Soll ich ins Familienunternehmen einsteigen oder nicht?

Soll ich ins Familienunternehmen einsteigen oder nicht?
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Am Mittwoch lud die St.Galler Spezialistin für Unternehmensentwicklung Continuum AG in Zusammenarbeit mit dem Family Business Club FBC der Universität St.Gallen zu einem Nachfolge-Event «Der Entscheid zur Nachfolge aus verschiedenen Perspektiven» ein. Er bot Einblicke in die jeweiligen Nachfolgeprozesse von vier Referenten.

Milo Stössel, Bettina Weishaupt, Mathias Mathauer und René Grünenfelder teilten mit rund 40 Gästen persönliche Erfahrungen und die daraus gezogenen Learnings. Die Referenten stammen nicht nur aus verschiedenen Branchen, sondern befinden sich auch in unterschiedlichen Phasen im Nachfolgeprozess: Mit Milo Stössel (Group CEO MS Direct AG, St.Gallen) eröffnete ein bereits erprobter Nachfolger das Plenum. In der Retroperspektive führte er die Gäste durch einen Übernahmeprozess, den wir heute als erfolgreich betiteln dürfen.

Bettina Weishaupt (Geschäftsführerin Weishaupt AG, Appenzell; Bild) hat erst kürzlich den Schritt zum CEO gemacht. Sie konnte eindrücklich erzählen wie sie sich branchenfremd als Chefin einer Schreinerei etablieren konnte und erläuterte, welche Hürden noch anstehen. Anschliessend schilderte Mathias Mathauer von der FET Funk-Express-Transporte GmbH in Dauchingen DE den Prozess aus Sicht eines zukünftigen Nachfolgers. Sein Bruder ist bereits im Unternehmen integriert, und Mathauer musste sich in kurzer Zeit definitiv für oder gegen den Einstieg in die Logistik-Firma entscheiden. Nachdem der Entscheid positiv ausgefallen ist, geht es nun an die Vorbereitung für die Übernahme.

Zum Schluss führte René Grünenfelder seine Geschichte aus. Er hat sich entschieden, lediglich im Verwaltungsrat des Familienunternehmens GK Grünenfelder Group AG in Kriessern Einsitz zu nehmen und verfolgt nebenbei seine eigenen Projekte, namentlich ein Start-up, das auf nachhaltige Mode abzielt. Als einziger der Referenten entschied er sich gegen die operative Führung des Familienunternehmens und konnte hier dem Publikum seine Überlegungen vor Augen führen.

Bei der anschliessenden Podiumsdiskussion wurden die wichtigsten Erkenntnisse nochmals aufgegriffen. Nach vielen neuen und interessanten Inputs klang der Abend bei einem Apéro mit angeregten Gesprächen aus.