Fürstentum Liechtenstein

Vom Abfall zum wertvollen Rohstoff

Vom Abfall zum wertvollen Rohstoff
Die Kabel-Granulieranlage der Elrec AG
Lesezeit: 3 Minuten

Das Recyclingunternehmen Elrec AG aus Eschen kann mit einer neuen Industrieanlage aus gebrauchten Kupferkabeln reines Kupfergranulat wie auch rezyklierbaren Kunststoff gewinnen. Die CO2-Einsparungen sind enorm.

Die industrielle Anlage steht am Hauptsitz in Eschen in einer eigens dafür gebauten Halle – auf gut 340 Quadratmetern breitet sich die grösste und einzige Kabel-Granulieranlage in Liechtenstein und der Ostschweiz aus.

«Die Entwicklung hat etwas mehr als vier Jahre gedauert. Einerseits, weil es eine auf uns zugeschnittene Sonderanfertigung ist, andererseits weil es umfassende Bewilligungen dafür gebraucht hat. Aber es hat sich definitiv gelohnt», so Manuel Elkuch, Geschäftsleiter der Elrec AG.

Gut 3000 Tonnen Kupferkabel können pro Jahr direkt vor Ort sortiert und geschreddert werden. Am Ende des Prozesses stehen reines Kupfergranulat sowie fein gemahlener Kunststoff. Die benötigte Energie dafür wird dabei zu über 50% von der eigenen Photovoltaikanlage geliefert.

Kupfer als wertvoller Rohstoff

Gebrauchte Kupferkabel werden oft als Abfall angesehen, obwohl das Material äusserst wertvoll ist. In Europa ist es wegen der Menge an Schadstoffen und CO2 beim Abbau ein erklärtes Ziel, soviel Kupfer wie möglich wiederzuverwerten.

Genau hier setzt das Unternehmen an: Einer der grössten Vorteile der speziell für die Elrec AG entwickelten Anlage ist der grosse Rückgewinnungsgrad von nahezu 99%. Dabei können sämtliche Kabelsorten verarbeitet werden, von feinen Elektrokabeln bis zu grossen Starkstromkabeln. Auch Nebenprodukte wie Aluminium und andere Metalle können praktisch sortenrein wiedergewonnen werden.

Kurze Transportwege als Schlüssel

Auch wenn inzwischen fast die Hälfte des Bedarfs in Europa und der Schweiz durch rezykliertes Kupfer gedeckt werden kann, sind die langen Transportwege dennoch eine grosse Herausforderung. Die Kabel werden auf den Baustellen gesammelt und zur Verarbeitung ins Ausland gefahren.

Hier hat die Elrec AG einen weiteren Trumpf im Ärmel: Die industrielle Kabel-Granulieranlage vereint die notwendigen Arbeitsschritte auf eindrückliche Weise direkt vor Ort. Damit können Tausende Kilometer LKW-Fahrten pro Jahr eingespart werden und wenn möglich wird für den Transport die Bahn genutzt.

Die gesamte Logistik wird im Hintergrund digital berechnet und optimiert, damit möglichst wenige Kilometer gefahren werden und praktisch keine Leerfahrten anfallen.

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Messbare regionale Wertschöpfung

Neben den handfesten ökologischen Vorteilen hat die regionale Verarbeitung aber auch einen Einfluss auf die hiesige Wertschöpfung. Der Rohstoff-Kreislauf findet zu einem grossen Teil im direkten Umfeld statt und gleichzeitig entstehen entlang der Kette auch zusätzliche attraktive Arbeitsplätze im handwerklichen Sektor, die sonst tendenziell eher ausgelagert wurden.

Eine Anlage dieser Grössenordnung entwickelt ihr volles Potenzial, wenn sie möglichst permanent ausgelastet ist. Die Elrec AG kauft sämtliche Kabel an, um die ökologische und wirtschaftliche Effizienz auf hohem Niveau zu halten und garantiert dabei faire und marktkonforme Preise.

«Schliesslich soll sich das Schreddern in der Region für die Unternehmen im Einzugsgebiet finanziell lohnen», ergänzt Manuel Elkuch.

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