Thurgau

MEM-KMU kämpfen weiter

MEM-KMU kämpfen weiter
Vier von zehn Unternehmen haben bereits Massnahmen zur Stabilisierung umgesetzt
Lesezeit: 2 Minuten

Drei von vier Unternehmen der Maschinen-, Elektro- und Metallindustrie beurteilen ihre aktuelle Lage als ungünstig. Das zeigt der neue Swissmechanic-Wirtschaftsbarometer. Die MEM-KMU stehen weiterhin unter Druck, geprägt von schwacher Nachfrage, der anhaltenden Stärke des Schweizer Frankens und den Folgen der US-Zölle, die seit Sommer spürbar belasten. Der Zolldeal mit den USA bringt zwar Entlastung, zum Zeitpunkt der Erhebung waren die hohen Zölle jedoch noch voll wirksam.

Text: pd/stz.

Rund die Hälfte der Betriebe meldet rückläufige Auftragseingänge und Umsätze. Nur jedes fünfte Unternehmen berichtet von steigenden Aufträgen und Umsätzen, lediglich jedes siebte KMU von steigenden Margen. Die Margenerosion hält nun bereits seit drei Jahren unvermindert an und schränkt die Investitionsmöglichkeiten vieler Unternehmen ein. Jedes vierte Unternehmen muss aufgrund von Finanzierungsrestriktionen geplante Investitionen aufschieben. Bei den meisten dieser Unternehmen fehlen die Eigenmittel dafür.

«Unsere KMU sind keine Kurzstreckenläufer. Sie beweisen seit Jahren, dass sie auch auf langen Distanzen durchhalten, von der Energiekrise über die Pandemie bis zu den aktuellen Zöllen. Doch jetzt braucht es stabile Rahmenbedingungen, damit dieser Marathon nicht endlos wird», sagt Nicola Tettamanti, Präsident von Swissmechanic mit Sitz in Weinfelden.

Die Kapazitätsauslastung bleibt unter dem mehrjährigen Durchschnitt. Zwar verfügen 71 Prozent der Unternehmen über Aufträge für die nächsten vier Wochen, doch nur ein Viertel kann die Produktion länger als zwölf Wochen sichern. Auch der Anteil der Betriebe mit Kurzarbeit ist gestiegen: Aktuell nutzen 21 Prozent dieses Instrument, bei über der Hälfte betrifft es mehr als 40 Prozent der Mitarbeiter.

Erich Sannemann
Erich Sannemann

Trotz dieser Belastungen zeigen viele MEM-KMU eine bemerkenswerte Widerstandskraft und Anpassungsfähigkeit. Vier von zehn Unternehmen haben bereits Massnahmen zur Stabilisierung umgesetzt, von Prozess- und Kostenoptimierungen bis zur Erschliessung neuer Märkte in Europa.

Swissmechanic-Direktor Erich Sannemann sagt: «Unsere Mitglieder denken unternehmerisch, handeln lösungsorientiert und bleiben innovativ, auch unter Druck. Doch ohne gezielte Entlastungen und Investitionsanreize droht die Wettbewerbsfähigkeit langfristig zu erodieren. Jetzt braucht es eindeutige Signale aus Politik und Wirtschaft.»

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