Coltene-Geschäftsjahr 2023: Vorsichtig optimistisch in die Zukunft
Text: pd
Die Eigenkapitalquote lag bei 55,2 Prozent (Vorjahr 58,9 Prozent). Der freie Cash Flow erhöhte sich dank Optimierungen im Nettoumlaufvermögen um 14,4 Prozent auf 17,4 Millionen, während die Nettoverschuldung 26,6 Millionen betrug (Vorjahr: 22,8 Millionen). Der Verwaltungsrat schlägt der Generalversammlung vom 17. April 2024 eine Dividende von 2.00 Franken pro Aktie aus Kapitaleinlagereserven vor (Vorjahr 3.30). Diese liegt einmalig über der üblichen Ausschüttungsquote von 70 Prozent. Damit wird berücksichtigt, dass die negativen Effekte auf den Gewinn 2023 primär vorübergehend waren.
Für natürliche Personen mit Wohnsitz in der Schweiz ist diese Dividende steuerfrei. Einschneidend für die Umsatzentwicklung waren vor allem Währungseffekte durch das Erstarken des Schweizer Frankens. In Lokalwährung betrug der Umsatzrückgang 4,6 Prozent. Der Grund liegt primär in Nordamerika, wo grosse Händler ihre Lager zum Jahresende signifikant reduzierten. Das wirtschaftliche Umfeld mit den hohen Zinsen im selben Markt dämpfte zudem die Nachfrage nach Dentalgeräten. Ebenso wurde dadurch ein leichter Patientenrückgang bei den Zahnärzten registriert.
Im Gegensatz dazu erreichten die Umsätze in EMEA währungsbereinigt beinahe das Vorjahresniveau. Sehr erfreulich entwickelten sich die Regionen Asien und Lateinamerika. In Lokalwährung lagen sie über dem Vorjahr. Der Umsatzanteil von Nordamerika bleibt mit 46,2 Prozent am grössten, gefolgt von EMEA mit 36,9 Prozent.
Die Anteile Asiens und Lateinamerikas beliefen sich 2023 auf 10,9 Prozent respektive 6,0 Prozent. Die Bereiche Behandlungseffizienz und Zahnerhaltung spürten die Lagerreduktionen bei den Seite 2 von 4 Händlern am stärksten. Die Umsätze reduzierten sich in Lokalwährung um 5,6 Prozent respektive 6,4 Prozent (-9,3 Prozent resp. -10,4 Prozent in Franken). Demgegenüber verringerte sich der Umsatz des Bereichs Infektionskontrolle nur leicht um 1,9 Prozent in Lokalwährung und 7,8 Prozent in Schweizer Franken.
Wechsel im VR-Präsidium
Nach über 15 Jahren als Präsident des Verwaltungsrates hat Nick Huber entschieden, sich an der Generalversammlung 2025 nicht mehr zur Wiederwahl zu stellen. Nick Huber hat die Weiterentwicklung von Coltene entscheidend geprägt. Der Verwaltungsrat bedankt sich für sein grosses Engagement.
Matthias Altendorf, seit 2023 Verwaltungsrat von Coltene, soll im Frühling 2025 seine Nachfolge antreten. Ebenso wird, wie bereits berichtet, Martin Schaufelberger an der Generalversammlung 2025 den Aktionären zur Wahl in den Verwaltungsrat vorgeschlagen.
Für die kommende Generalversammlung vom 17. April 2024 hat Roland Weiger entschieden, aus dem Verwaltungsrat auszutreten. An seiner Stelle wird Edgar Schönbächler den Aktionären als unabhängiges Mitglied des Verwaltungsrates zur Wahl vorgeschlagen werden. Edgar Schönbächler war langjähriger CEO der Bien-Air Dental und verfügt über grosse Branchen- und Führungserfahrung in der Dental- und Medizinaltechnik-Industrie.
Dominik Arnold hat am 1. Januar 2024 die Nachfolge von Martin Schaufelberger in der Funktion des CEO der Coltene übernommen. Dominik Arnold bringt langjährige Erfahrung als Medtech-CEO mit.
In der Gruppenleitung ist Christophe Loretan von seiner Funktion als VP Sales & Marketing Europe/RoW zurückgetreten. Die Suche für seine Nachfolge ist im Gange.
Ausblick – besserer Geschäftsverlauf erwartet
Für das Geschäftsjahr 2024 ist Coltene vorsichtig optimistisch und erwartet einen besseren Geschäftslauf. Im Geschäftsjahr 2023 waren einige Faktoren einmaliger Natur. Sie werden das Geschäftsjahr 2024 nicht mehr belasten. Dazu gehört vor allem der Lagerabbau bei Händlern in Nordamerika.
Ebenso wird ein normalisierter Produktemix einen positiven Einfluss auf die Profitabilität haben. Schliesslich sollen vielversprechende Entwicklungsprojekte für positive Impulse sorgen. Mittelfristig hält Coltene am Ziel eines organischen, über dem Markt liegenden Umsatzwachstums und einer EBIT-Marge von 15 Prozent fest. Der Zielwert für die Ausschüttungsquote zukünftiger Dividenden liegt unverändert bei 70 Prozent.
