St.Gallen

Wie die Stadtpolizei die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter stärken will

Wie die Stadtpolizei die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter stärken will
Die Mitarbeiter der Polizei sollen künftig besser mit Stress und psychischen Problemen umgehen können.
Lesezeit: 2 Minuten

Die Stadtpolizei St.Gallen stärkt mit Unterstützung einer externen Stelle die psychische Gesundheit der Polizisten. Federführend ist das Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit der OST – Ostschweizer Fachhochschule. Ziel ist es, potenzielle Belastungsfaktoren zu identifizieren und Unterstützungsmassnahmen zu entwickeln, um das Wohlbefinden und die Leistungsfähigkeit der Mitarbeiter zu fördern.

Text: pd

Polizisten sind einer Vielzahl von Belastungen ausgesetzt, die von der Bewältigung von Notfällen und Gewaltereignissen bis hin zur Bewältigung von Stresssituationen im Dienst reichen. Diese Belastungen können erhebliche Auswirkungen auf ihre psychische Gesundheit haben.

«Aus der Fachliteratur wissen wir, dass die Häufigkeit von stressassoziierten Belastungsformen und affektiven Belastungen bei Polizisten mehr als doppelt so hoch ist als in der Allgemeinbevölkerung», sagt Manuel P. Stadtmann, Leiter Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit an der OST – Ostschweizer Fachhochschule. «Trotz dieser Hinweise auf vorhandene Gesundheitsrisiken sind zuverlässige Schätzungen über die Prävalenz und die Risikofaktoren für psychische Belastungen bei der Polizei nach wie vor limitiert.»

Massgeschneiderte Massnahmen entwickeln

Das will die Stadtpolizei St.Gallen verbessern. In Zusammenarbeit mit dem Kompetenzzentrum für psychische Gesundheit, dem Institut für Soziale Arbeit und Räume (IFSAR) und dem Institut für Modellbildung und Simulation (IMS) wird in den nächsten Monaten das Wohlbefinden der Polizisten unter die Lupe genommen.

«Die Stadtpolizei hat beschlossen, die psychische Gesundheit ihrer Mitarbeiter eingehend zu untersuchen, um angemessene Massnahmen abzuleiten. Diese Initiative unterstreicht das Engagement für das Wohlbefinden des Personals und die Schaffung eines gesunden Arbeitsumfelds», erklärt Ralph Hurni, Kommandant der Stadtpolizei St.Gallen.

Die Mitarbeiter der Stadtpolizei werden für dieses Monitoring in die drei Gruppen «Sicherheit», «Bewilligungen» und «Support» eingeteilt und befragt. «Daraus abgeleitet wollen wir massgeschneiderte Massnahmen zur Stärkung der psychischen Gesundheit entwickeln», sagt OST-Professor Manuel P. Stadtmann.

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Neue Applikation

Die Stadtpolizei St.Gallen unterstützt Polizisten bereits heute mit einem Peersupport nach belastenden Einsätzen. Auch können die Mitarbeiter der Stadtpolizei bei Bedarf anonym eine externe psychologische Beratung bei einem Psychotherapeuten in Anspruch nehmen. Im Projekt soll die Zugangsschwelle zu diesen Angeboten gesenkt werden. Dazu wird das Unterstützungsangebot bei der Stadtpolizei St.Gallen durch eine Webapplikation ergänzt, mit der polizeispezifische Inhalte zur Förderung der Resilienz vermittelt werden.

Diese Webapplikation wird in Kombination mit bestehenden Unterstützungsangeboten eingesetzt und soll deren Wirkung verstärken. Die Webapplikation wurde durch die Institute für Modellbildung und Simulation und das Institut für Soziale Arbeit und Räume der OST im Rahmen eines Innovationsprojekts entwickelt. Sie lässt sich für die Unterstützung von Arbeitnehmern in unterschiedliche Branchen passgenau anpassen – die Stadtpolizei St.Gallen nimmt hier eine Pionierrolle für die Anwendung im Polizeidienst ein.

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