Ostschweiz

Ostschweiz verzeichnet rückläufige Firmengründungen

Ostschweiz verzeichnet rückläufige Firmengründungen
Simon May
Lesezeit: 2 Minuten

Mit 27'811 neuen Einträgen im Handelsregister verzeichnet die Schweiz im ersten Halbjahr 2025 einen neuen Höchststand an Firmengründungen. Während die Gründungszahlen in vielen Regionen steigen, meldet die Ostschweiz ein Minus von 2.9 Prozent. Besonders betroffen sind die Kantone St.Gallen, Appenzell Ausserrhoden und Glarus. Das zeigt die aktuelle Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen mit Sitz in St.Gallen.

Text: PD/stz.

Die Schweiz bleibt ein starker Standort für Unternehmertum: Im ersten Halbjahr 2025 wurden insgesamt 27’811 neue Firmen gegründet – so viele wie noch nie in einem ersten Halbjahr. Das entspricht einem Zuwachs von +2.6 Prozent gegenüber der Vorjahresperiode und einem Durchschnitt von 154 Neueintragungen pro Tag. Dies geht aus der nationalen Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen hervor, das seinen Hauptsitz in St.Gallen hat.

Ostschweiz mit negativem Trend

Während die Zentralschweiz mit einem Wachstum von +7.3 Prozent die landesweite Entwicklung anführt, zeigt die Ostschweiz mit –2.9 Prozent einen gegenteiligen Trend. Auf Kantonsebene ist die Situation noch differenzierter: St.Gallen verzeichnet einen Rückgang von –5.1 Prozent, Appenzell Ausserrhoden liegt gar bei –14.2 Prozent, während Glarus –6.0 Prozent meldet. Einziger Lichtblick ist Appenzell Innerrhoden, das mit einem Zuwachs von +11.4 Prozent positiv aus der Region hervorsticht. Auch der Thurgau verzeichnet mit +4.0 Prozent ein solides Plus.

Im Fünfjahresvergleich zeigt sich, dass die Ostschweiz trotz des aktuellen Rückgangs mit durchschnittlich +4.6 Prozent pro Jahr weiterhin zu den dynamischeren Regionen gehört. Nur die Zentralschweiz, Südostschweiz und Zürich konnten höhere langfristige Wachstumsraten vorweisen.

Rechtsformen und Branchen

Die am häufigsten gewählte Rechtsform bleibt die GmbH (40%), gefolgt von der Einzelfirma (33.5%) und der Aktiengesellschaft (18.2%). Letztere legte im Vergleich zum Vorjahr mit +7.8 Prozent am stärksten zu. Branchenübergreifend liegen Handwerk (3’092 Gründungen), Beratung (2’901) und das Immobilienwesen (2’597) an der Spitze.

Simon May, Co-Geschäftsführer des IFJ, ordnet die regionalen Unterschiede ein: «Ob in einer Region mehr oder weniger gegründet wird, hängt von vielen Faktoren ab – etwa von der lokalen Wirtschaft, dem Zugang zu Netzwerken oder gezielten Förderangeboten. Entscheidend ist, dass Regionen den Unternehmergeist gezielt unterstützen.»

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2025 könnte ein Rekordjahr werden

Das IFJ begleitet seit 1989 Gründer in der ganzen Schweiz – allein in der Ostschweiz finden regelmässig Veranstaltungen wie der Tag des Gründens oder praxisnahe Gründungskurse statt. Mit digitalen Tools, Coachingangeboten, einem breiten Netzwerk und Standorten in St.Gallen, Schlieren, Lausanne und Lugano bietet das Institut schweizweit Unterstützung für Startups und Jungunternehmen.

Die aktuellen Zahlen deuten darauf hin, dass das Jahr 2025 insgesamt das stärkste Gründungsjahr der letzten zehn Jahre werden könnte – vorausgesetzt, die Dynamik hält an. Das IFJ bleibt dran und begleitet das unternehmerische Geschehen weiter mit Zahlen, Angeboten und Plattformen wie start.swiss oder dem startup space.

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