Nur Südwestschweiz und Ostschweiz legen bei Firmengründungen zu

Nachdem die letzten zwei Pandemiejahre von einem regelrechten Gründungsboom geprägt waren, pendeln sich die aktuellen Gründungszahlen wieder in einen stabilen und positiven Verlauf, wie in der Zeit vor COVID-19, ein. In welchen Kantonen und Branchen wurde zu Beginn des aktuellen Jahres am meisten gegründet und welche verzeichnen die signifikantesten Rückgänge? Dies zeigt die tagesaktuelle nationale Analyse des IFJ Institut für Jungunternehmen aus St.Gallen.
Welche Regionen verzeichnen positive Werte?
Nur die Grossregionen Südwestschweiz +1.2% und Ostschweiz +0.2% erfreuen sich im ersten Quartal 2022 über einen Anstieg der Anzahl Firmengründer. Die Regionen Zentralschweiz -0.5%, Zürich -2.4%, Nordwestschweiz -7.0%, Tessin -7.8% und Espace Mittelland -12.2% verzeichnen im Quartalsvergleich zum Vorjahr einen leichten bis mittleren Rückgang an Firmengründungen.
Rechtsformen im Vergleich
In der Schweiz ist die Gesellschaft mit beschränkter Haftung (GmbH) mit Abstand die beliebteste Rechtsform, wenn es um die Gründung einer neuen Firma geht. Während im ersten Quartal 2022 mit einem Total von 5'106 GmbH ein Anstieg von +2.1% verzeichnet wurde, verzeichnet die Einzelfirma mit 4'185 Neugründungen einen Rückgang von -8.4%.
Im Durchschnitt wurden 11'984 neue Firmen pro erstes Quartal in den letzten 5 Jahren eingetragen. Trotz einem Rückgang von -3.6% gegenüber der Vorjahresperiode, liegt das erste Quartal 2022 mit 12'695 Neugründungen deutlich über dem 5-Jahresdurchschnitt und setzt den stabilen und positiven Trend der vorpandemischen Zeit fort.
Neugründungen nach Branchen
Seitens Firmengründungen nach Branchen zeigt sich, dass die Hightech-Branche mit +54.4% ein enormes Wachstum verzeichnet. Zu den weiteren Top-Wachstumsbranchen gehören die Bereiche Druck & Verlag mit +13.2%, Ausbildung mit +11.8% sowie Transport & Logistik mit +11.5%. Die höchsten prozentualen Rückgänge verzeichnen Land- & Forstwirtschaft (-23.1%), Detailhandel (-11.6%) sowie Kultur & Gemeinnütziges (-11.5%).
In der letzten Dekade ist die Anzahl Firmengründungen in der Schweiz von unter 40'000 auf über 50'000 angestiegen. Während sich die Neugründungen 2021 über fast alle Kantone positiv entwickelten, verzeichnet das erste Quartal 2022 einen leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr.
Die Entwicklung der letzten 5 Jahre zeigt allerdings, dass sich die Anzahl Neugründungen im neuen Jahr wieder stabilisiert hat und sich der positive Trend, wie vor der Pandemiezeit, fortsetzt. Die volkswirtschaftliche Relevanz von neu gegründeten Unternehmen wird eindrücklich erkennbar, wenn man die nachhaltig geschaffene Anzahl an Arbeitsplätzen in der Schweiz betrachtet.
Rund 400'000 Arbeitnehmer sind in Unternehmen beschäftigt, welche jünger als 10 Jahre sind. Für eine gut funktionierende Volkswirtschaft wie die Schweiz ist es essentiell, dass täglich neue Firmen gegründet werden. Nicht umsonst belegt die Schweiz seit Jahren global Spitzenplätze in den Bereichen Innovation, Effizienz, Anzahl Patentanmeldungen und gilt als wettbewerbsfähigster Wirtschaftsstandort.