St.Gallen

Mons Solar AG in SRF-Kritik

Mons Solar AG in SRF-Kritik
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Erschlichene Unterschriften, unklare Offerten, Sicherheitsmängel: Der «Kassensturz» wirft dem Solartechnik-Anbieter aus Diepoldsau einiges vor. Dieser wehrt sich.

Silke Kimmritz aus dem Kanton Zürich möchte eine Solaranlage. Im Internet stösst sie auf den Anbieter Mons Solar und vereinbart einen Beratungstermin bei sich zu Hause. Das Gespräch bleibt ihr in schlechter Erinnerung: «Ich merkte erst hinterher, dass ich in einem knallharten Verkaufsgespräch war», so SRF.

Noch während des Erstgesprächs unterbreiten die beiden Mons-Solar-Berater eine Offerte knapp über 26'000 Franken. Aber sie will nochmals drüber schlafen. «Dann haben die Verkäufer angefangen, mich zu bedrängen. Die Preise würden durch die Decke schiessen, ich müsste jetzt dringend unterschreiben.» Kimmritz hätte unterschrieben, wenn ihr Sohn sie nicht davon abgehalten hätte.

Zu recht, wie Gutachterin Andrea Beck im Auftrag von «Kassemsturz» meint: Ihr fehlen konkrete Angaben zum Preis, es stünden nur grobe Schätzungen darin. Sie würde das Papier nicht einmal als Richtofferte bewerten. Bei einer Unterschrift des Werkvertrag, der dazu ausgehändigt wurde, wäre nicht klar, welche Leistungen man wirklich bekäme.

Aggressive Verkaufsmethoden

Auch Werner Nagel hatte gemäss «Kassensturz» Besuch von Mons Solar. «Ich bin Jahrgang 1938 und habe es noch nicht erlebt, dass ich auf diese Art reingelegt wurde», erinnert er sich.

Die Mons-Solar-Verkäuferin habe ihn zu einer Unterschrift gedrängt. Sie sagte, es handle sich dabei um einen Antrag für Fördergelder, die knapp würden. «Darum habe ich unterschrieben. Aber ich habe nicht beachtet, dass mir ein Werkvertrag untergeschoben wurde.»

Diese Unterschrift bindet Nagel vertraglich an Mons Solar. Und die fordert nun eine Konventionalentschädigung von über 5600 Franken – wegen Rücktritts vom Werkvertrag.

Ernste Sicherheitsbedenken

Vincent Eberle aus Zug hat bereits im letzten September eine Photovoltaikanlage für 50'000 Franken bei Mons Solar bestellt. Eine Solaranlage ist aber bis heute keine auf seinem Dach. Bauherr Eberle hat grosse Fragezeichen bezüglich der Sicherheit. Auf den Plänen von Mons Solar fehlen Sicherheitswege und Absicherungen für spätere Unterhaltsarbeiten.

Der IT-Projektleiter macht sich Sorgen: «Wenn jemand drei Stöcke runterfällt, hafte ich als Eigentümer.» Diese Sorgen hält PV-Gutachterin Andrea Beck im «Kassemsturz» für berechtigt. Die Baupläne von Mons Solar seien zu ungenau: «Ich erwarte ein Layout, einen Dachbelegungsplan. Wo die Module bemasst und eingezeichnet sind und auch die Absturzsicherung integriert ist. Auf diesem Plan kann ich das nicht erkennen.»

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«Die allermeisten Kunden sind zufrieden»

Mons-Solar-Verkaufsleiter Nathanael Grabherr wehrt sich gegen die Vorwürfe: Jeder Kunde werde transparent infomiert und könne innerhalb von sieben Tagen vom Vertrag zurücktreten. Mons Solar wickle rund 2'000 Projekte im Jahr ab, die allermeisten Kunden seien zufrieden. Bei Unstimmigkeiten trete man gerne in Dialog.

Bezüglich der ungenauen Offerte sagt Grabherr: Alle Komponenten seien zwar aufgeführt, vielleicht aber nicht zu klar ersichtlich. Das wede nun überarbeitet. Er lädt alle Betroffenen zum Gespräch in Diepoldsau ein. 

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