von 260 Millionen Franken sollen von 2028 bis 2032 umgesetzt werden. Der Prüfbericht des Bundes wird im Frühjahr 2026 erwartet. Zu den Massnahmen zählen Verbesserungen des Velonetzes sowie die Neugestaltung mehrerer Bahnhofplätze und zentraler städtischer Räume.

Text: PD/stz.

Nachdem sämtliche 33 Agglomerationsgemeinden sowie die beteiligten Kantone Appenzell Ausserrhoden, St.Gallen und Thurgau die politischen Beschlüsse vollzogen haben, reicht die Trägerschaft des Agglomerationsprogramms St.Gallen-Bodensee heute das Programm der 5. Generation beim Bund zur Prüfung ein.

Damit bewirbt sich die AGGLO St.Gallen-Bodensee um weitere Gelder des Bundes für Verkehrsvorhaben in der ganzen Agglomeration. Mit der jüngsten Generation soll nahtlos an die bisherigen Erfolge angeknüpft werden.

Zentraler Beitrag für eine attraktive Region

Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee ist ein Zukunftsbild der Region und setzt Strategien und Massnahmen in den Bereichen Landschaft, Siedlung und Verkehr um. Hauptziele sind die Förderung der Siedlungsentwicklung nach innen sowie eine darauf abgestimmte Weiterentwicklung des Verkehrssystems. Auch in der 5. Generation werden die Zielsetzungen aus den bisherigen Generationen konsequent weiterverfolgt. Die wichtigsten Strategien sind:

  • Bahnhöfe zu attraktiven Umsteigeorten entwickeln und den Zugang zur Bahn verbessern
  • Siedlungsentwicklung in den Agglomerationszentren auf die Bahnhofsgebiete konzentrieren
  • Strategische Areale an gut erschlossenen Lagen entwickeln
  • Verkehrssicherheit verbessern
  • Bahn- und Busangebot optimieren
  • Fuss- und Veloverkehr fördern
  • Naherholungsgebiete und Freiräume aufwerten

«Das Agglomerationsprogramm trägt entscheidend zur Stärkung der Region als Wirtschafts- und Lebensraum bei. Daher ist es für die Gemeinden, aber auch für die Kantone von grösster Bedeutung», sagt Dölf Biasotto, Regierungsrat Kanton Appenzell Ausserrhoden und Mitglied des Lenkungsausschusses.

Mehr Massnahmen, mehr Wirkung

Über 100 Massnahmen mit einem Investitionsvolumen von rund 260 Millionen Franken sollen von 2028 bis 2032 umgesetzt werden. Im Vergleich mit der vierten Generation sind dies deutlich mehr Projekte mit einem grösseren Gesamtvolumen. «Wir haben in der 4. Generation einen klaren Fokus auf die Umsetzung der Massnahmen aus den vorhergehenden Generationen gelegt und daher weniger neue Projekte geplant. In der 5. Generation können wir wieder mehr Projekte anpacken, da bis 2027 alle Massnahmen aus den Vorgängergenerationen abgeschlossen sein müssen», erklärt Tobias Winiger, Leiter Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee.

Neuste Analysen der Pendelwege in der Region zeigen, dass viele kurze Wege (unter 10 Kilometer) zurückgelegt werden. Das Potenzial des Fuss- und Veloverkehrs ist somit gross und noch lange nicht ausgeschöpft. «Der Fuss- und Veloverkehr bleibt auch in der jüngsten Generation ein Programmschwerpunkt. Mit den Neugestaltungen von Bahnhofplätzen und Bushöfen verbessern wir die Umsteigemöglichkeiten in der Region und verknüpfen die unterschiedlichen Verkehrsträger noch besser», ergänzt Tobias Winiger.

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Regionale Zusammenarbeit stärken und effiziente Mobilität ermöglichen

Wie wichtig die Zusammenarbeit unter den Agglomerationsgemeinden ist, zeigt ein Blick auf die Verteilung der Arbeitsplätze. Mehr als die Hälfte aller Stellen befinden sich im Agglomerationskern (Abtwil, St.Gallen und Wittenbach), weitere 34,3 Prozent in den umliegenden Nebenzentren. Damit liegen über 85 Prozent aller Arbeitsplätze in grösseren Zentrumsgemeinden.

Entsprechend hoch ist das Pendelaufkommen in diese Gebiete. «Ziel des Agglomerationsprogramms ist es, Siedlungsentwicklung und Verkehr optimal aufeinander abzustimmen – damit die Menschen überall in der Region gut und effizient in die Zentren gelangen können», sagt Maria Pappa.

Prüfung bis 2026 – Umsetzung ab 2028

Das Agglomerationsprogramm der 5. Generation wird nun durch das Bundesamt für Raumentwicklung (ARE) geprüft. Der Prüfbericht wird im Frühjahr 2026 erwartet, anschliessend beginnt die parlamentarische Beratung. Die Umsetzung startet ab 2028. Je besser das Verhältnis von Kosten und Nutzen der Programme beurteilt wird, desto höher ist die Beteiligung des Bundes.

«Das Agglomerationsprogramm St.Gallen-Bodensee zählt schweizweit zu den am besten bewerteten Programmen – mit einer hohen Bundesbeteiligung an den Investitionskosten. Wir sind zuversichtlich, auch mit der 5. Generation eine starke Beteiligung durch den Bund zu erhalten», so Maria Pappa. In der Zwischenzeit werden die Massnahmen aus den vorherigen Generationen weiter umgesetzt – in Verantwortung der einzelnen Gemeinden und Kantone.