Forschungspreis für HSG-Dozentin

Text: pd
Die unabhängige Beurteilungskommission unter dem Vorsitz von Prof. Dr. Sibylle Minder Hochreutener hat die für den Forschungspreis 2023 eingereichten Arbeiten beurteilt und über die Preisvergabe entschieden: Der diesjährige Preis geht an Prof. Dr. Claudia Franziska Brühwiler, Titularprofessorin für amerikanisches politisches Denken und amerikanische Kultur an der Universität St.Gallen.
Die gebürtige Thurgauerin ist eine der profiliertesten USA-Expertinnen der Schweiz und tritt in dieser Funktion häufig in diversen Medien auf, so zum Beispiel als monatliche Gastkolumnistin in der NZZ am Sonntag. In ihrer Forschung konzentriert sich Brühwiler unter anderem auf eine neuere Ausprägung des Konservativismus in den USA, und zwar auf das postliberale und populistische Denken.
Der Forschungspreis Walter Enggist 2023 wird Brühwiler für ihren aktuellen Artikel mit dem Titel «Strauss-a-Lago: Branding Trumpism as a Conservative Alternative» verliehen. In diesem Artikel beleuchtet Brühwiler die innerkonservative Debatte, die angesichts der Nominierung von Donald Trump als offizieller Präsidentschaftskandidat der Republikanischen Partei geführt wurde. Die Beurteilungskommission zeigte sich insbesondere von der hohen gesellschaftlichen Relevanz der Arbeit überzeugt. So helfe der Artikel, nicht nur den Trumpismus, sondern populistische Strömungen im Allgemeinen zu verstehen.
Mit der Auszeichnung würdigt die Beurteilungskommission darüber hinaus auch Brühwilers gesamtes bisheriges hochstehendes wissenschaftliches Wirken. Der Forschungspreis Walter Enggist ist mit 15'000 Franken dotiert und wird durch das Kompetenzbündel Thurgau Wissenschaft vergeben.
Nachwuchsforschungspreis für Arbeit zur Basler Mission
Der mit 3'000 Franken dotierte Nachwuchsforschungspreis der Thurgauischen Stiftung für Wissenschaft und Forschung geht an die Historikerin Ella Müller für ihre Arbeit «Preaching with Plants. Johann Friedrich Metz and Rudolf Friedrich Hohenacker in the Basel Mission’s Networks between Science and Enterprise».
Die Arbeit beschäftigt sich mit der Basler Mission und zeigt, wie deren Netzwerk im 19. Jahrhundert genutzt wurde, um Herbarien – Sammlungen getrockneter Pflanzen – aus Indien zu beschaffen und in Europa weiterzukaufen.
Sowohl der durch das Netzwerk Thurgau Wissenschaft vergebene Forschungspreis Walter Enggist, als auch der Nachwuchsforschungspreis der Thurgauischen Stiftung für Wissenschaft und Forschung werden an einer öffentlichen Feier am 21. September 2023 ab 19 Uhr in der Kantonsschule Frauenfeld verliehen.
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Kompetenzbündel Thurgau Wissenschaft
Das Kompetenzbündel Thurgau Wissenschaft wurde 2012 ins Leben gerufen. Das Netzwerk vereinigt inzwischen 19 wissenschaftlich arbeitende Institutionen im Kanton Thurgau. Es macht ihre Arbeit im Thurgau sichtbar, indem es zum Beispiel im monatlichen Newsletter darüber berichtet.
Im Jahr 2019 vergab das Kompetenzbündel Thurgau Wissenschaft erstmals den Forschungspreis Walter Enggist. Der Preis wird mit Mitteln finanziert, die das Amt für Archäologie und die Kantonsbibliothek Thurgau – beides Mitglieder des Kompetenzbündels Thurgau Wissenschaft – aus der Erbschaft des im Jahr 2016 verstorbenen Frauenfelders Walter Enggist zur Verfügung stellen.
Die Thurgauische Stiftung für Wissenschaft und Forschung wurde 1999 durch den Regierungsrat gegründet. Sie ist Trägerin von drei Thurgauer An-Instituten an den Konstanzer Hochschulen. Seit 2019 vergibt die Stiftung einen Nachwuchsforschungspreis, mit dem hervorragende Arbeiten des wissenschaftlichen Nachwuchses im Kanton Thurgau prämiert werden.