Bühler feiert zehn Jahre African Milling School
Text: pd/stz.
Die Feier würdigte ein Jahrzehnt der Kompetenzförderung in der Müllereibranche sowie den Abschluss von 15 Studierenden aus sieben Ländern. Seit 2015 hat die AMS mehr als 1600 Müller aus über 30 Ländern in Afrika, dem Nahen Osten und Indien ausgebildet. In einem komplexen hochdynamischen Umfeld braucht es qualifizierte Fachkräfte, um Produktivität und Widerstandsfähigkeit der Betriebe zu steigern und die Lebensmittel- und Futtermittelversorgung langfristig zu sichern.
Die African Milling School wurde 2015 gegründet, um der Kundennachfrage nach qualifizierten Fachkräften gerecht zu werden. Sie war der erste eigene Lehrbetrieb von Bühler in Afrika. Die Schule wurde auf der grünen Wiese in Nairobi konzipiert, das sich aufgrund seiner guten Erreichbarkeit, modernen Infrastruktur und strategischen Lage für Studierende aus der gesamten Region ideal eignete. Nach vier Jahren intensiver Planungs- und Bauphasen und einer Investition von rund fünf Millionen Franken öffnete Bühler die Türen dieses Zentrums, das modernste Einrichtungen, praktische und theoretische Ausbildung sowie ein hochqualifiziertes Lehrerteam vereint.
Seit der ersten Klasse mit 24 Müllerlehrlingen hat die AMS ein strikt duales Ausbildungsmodell beibehalten, das vom Schweizer System inspiriert ist. Die Studierenden verbringen fünf Monate in ihrem Heimatland, dann einen Monat an der Schule und absolvieren über zwei Jahre vier Module. Der Vormittag ist dem Unterricht im Klassenzimmer gewidmet, der Nachmittag der praktischen Übung, ein Ansatz, der sicherstellt, dass die Studierenden das Gelernte direkt an ihrem Arbeitsplatz anwenden können.
«Als wir die African Milling School gegründet haben, lag unser Fokus auf einer Ausbildung, die wirklich etwas bewirkt. Wir wollten Müller darin schulen, ihre Produktivität zu optimieren und den Ertrag zu maximieren», sagt Martin Schlauri, der erste Leiter der African Milling School. «Qualifizierte Fachkräfte sind das Rückgrat effizienter Anlagen, und durch eine angemessene Ausbildung können sie greifbare Ergebnisse für ihre Unternehmen und ihre Gemeinschaften erzielen.»
In den letzten Jahren hat sich die AMS über das traditionelle Mahlen hinaus weiterentwickelt. Heute bietet sie Schulungen in den Bereichen Getreideverarbeitung, Futtermittel, Kaffeeverarbeitung, Backtechnologie sowie pflanzliche Proteine an. Die Kurse werden in mehreren Sprachen und Formaten angeboten, vor Ort, online und hybrid, wodurch die Ausbildung flexibel und breit zugänglich ist.
Bildung für Wirkung
Die Müllereibranche befindet sich im Umbruch und steht unter dem Druck externer Faktoren wie Klimawandel, Fachkräftemangel, steigender Nachfrage nach Fertigprodukten und instabilen Lieferketten. In diesem Umfeld braucht es gut ausgebildete Arbeitskräfte, um Produktivität und Versorgungssicherheit zu gewährleisten. In den letzten zehn Jahren hat die AMS über 1600 Studierende aus mehr als 30 Ländern aufgenommen, mit über 200 Unternehmen zusammengearbeitet und ihren Lehrplan kontinuierlich an die sich wandelnden Anforderungen der Branche angepasst. Kurzlehrgänge und Vor-Ort-Schulungen ergänzen inzwischen den Hauptlehrplan und machen die Ausbildung auch für Fachleute zugänglich, die sich nicht für das zweijährige Programm verpflichten können.
Sulaiman Al Saqri von Oman Flour Mills absolvierte das Programm 2024. «Das Apprentice Miller Program hat mir wirklich die Augen für das Gesamtbild der Müllereibranche geöffnet, von der Technologie bis zur Getreidekunde», sagt er. «Es hat mir geholfen, meine Arbeitsweise und die Fehlerbehebung in der Anlage jeden Tag zu verbessern. Am meisten schätzte ich, wie Theorie und Praxis miteinander verbunden wurden. Es war intensiv, aber es hat mir Vertrauen und Motivation gegeben.»
Auch die Unternehmen profitieren spürbar. Jedes Jahr schickt Sharuq Sokwalla, Managing Director von Grain Industries Limited in Kenia, eine Gruppe von Mitarbeitenden zur AMS. «Die African Milling School ist mehr als ein Ausbildungszentrum. Sie ist ein Motor für Spitzenleistungen in der Branche», sagt er. «Unsere Teams kehren mit besseren technischen Fähigkeiten, grösserem Selbstvertrauen und höherer Effizienz zurück. Bühler ist für uns ein echter Partner für Wachstum und Erfolg.»
Die Wirkung der vermittelten Fähigkeiten reicht weit über die Betriebe hinaus. «Was unser Lehrerteam antreibt, ist der Beitrag zur Verbesserung der Lebensmittelsicherheit und -versorgung», sagt Priscilla Bakalian, die in den letzten drei Jahren eine Schlüsselrolle in der Weiterentwicklung der AMS spielte. «Wenn die Studierenden ihr Wissen anwenden, etwa um Erträge zu steigern oder Energieverbrauch zu senken, sind die Auswirkungen erheblich.»
Die African Milling School ist dank der engen Vernetzung mit Bühlers globalem Aus- und Weiterbildungsnetzwerk gewachsen. Dazu gehören die Milling Academy, das Grain Innovation Center und das Swiss Feed Technology Institute in Uzwil sowie das Grain Processing Innovation Center im nigerianischen Kano. Diese Einrichtungen bieten umfassende Schulungen, praktische Erfahrungen und bereiten die nächste Generation von Fachleuten darauf vor, moderne Müllereitechnologien, digitale Lösungen und KI-gesteuerte Prozesse anzuwenden.
«Ausbildungen sind Investitionen, keine Kosten», sagt Dario Grossmann, Leiter der Bühler Milling Academy in Uzwil. «Jeder AMS-Absolvent hat einen messbaren Einfluss auf Produktion, Effizienz und Gesellschaft. Das ist der Massstab für Erfolg und der Grund, warum wir dieses Netzwerk weiter stärken.»