Thurgau

Thurgauer Kantonalbank verzeichnet Rekordgewinn

Thurgauer Kantonalbank verzeichnet Rekordgewinn
CFO Hanspeter Hutter, Bankratspräsident Roman Brunnner und CEO Thomas Koller
Lesezeit: 3 Minuten

Die TKB kann für das Geschäftsjahr 2023 sehr gute Zahlen präsentieren. Der Geschäftserfolg stieg um über 20 Prozent. Der ausgewiesene Jahresgewinn liegt 7,5 Prozent über dem Vorjahreswert und ist der höchste in der Geschichte der Bank. Die Dividende für Partizipationsscheine wird um 20 Rappen auf 3.30 Franken erhöht. Im Frühling 2024 schafft die Bank die Kontoführungsgebühren ab.

Text: pd

Die Thurgauer Kantonalbank hat das Geschäftsjahr 2023 gut gemeistert. Die Bank geniesse grosses Vertrauen und habe sowohl im Hypothekargeschäft als auch im Anlagegeschäft zulegen können, erklärten Bankpräsident Roman Brunner und der GL-Vorsitzende Thomas Koller an der Bilanz-Medienkonferenz in Weinfelden.

Stetiges Wachstum der Hypotheken

Im Kerngeschäft, der Vergabe von Hypotheken, hat die TKB ihre führende Rolle erneut gestärkt. Die Hypothekarforderungen nahmen in einem weitgehend intakten Immobilienmarkt um über 800 Millionen Franken (+ 3,7 Prozent) auf 24,0 Milliarden zu. Das gesamte Ausleihungsvolumen stieg um 3,3 Prozent auf 25,4 Milliarden.

Auf der Passivseite der Bilanz gingen die Kundeneinlagen leicht zurück (- 0,6 Prozent auf 18,6 Milliarden), was unter anderem im Zusammenhang steht mit Umschichtungen in Wertschriftenanlagen. Das Total der verwalteten Kundenvermögen stieg um rund zehn Prozent auf 25,4 Milliarden. Der Nettoneugeld-Zufluss beträgt 2,3 Milliarden.

Höherer Geschäftsertrag

Ertragsmässig konnte die Bank zulegen und einen Geschäftsertrag von 426,9 Millionen (+ 14,6 Prozent). Der grösste Beitrag stammt aus dem Zinsengeschäft, wo der Brutto-Erfolg um 12,6 Prozent gestiegen ist.

Da der Wertberichtigungsbedarf für Ausfallrisiken weiterhin moderat ist, resultiert auch in der Nettobetrachtung ein klares Plus von 11,6 Prozent. Betragsmässig beläuft sich der Erfolg aus dem Zinsengeschäft auf 285,1 Millionen. Gut entwickelt hat sich erneut das indifferente Geschäft. Der Erfolg aus dem Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft erhöhte sich auf 74,7 Millionen (+ 4,2 Prozent).

Einen positiven Effekt hatte neben höheren Erlösen aus Kartentransaktionen weiterhin die Vermögensverwaltung, wo die Bank in den letzten Jahren ihre Positionierung geschärft hat. Der Erfolg aus dem Handelsgeschäft stieg auf über 60 Millionen und übertrifft den Vorjahreswert deutlich.

Das ausserordentliche Plus hängt zu einem grossen Teil mit der Verbuchungsart von Absicherungsgeschäften in Fremdwährungen zusammen, die im Rahmen der Bewirtschaftung der SNB-Freigrenze getätigt wurden.

  
Thomas Koller
Thomas Koller

Aufwandwachstum

Die gute Ertragslage vermag den Anstieg auf der Aufwandseite gut zu kompensieren. Der Geschäftsaufwand beträgt 186,1 Millionen (+ 8,4 Prozent). Im Zuge des höheren Mitarbeiterbestandes nahm der Personalaufwand um 6,7 Prozent zu. Der Sachaufwand stieg im Zusammenhang mit der Strategieumsetzung um 11,5 Prozent auf 65,7 Millionen.

Dass die Bank sehr effizient wirtschaftet, zeigt die Kosten/Ertrags-Relation. Diese beträgt 42,5 Prozent (Ende 2022: 45,1 Prozent), was auch im Branchenvergleich ein sehr guter Wert ist. 

Höherer Jahresgewinn

Die operative Leistung der Bank spiegelt der Geschäftserfolg von rund 228 Millionen. Dieser übertrifft den Vorjahreswert um gut 20 Prozent. Erneut stärkt die TKB ihre eigenen Mittel durch eine Zuweisung an die Reserven für allgemeine Bankrisiken. Diese beträgt 55 Millionen.

Nach Berücksichtigung der Steuern resultiert ein Jahresgewinn von 159,0 Millionen. Gegenüber 2022 entspricht dies einer Zunahme von 7,5 Prozent.

Roman Brunner, Präsident des Bankrates, kommentiert: «Das ausserordentlich gute Ergebnis gibt uns Spielraum für die Zukunft und für die strategische Weiterentwicklung als Beratungs- und Vertriebsbank.»

Roman Brunner
Roman Brunner

20 Rappen mehr Dividende

Vom guten Ergebnis profitieren können die Eigentümer der Bank. Die Dividende pro Partizipationsschein wird um 20 Rappen erhöht; sie beläuft sich neu auf 3,30 Franken. An den Haupteigentümer, den Kanton Thurgau, liefert die Bank 51,3 Millionen Gewinn ab (+ 6,4 Prozent). An die gewinnanteilsberechtigten Gemeinden fliesst das gesetzliche Maximum von 3 Millionen Franken.

Weitere Abgaben sind das Entgelt für die Staatsgarantie von 8,2 Millionen und jenes für das Grundkapital von 1,5 Millionen. Berücksichtigt man zusätzlich die Steuern von rund 11 Millionen, summieren sich die gesamten Zuflüsse an die öffentliche Hand auf rund 75 Millionen.

Pro Thurgauer ergibt dies im Schnitt 260 Franken. Mit Eigenmitteln von 2,6 Milliarden weist die TKB eine weiterhin starke Substanz auf. Die Kapitalquote konnte auf 19,3 % erhöht werden. Sie übertrifft die Vorgaben des Regulators und jene der Eigentümerstrategie deutlich.

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Vielfältige Aktivitäten

Bei der Umsetzung der Unternehmensstrategie 2023 bis 2027 ist die Bank auf Kurs. Im Geschäftsjahr konnten 7000 neue Kunden gewonnen werden. Die Standorte in Bischofszell und Wängi wurden zu Beratungsbanken umgebaut.

Im laufenden Jahr will die TKB ihr Selbstbedienungsangebot erweitern. Interessierte sollen online eine Geschäftsbeziehung eröffnen können. Per April schafft die TKB alle Kontoführungsgebühren für Private und Geschäftskunden ab. Die Vertriebseffizienz soll weiter gesteigert werden.

Auch die Positionierung als Arbeitgeberin will die TKB stärken und ihre Werte gezielt leben. Das bedeutende Sponsoring-Engagement für die Region wird fortgeführt. In finanzieller Hinsicht erwartet die TKB vor dem Hintergrund der aktuellen Wirtschaftslage für das laufende Jahr einen tieferen Unternehmenserfolg als 2023.

Thomas Koller, Vorsitzender der Geschäftsleitung, bilanziert: «Die TKB konnte 2023 ihre führende Rolle weiter stärken – in der Beratung ebenso wie im Online-Bereich.»

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