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Terra Quantum stockt auf 75 Millionen Dollar auf

Terra Quantum stockt auf 75 Millionen Dollar auf
Markus Pflitsch, Gründer und CEO von Terra Quantum
Lesezeit: 2 Minuten

Nachdem Terra Quantum aus Rorschach im Januar 2022 eine der grössten Finanzierungsrunden im globalen Quantentechnologie-Bereich durchgeführt hat, sammelt das Unternehmen weiteres Kapital durch den Einstieg neuer Investoren ein und stockt die Finanzierungsrunde auf insgesamt 75 Millionen US-Dollar auf.

Das von Terra Quantum vorgestellte praxisorientierte Design der auf Nanopunkten basierenden, ferroelektrischen Feldeffekttransistoren mit negativer Kapazität eröffnet der Nanoelektronik neue Horizonte: Die Forschungsarbeit des Teams aus Rorschach ermöglicht erstmalig, Super-Low-Power-Transistoren in der Grösse der menschlichen DNA zu entwickeln.

Dies sei ein bedeutender Meilenstein in der Entwicklung von Quantencomputern und Nanotechnologien, die noch leistungsfähigere Formen der Spektroskopie, Intra-Chip-Kommunikation sowie neue Quantencomputerarchitektur und 6G-Mobilkommunikation ermöglichen, teilt das Deeptech-Startup mit.

Erstmals Mechanismus der negativen Kapazität auf ferroelektrischer Basis entschlüsselt

Mit dem frischen Kapital will Terra Quantum sein Angebot in den Bereichen Algorithmik, Datenkryptographie und Cybersicherheit ausbauen sowie die Entwicklung weiterer Quantencomputer Hardware vorantreiben.

Das Unternehmen forscht neben einer speziellen Qubit-Technologie unter anderem auf dem Gebiet der nichttrivialen physikalischen Grundlagen der Ferroelektrizität. Der Forschungsbereich birgt enormes Entwicklungspotenzial für die Hardwaretechnologie der nächsten Generation.

Hier gilt das grundlegende Gesetz der Elektrizität, in seiner Dimension so grundlegend wie das Gesetz der Schwerkraft. Es besagt: Je grösser die elektrische Ladung auf einem Leiter ist, desto grösser ist das elektrische Feld, das dieser Leiter um sich herum erzeugt. Die Forscher von Terra Quantum konnten zeigen, wie sich durch den speziellen Einsatz ferroelektrischer Materialien der gegenteilige Effekt erzielen lässt.

Terra Quantum hat ein spezielles Design für eines der am weitesten verbreiteten elektronischen Bauelemente, den Feldeffekttransistor, entwickelt, bei dem dieses als „negative Kapazität“ bezeichnete Phänomen gezielt genutzt wird. Dieser Durchbruch ist ein wichtiger Beitrag zur weiteren Miniaturisierung elektronischer Bauteile.

Die positiven Auswirkungen der bahnbrechenden Forschungsergebnisse von Terra Quantum im Bereich der physikalischen Grundlagen der Ferroelektrizität sind äusserst vielfältig, insbesondere für die lang ersehnte Terahertz-Elektronik (Thz).

Auf dem Gebiet der Gesundheit und Sicherheit wird die fortschrittliche Terahertz-Spektroskopie, die mithilfe der ferroelektrischen Bauelemente von Terra Quantum realisiert werden kann, völlig neuartige Diagnoseinstrumente bieten, beispielsweise für nicht-invasive Verfahren zur Krebsfrüherkennung, für die Ex-vivo-Spektroskopie und die Bildgebung von Gewebe (Biopsie), für die Gesundheitsvorsorge und für Bluttests sowie für die Diagnose von Osteoarthritis, Arthritis und vielen anderen Krankheitsbildern.

Der Vorteil der THz-basierten medizinischen Diagnostik ist, dass aufgrund der geringen Energie der Terahertz-Photonen keine chemischen Bindungen aufgebrochen oder Biomoleküle ionisiert werden. Sie sind daher für lebende Organismen ungefährlich und weniger invasiv, insbesondere im Vergleich zu höherenergetischen Photonen wie Röntgen- und UV-Strahlen.

Im Bereich der modernen mikroskopischen oder nanoskaligen Kommunikation könnten On-Chip-THz-Kommunikationselemente kabellose Intra-/Inter-Chip-Verbindungen schaffen, mit denen kompaktere und effizientere Designs, neue Architekturen und 6G-Mobilkommunikation möglich wären.

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