Thurgau

Thurgauer Raiffeisenbanken kratzen an 17-Milliarden-Franken-Marke

Thurgauer Raiffeisenbanken kratzen an 17-Milliarden-Franken-Marke
Raiffeisen-Anlagespezialist Matthias Geissbühler und Reto Inauen, Verbandspräsident der Thurgauer Raiffeisenbanken
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Ukraine-Krieg, Lieferengpässe, Null-Covid-Strategie in China: In einem anspruchsvollen Umfeld erreichten die Thurgauer Raiffeisenbanken ein erfreuliches Halbjahresergebnis. Angesichts hoher Inflationsraten und steigender Zinsen rechnet Raiffeisen-Anlagespezialist Matthias Geissbühler indes weiterhin mit hohen Schwankungen an den Aktienmärkten.

«Die 14 Thurgauer Raiffeisenbanken dürfen angesichts der geopolitischen Herausforderungen dankbar und zufrieden auf das erste Halbjahr zurückblicken», sagte Reto Inauen.

Der Verbandspräsident konnte an der Bilanzmedienkonferenz vom Freitagmorgen, 12. August, in der Raiffeisenbank Frauenfeld sehr ansprechende Zahlen verkünden. So sei die konsolidierte Bilanzsumme um knapp ein Prozent gestiegen. Die Marke von 17 Milliarden Franken dürfte noch im laufenden Jahr geknackt werden.

Ausleihungen sehr gut abgesichert

Der Anstieg der Bilanzsumme liege in erster Linie am Wachstum in der Hauptdisziplin der Raiffeisenbanken, dem Hypothekargeschäft, sagte Reto Inauen. Die Risikoanalyse habe ergeben, dass sowohl die Hypotheken als auch die weiteren Ausleihungen sehr gut abgesichert sind.

«Es lässt sich festhalten, dass die bisherige Corona-Entwicklung mit all den eingeleiteten Massnahmen zur Bekämpfung der Pandemie bis heute die Qualität unserer Kreditausleihungen in unseren Büchern nicht verschlechtert hat», betonte Inauen.

Der Bereich der Vermögensverwaltung und -beratung sowie das Handelsgeschäft konnten weiter deutlich gestärkt werden. In der Summe resultierte ein konsolidierter Geschäftserfolg von 42.3 Millionen Franken zur Jahresmitte, der damit fast drei Prozent über dem Vorjahreswert liegt. Und dies, obwohl die Depotvolumen, also die angelegten Kundengelder, nach starken Wachstumsperioden um gut elf Prozent zurückgegangen sind.

«Inflation geht durch die Decke»

Das erste Halbjahr sei aus Sicht der Anleger enttäuschend verlaufen, sagte denn auch Matthias Geissbühler, Chief Investment Officer von Raiffeisen Schweiz. Mit Ausnahme von Gold und Rohstoffen hätten sämtliche Anlageklassen deutlich an Wert eingebüsst.

Geissbühler erklärte, dass der Ukraine-Krieg sowie die strikte Null-Covid-Strategie in China diese Entwicklungen zusätzlich befeuert hätten. «In der Folge ist die Inflation durch die Decke gegangen und hat teilweise Höchststände wie letztmals in den 1980er-Jahren erreicht.»

Geissbühler zeigte auf, dass die Inflation in der Schweiz mit einer Rate von rund 3,5 Prozent vergleichsweise moderat sei. Trotzdem seien die Folgen auch hierzulande spürbar. So habe die Schweizerische Nationalbank im Juni den Leitzins erstmals seit 15 Jahren erhöht. Das habe auch bei Thurgauer Unternehmen zu starken Kurskorrekturen geführt.

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Mit Blick in die Zukunft sagte Geissbühler, dass die Leitzinsen weiter angehoben werden dürften. An den Börsen rechne er mit einer anhaltend hohen Volatilität, also schwankenden Kursen.

Der Anlagestratege von Raiffeisen empfiehlt deshalb, den Fokus auf Aktien von Unternehmen zu legen, die über solide Bilanzen und eine starke Marktstellung verfügen. «Deshalb wird weiterhin der Schweizer Aktienmarkt gegenüber anderen Regionen favorisiert.»

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