Appenzell Innerrhoden

«Lachdetektor» bei Fasoon installiert

«Lachdetektor» bei Fasoon installiert
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Lachen ausdrücklich erwünscht: Der Versicherungs- und Finanzdienstleister Baloise lanciert anlässlich des World Mental Health Day am 10. Oktober den «Chief LOL Officer». Dieser Lachdetektor misst beim Appenzeller Firmengründungsportal Fasoon den Lachpegel am Arbeitsplatz und sendet bei Bedarf humorvollen Content an die Mitarbeiter, um das Arbeitsklima zu verbessern und das Wohlbefinden zu fördern.

Text: PD/stz.

Das Problem der mentalen Erschöpfung am Arbeitsplatz ist weitverbreitet: 30 Prozent der Erwerbstätigen in der Schweiz geben an, emotional ziemlich bis sehr erschöpft zu sein. Wenn die Arbeitnehmer ausfallen, dann meist für längere Zeit: Die durchschnittliche Arbeitsunfähigkeit von psychisch Erkrankten beträgt sieben Monate.

Besonders bei KMU fällt der krankheitsbedingte Ausfall von Mitarbeitern ins Gewicht, denn die angestauten Aufgaben können nur auf wenige Schultern umverteilt werden und führen zu einer Mehrbelastung der anderen Angestellten oder zu Mehrkosten aufgrund von Neurekrutierungen. Pro Jahr verlieren Schweizer Unternehmen 6,5 Milliarden Franken, weil die mentale Gesundheit ihrer Mitarbeiter angeschlagen ist.

Lachdetektor für ein besseres Arbeitsklima

Um auf die Wichtigkeit der mentalen Gesundheit am Arbeitsplatz hinzuweisen, startet Baloise am heutigen World Mental Health Day ein vierwöchiges Experiment: In den Büroräumlichkeiten ihres langjährigen Geschäftskunden Fasoon, einem Appenzeller Online-Firmengründungsportal mit zehn Mitarbeitern, installieren Baloise und Fasoon einen Lachdetektor.

Der sogenannte «Chief LOL Officer» misst, wie häufig gelacht wird. Basierend auf der Tatsache, dass Erwachsene durchschnittlich 10–15 Mal am Tag lachen, wurde definiert, dass innerhalb von zwei Stunden Arbeitszeit mindestens vier Lacher erfolgen müssen. Liegt die Anzahl Lacher darunter, sendet der Chief LOL Officer nach zwei Stunden lustigen Content an die Geschäftsmailadresse der Mitarbeiter. Katzenvideos, Memes und Picdumps: Das Beste, was das Internet zu bieten hat.

Denn ein erster Schritt zu mehr Wohlbefinden am Arbeitsplatz ist Lachen. So erklärt Prof. Dr. Willibald Ruch, emeritierter Professor des Psychologischen Instituts der Universität Zürich mit Forschungsschwerpunkt Humor: «Lachen kann der Langeweile vorbeugen, Stress mildern, erneute Konzentration nach dem Lachen erleichtern, intra- und interpersonelle Spannungen abbauen sowie die Gemeinschaftlichkeit steigern. Der Chief LOL Officer ist deshalb so sinnvoll, weil er diese positiven Eigenschaften des Humors auf gering invasive Weise implementiert.»

Alexandra Toscanelli, Marketing Managerin bei Baloise: «Im Gegensatz zu Schäden am Körper, sind Schäden an der menschlichen Seele noch immer ein Tabuthema in der Arbeitswelt. Wir möchten mit dem Chief LOL Officer aufzeigen, dass Lachen dank der Serotonin-Ausschüttung bereits ein erster Schritt ist, das Risiko für psychische Krankheiten zu reduzieren, und den Fokus auf die Förderung der psychischen Gesundheit am Arbeitsplatz legen. Wir sind bereits gespannt, welche Erkentnisse das Experiment bei Fasoon bringen wird.» 

Wirtschaftsportal  ZbW  
Alexandra Toscanelli
Alexandra Toscanelli

Künstliche Intelligenz erkennt Lacher

Der rund 17 x 17 cm grosse Chief LOL Officer beinhaltet ein Mikrofon, das akustische Muster aufnimmt, die in Echtzeit von einer KI analysiert werden. Die KI identifiziert, ob es sich beim entsprechenden Geräusch tatsächlich um einen Lacher oder ein anderes Geräusch handelt. Die akustischen Signale werden in True (= Lacher) und False (= kein Lacher) umgewandelt, sodass zwar ein Protokoll des Lachverhaltens am Ende des Arbeitstages entsteht, dies jedoch keine Rückschlüsse auf die Gespräche zulässt.

Anhand dieses Datenprotokolls kann der Arbeitgeber erkennen, ob weitergehender Handlungsbedarf zur Verbesserung der psychischen Gesundheit besteht. Im Gerät ist eine LED Platine mit rund 100 Einzel-LEDs verbaut. Diese LEDs leuchten in Form eines Smileys, das sich in Intensität und Grösse verändert, je nach Stimmung im Raum. Eine Technikbox ist via Kabel mit dem Chief LOL Officer verbunden und sorgt unter anderem für die Wifi-Verbindung und den Versand der humorvollen E-Mails an die Mitarbeiter.

«Wir sind uns bewusst, dass der Chief LOL Officer bei tiefgreifenden psychischen Problemen, geschweige denn Depressionen, nicht ausreicht. In solchen Fällen ziehen wir unsere externen Spezialisten zurate», so Alexandra Toscanelli.

Baloise legt ein spezielles Augenmerk auf das psychische Wohlbefinden ihrer versicherten Arbeitnehmer und unterstützt Firmen beim betrieblichen Gesundheitsmanagement. Diverse Lösungen helfen, um Ausfälle von Mitarbeitern durch psychische Belastungen zu verhindern oder zumindest möglichst kurz zu halten: Mit der Zusatzversicherung Case Management Plus bekommen versicherte Arbeitnehmer unter anderem bei Konflikten am Arbeitsplatz oder unerklärlichen Kurzzeiterkrankungen massgeschneiderte Hilfe von Partnerorganisationen und dank der Zusatzversicherung Helpline erhalten nicht nur Arbeitnehmer, sondern auch deren Angehörige, rund um die Uhr, unbegrenzt und bei völliger Anonymität telefonische Unterstützung durch externe Spezialisten wie Juristen, Psychologen, Psychotherapeuten und Management-Coaches.

Nach Ende der einmonatigen Testphase zieht Baloise mit Fasoon Bilanz über die Wirksamkeit des Chief LOL Officer. Bei einem positiven Feedback ist Baloise bereit, die Massenproduktion des Chief LOL Officer einem passenden Hersteller anzuvertrauen, um eine Prise Humor in die Schweizer Arbeitswelt zu tragen und damit grossflächig das Wohlbefinden in den helvetischen Büros zu verbessern.

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