St.Gallen

Wohneigentum wird (nochmals) teurer

Wohneigentum wird (nochmals) teurer
Das Angebot auf den St.Galler Eigenheimmärkten bewegt sich auf dem tiefsten je gemessenen Stand
Lesezeit: 2 Minuten

Wohneigentum ist im Kanton St.Gallen nach wie vor sehr gefragt. Da die meisten Regionen von einem äusserst spärlichen Angebot geprägt sind, gewannen sowohl Eigentumswohnungen als auch Einfamilienhäuser im Frühjahr 2022 nochmals deutlich an Wert – alleine im ersten Quartal über acht Prozent, zeigt der neuste Immobilienmarktbericht der SGKB.

Die weiteren Aussichten sind zwar mit Unsicherheiten verbunden, denn Russlands Krieg gegen die Ukraine hat eine neue Ausganglage mit sich gebracht. So dürfte die Schweizer Wirtschaft dieses Jahr schwächer wachsen als erwartet, und wegen der steigenden Inflation haben erste Zinsanstiege stattgefunden.

Insbesondere bei den beliebten längeren Laufzeiten haben die Hypothekarzinsen angezogen. Aufgrund des grossen Nachfrageüberhangs ist im Kanton St.Gallen dennoch weiterhin mit leicht steigenden Eigenheimpreisen zu rechnen

Angebot und Baumarkt:
Das Angebot auf den St.Galler Eigenheimmärkten ist im Frühjahr 2022 erneut zurückgegangen und bewegt sich auf dem tiefsten je gemessenen Stand. Im Segment der Eigentumswohnungen lag die kantonale Angebotsquote zuletzt bei 2.0 Prozent – vor zwei Jahren waren es noch 4.0 Prozent.

Auf eine inserierte Eigentumswohnung kommen gegenwärtig mehr als vier Suchabos. Noch ausgetrockneter zeigt sich der hiesige Einfamilienhausmarkt. In Anbetracht der sehr dürftigen Neubautätigkeit ist zudem keine angebotsseitige Entspannung abzusehen.

Preisentwicklung:
Die starke Nachfrage nach Wohneigentum hat die Kaufpreise erneut nach oben getrieben. Im 1. Quartal 2022 notierte im Kanton St.Gallen der Transaktionspreis für eine durchschnittliche Eigentumswohnung 8.5 Prozent über dem Vorjahreswert.

Ebenso stark fiel der Preisanstieg im Bereich der Einfamilienhäuser aus. Für den Kauf eines neuwertigen, mittelgrossen Hauses müssen inzwischen rund 1.4 Millionen Franken und damit 110‘000 Franken mehr als noch vor einem Jahr budgetiert werden.

Ausblick:
Im herrschenden Umfeld ist zu erwarten, dass die Eigenheimnachfrage gedämpft wird. Zum einen könnten Kaufentscheide zurückgestellt werden, da die gesamtwirtschaftlichen Risiken gestiegen sind und die verfügbaren Erwerbsund Kapitaleinkommen unter Druck geraten dürften. Zum andern sind wegen der wachsenden Inflation die Hypothekarzinsen angestiegen, sodass die Finanzierungsbedingungen nicht mehr so günstig sind wie bis anhin.

Da die Zahl der Eigenheimsuchenden im Kanton St.Gallen aber weit über dem verfügbaren Angebot liegt, ist davon auszugehen, dass die Kaufpreise weiter aufwärts tendieren.

Quelle und weitere Infos: Immobilienmarktbericht der St.Galler Kantonalbank

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