Silberpreis zeigt seit Anfang Jahr steil nach oben
Text: pd
«Die Under-Performance der letzten Jahre war bei Silber auf die Rezessions- und Zinssorgen zurückzuführen. Das hat sich nun gewandelt. Die Nachfrage nach Silber ist seitens institutioneller Kunden und bei Kleinsparer explosionsartig angestiegen», sagt Christian Brenner, CEO des Edelmetallhandelsunternehmens Philoro SCHWEIZ. «Silber erlebt gerade eine Renaissance», so Brenner. Konkret gibt es beim Silberpreis aktuell folgende vier Preistreiber.
Hoher industrieller Bedarf
Ein wichtiger Treiber für den Silberpreis ist die industrielle Nachfrage. Bei Gold wird nur ein kleiner Anteil des Angebots im industriellen Sektor verwendet. Der Anteil bewegt sich im einstelligen Prozent-Bereich. Bei Silber fliessen aber 54 Prozent des Angebots in die Industrie. Für den Silberpreis spielt also nicht nur eine Rolle, wie sich der Investment-Bereich der Silber-Anleger verhält, sondern schwergewichtig die Bewegungen in der Industrie. Grundsätzlich ist der Industriebedarf bei Silber auf einem hohen Niveau. Wie das Researchunternehmen Metals Focus berichtete, ist die die Nachfrage der Industrie nach Silber im letzten Jahr um acht Prozent auf ein Rekordniveau gestiegen.
Wachstum im Energie-Sektor
Die wirtschaftlichen Schwierigkeiten, die die massiven Zinserhöhungen der Nationalbanken ausgelöst haben, würden eigentlich den Silberpreis dämpfen. Die Frage ist allerdings, inwieweit jene industriellen Sektoren, die Silber benötigen, vom konjunkturellen Abschwung überhaupt betroffen sind. Silber wird zum Beispiel in der Photovoltaik verwendet sowie für die Strom-Speicher der Häuser und für Elektro-Fahrzeuge. Die Solar-Branche wird in China und den USA durch staatliche Subventionen unterstützt. Es entsteht auch im Bereich Photovoltaik eine Art Wettkampf zwischen diesen beiden Grossmächten.
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Absicherung in Krisenzeiten
Ähnlich wie Gold so ist auch Silber bei Anlegern beliebt als Absicherung in Krisenzeiten. Die gegenwärtig instabile geopolitische Lage, die sich durch die Entwicklungen in Nahost weiter zuspitzt, machen Silber zu einer beliebten Krisenwährung. Auch mit dem Ziel, sich vor Inflation zu schützen, legen viele Investoren einen Teil ihres Sparkapitals in Edelmetalle an.
Silber-ETFs stark nachgefragt
Bei Silber sind anders als bei Gold die ETFs (Exchange Traded Funds) in letzter Zeit stark im Trend. Laut Bloomberg sind die Silber-ETF-Bestände seit Jahresbeginn bis Anfang April um 570 Tonnen gestiegen. Für die Anleger ist Silber eine günstige Alternative zu Gold, das bereits sehr teuer geworden ist.