Wie man auf erneuerbare Energien umsteigt
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«dekarbon» ist eine gemeinsame Initiative des Kompetenz-Zentrums Erneuerbare Energie-System Thurgau (KEEST) sowie des Kompetenznetzwerks Ernährungswirtschaft (KNW-E). Unterstützt wird die Initiative durch den Kanton Thurgau, die act Cleantech Agentur Schweiz sowie von EnergieSchweiz bzw. dem Bundesamt für Energie (BFE). Im Fokus stehen Lösungen, die es Unternehmen ermöglichen, in der Prozessenergie von Gas und Öl auf Erneuerbare umzusteigen.
In seinem Impulsreferat beleuchtete Regierungsrat Walter Schönholzer den Zusammenhang von drohenden Energiemangellagen und fehlender Dekarbonisierung. Weg von Öl und Gas bedeutet für die Wirtschaft und Gesellschaft mehr Versorgungssicherheit, mehr Unabhängigkeit von teuren Energieimporten, was letztlich zu mehr Nachhaltigkeit führt.
Einen Lösungsansatz sieht Schönholzer in der stärkeren Elektrifizierung von Prozessen. Dies steht aber im Widerspruch zur starken Abhängigkeit von Strom aus Deutschland und Frankreich im Winterhalbjahr. Es gilt deshalb, die Produktionspotenziale bei den Erneuerbaren: Photovoltaik, Geothermie, Windkraft aber auch Biomasse konsequent auszubauen. Damit bleibt auch die Wertschöpfung bei uns im Thurgau.
Energie sparen, Treibhausgase reduzieren
Dr. Richard Phillips, Leiter Sektion Industrie und Dienstleistungen des BFE, skizzierte im Detail die Abhängigkeit von Stromimporten im Winterhalbjahr und erläuterte im Weiteren die «Roadmap» aus Sicht des BFE, um langfristig aus dem Dilemma herauszukommen. Kurzfristig geht es nun aber darum, wo immer möglich Energie-Einsparungen zu realisieren, um somit die sich anbahnende Energiekrise abzuschwächen.
Phillips verwies dabei auf die Winter-Energie-Spar-Initiative (WESPI) des Bundes. Zum Schluss informierte Richard über das Förderprogramm von EnergieSchweiz bei der Dekarbonisierung, von dem «dekarbon» aktuell profitiert.
Andreas Rothen, Geschäftsführer der act Cleantech Agentur Schweiz, informierte über die vermehrten Verpflichtungen der Wirtschaft zur Bilanzierung der Treibhausgase. Rund 1800 Firmen in der Schweizer Ernährungswirtschaft tun dies bereits und fordern von ihren Zulieferern dasselbe, im sogenannten «Scope 3».
Dabei geht es um Reduktionszielsetzungen bei Treibhausgasen und das entsprechende «Monitoring» basierend auf internationalen Standards, «Science Based Targets Indicators» (SBTi), eine Vereinbarung der Welt-Klimakonferenz, bei der die Schweiz mitmacht.
Andreas Koch, Geschäftsführer KEEST, und Dr. Frank Burose, Geschäftsführer KNW-E, erklärten im Detail den neuen Brand «dekarbon», dessen Organisation sowie Netzwerke und wie Unternehmen davon profitieren können.
Koch stellte anhand von Praxisbeispielen innovative Technologien vor, die auf dem Weg zur Dekarbonisierung von Produktions- und Betriebsprozessen bereits zum Tragen kommen: Transluzente, bifaziale Photovoltaik über Fruchtflächen oder die Substitution von Öl und Gas im Biomasse-Heizkraftwerk in der sinnvollen Verwertung von Altholz.
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Energiespeicherung in Flüssigsalz
Auf dem Podium berichteten die Unternehmer, Sepp Egger, Inhaber von Egger Gemüsebau AG, Bürglen, und Philipp Lüscher, CEO Schmid AG – energy solutions, Eschlikon, unter der Moderation von Christoph Lanter von ihren praktischen Erfahrungen in der Umstellung von fossiler Prozessenergie auf erneuerbare, CO2-neutrale.
Im Anschluss daran illustrierte Philipp Lüscher die Teilnehmenden über eine neue Form der Energiespeicherung im Hochtemperaturbereich (Flüssigsalz) in Kombination mit Biomasse als Primärenergieträger, bei der die notwendige Prozessenergie jeweils zeitunabhängig und bedarfsgerecht ausgekoppelt werden kann, sei es in Form von Heisswasser, Prozessdampf oder auch zur Verstromung. Auf dem Praxisrundgang konnten sich die Teilnehmer von Schmid-Technikern im Detail darüber informieren lassen.
Das anschliessende Unternehmerfrühstück, offeriert von Schmid AG – energy solutions und dargereicht vom Verein «Landfrauen AperoService» wurde rege zum «Networking» genutzt.
Weitere Informationen: www.dekarbon.energy