Covid-Zertifikat bewährt sich im Alltag und am Arbeitsplatz

Die Industrie- und Handelskammer Thurgau stellt fest, dass die Ausweitung des Zertifikats auf Bars und Restaurants sowie Freizeit-, Sport- und Unterhaltungsbetriebe und Veranstaltungen im Innenbereich von der Bevölkerung sehr gut akzeptiert werden. Mit dem unbeschränkten Zugang zu einer Impfung wird die Impfquote weiter steigen. Weitreichende staatliche Einschränkungen sind so kaum noch zu rechtfertigen. Um einer zwischenzeitlichen Überlastung des Gesundheitssystems entgegenzuwirken, ist der befristete Einsatz eines Zertifikats, welche die 3G (geimpft, getestet, geimpft) berücksichtigt, zurzeit die beste Lösung.
Schutzkonzepte am Arbeitsplatz mit dem Zertifikat verbessern
Als Verband der grossen Thurgauer Arbeitgeber begrüsst die IHK die Möglichkeit für den Einsatz des Zertifikats am Arbeitsplatz. «Mit dem Zertifikat können bestehende Schutzkonzepte weiter verbessert werden und Arbeitnehmende können weitestgehend ohne Restriktionen ihrer Arbeit nachgehen», so IHK-Direktor Jérôme Müggler (Bild). Letztlich sei es im Interesse aller Beteiligten, dass man wieder erfolgreich wirtschaften und so auch Arbeitsplätze im Thurgau sichern könne. Auch hier sei die Akzeptanz des Zertifikats grundsätzlich sehr hoch.
Die IHK Thurgau unterstützt auch die neue Regelung bei Einreisen in die Schweiz, die auf wiederholtes Testen setzt und auf Quarantänemassnahmen verzichtet. Mit der Ausnahmeregelung für Grenzgängerinnen und Grenzgänger, für welche sich auch die IHK eingesetzt hat, nimmt der Bundesrat Rücksicht auf die Situation in den Grenzkantonen. «Gerade der Thurgau profitiert insbesondere von Arbeitskräften aus dem süddeutschen Raum in der produzierenden Industrie sowie in der Pflege», so Müggler.
Kostenfreies Testen muss mittelfristig ein Ende haben
Die Kontroverse, ob Corona-Tests (ohne Symptome zu haben) zur Erlangung des Zertifikats weiterhin von den Steuerzahlern übernommen werden sollen, reisst so schnell nicht ab. Der Bundesrat hat entschieden, dass diese ab dem 1. Oktober kostenpflichtig werden sollen, da mittlerweile jede Person freien Zugang zu einer Impfung habe. Dagegen hat sich im Bundesparlament vergangene Woche Widerstand entwickelt. Präventive Antigen-Schnelltests für Personen, die sich nicht impfen lassen können, sowie Tests für Kinder unter 16 Jahren werden jedoch weiterhin vom Bund bezahlt.
Aus Sicht der IHK Thurgau soll das Testen ohne Symptome zur Erlangung eines Covid-Zertifikats im Moment kostenlos bleiben. «Es liegt schliesslich im freien Entscheid, ob er oder sie sich impfen lassen wolle oder nicht – und das gilt es zu respektieren», sagt IHK-Direktor Müggler. Damit kommen aber auch die Konsequenzen, die aus der Selbstbestimmung hervorgehen würden. Denkbar für die IHK Thurgau wäre ein befristeter sowie anzahlmässig beschränkter Zugang zu kostenfreien Tests bis zum 24. Januar 2022, wenn die heute gültige Zertifikatspflicht auslaufen wird.
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Repetitives Testen an Schulen kommt Schülern, Lehrpersonen und Arbeitnehmenden zu Gute
Sorge bereitet den Thurgauer Arbeitgebern die letzthin steigende Anzahl an Corona-Ansteckungen in den Thurgauer Schulen. Hier ist von verschiedener Seite deutlich zu vernehmen, dass vermehrt ganze Klassen in Quarantäne müssen. Auch wenn Covid-19 für junge Menschen glücklicherweise selten einen schlimmen Verlauf hat, so sind die Kinder und Jugendlichen dennoch Träger des Virus und können es weitergeben.
Es macht deshalb Sinn, dass auch in Schulen repetitiv getestet wird. «Einerseits ist das erneute „Home Schooling“ keine attraktive Variante für SchülerInnen, Eltern und Lehrpersonen. Dazu kommt, dass Eltern ebenfalls direkt von der Quarantäne betroffen sein können oder ihre Kinder wiederum zuhause betreuen müssen», erklärt Jérôme Müggler. Beides führe zu einem Fehlen am Arbeitsplatz.
Die IHK Thurgau begrüsst deshalb das Vorgehen des Thurgauer Regierungsrats, im Hinblick auf die kältere Jahreszeit eine Umstellung der Teststrategie an den Schulen von den Ausbruchstestungen zu flächendeckend präventiv-repetitiven Testungen prüfen, um den Präsenzunterricht weiter aufrechterhalten und die Ausbruchstestungen entlasten zu können.