Aufstieg mit Aufzügen
«Während meiner Zeit in einem grossen Aufzugskonzern haben mich die ausgeprägte Verkäufermentalität und die fehlende Transparenz im Umgang mit Kunden stark gestört», erinnert sich Haug. «Eigentümer von Aufzügen sind auf fachliche Ehrlichkeit angewiesen, werden aber allzu oft unter dem Vorwand der Sicherheit zu unnötigen Reparaturen gedrängt. Ich wollte genau hier ansetzen und eine echte Alternative bieten – unabhängig, transparent und konsequent im Interesse des Kunden.» Das Konzept ging auf: Aus dem einstigen Einmannbetrieb wurde ein Unternehmen mit breiter Servicepalette, moderner Infrastruktur und einem festen Platz in der Region.
«Keine einzige Anlage haben wir wegen Unzufriedenheit verloren.»
Von der Garage zum etablierten Player
Rückblickend ist Haug weniger auf einen einzelnen Höhepunkt, sondern auf die gesamte Entwicklung stolz. «Von den bescheidenen Anfängen in meiner Garage bis zu einem Unternehmen mit zwei Standorten, moderner Fahrzeugflotte, topaktueller Ausrüstung und einem hochqualifizierten Team – dieser Weg erfüllt mich mit grossem Stolz.» Besonders wichtig sei dabei, den hohen Standards treu geblieben zu sein. «Wir haben in den vergangenen zehn Jahren mehrere Hundert Anlagen ins Portfolio aufgenommen – und keine einzige aufgrund von Unzufriedenheit verloren. Dieses Vertrauen ist nicht selbstverständlich. Es verlangt jeden Tag unermüdlichen Einsatz und absolute Verlässlichkeit.»
Die Basis dieses Erfolgs sieht Haug in regionaler Verankerung, schnellen Reaktionszeiten und einem eigenen Ersatzteillager. «Durch unsere gute Abdeckung mit Technikern können wir Reaktionszeiten garantieren, die weit über dem Branchendurchschnitt liegen. Zudem haben wir ein umfassendes Sortiment an Ersatzteilen sämtlicher Hersteller aufgebaut. So können wir Reparaturen extrem schnell durchführen – ein klarer Wettbewerbsvorteil.»
Zum Leistungsversprechen gehört auch der 24/7-Notfallservice. «Unsere Techniker betreuen bewusst weniger Anlagen pro Person als im Branchendurchschnitt. Dadurch können sie sich intensiver und sorgfältiger um jede einzelne Anlage kümmern.» Ergänzt werde das durch regelmässige Pflegeprogramme, die Störungen vorbeugen, sowie durch moderne Steuerungssysteme mit Fernüberwachung. «Oft sind wir schon vor Ort, bevor es überhaupt zu einem Ausfall kommt. So garantieren wir maximale Sicherheit und minimale Ausfallzeiten, rund um die Uhr.»
Unabhängigkeit als Erfolgsmodell
Die Digitalisierung hat das Geschäft von Anfang an geprägt. «Ein zentrales Beispiel ist unser Fernüberwachungssystem, das wir bei modernisierten Anlagen einsetzen», so Haug. «Darüber hinaus verfügen wir über Diagnosetools für sämtliche Steuerungssysteme und ein digitales Verwaltungssystem, das Einsätze effizient plant und maximale Transparenz schafft.» Schon heute denkt Haug weiter: «Künstliche Intelligenz und Robotik werden künftig eine feste Rolle im Alltag spielen. Wir haben uns früh mit diesen Themen auseinandergesetzt und nutzen digitale Entwicklungen aktiv, um unseren Kunden den besten Service zu bieten.»
Dass Liftsupport unabhängig agiert, sei ein klarer Vorteil. «Unsere Kunden profitieren von persönlicher, beinahe familiärer Betreuung in Kombination mit professionellen Standards und einer attraktiven Preisstruktur. Anfangs klingt das für viele fast zu gut, um wahr zu sein. Aber sobald sie uns ihr Vertrauen schenken, erleben sie rasch, welchen Unterschied diese Art der Betreuung macht.»
Die Stärke sieht Haug nicht in der Installation neuer Aufzugsanlagen, sondern in Service und Modernisierung. «Wir haben uns zu einem hochspezialisierten Modernisierungsbetrieb entwickelt. Alte Anlagen bauen wir auf neue, freie Steuerungssysteme um, die nicht an einen Hersteller gebunden sind. So verlängern wir die Lebensdauer erheblich und machen die Aufzüge effizienter, sicherer und zukunftsfähig.»
«Oft sind wir vor Ort, bevor es überhaupt zu einem Ausfall kommt.»
Wachstum mit Augenmass
Trotz dynamischer Entwicklung setzt Haug auf gesundes Wachstum. «Wir verfolgen keine klassische Wachstumsstrategie, wie man sie aus Konzernen kennt. Unser Fokus liegt klar auf der bestmöglichen Betreuung der Kunden. Deshalb haben wir keine Verkäufer, sondern ausschliesslich Kundenbetreuer.» Neue Aufträge kämen primär aus Empfehlungen. «Dieses Vertrauen ist für uns die wertvollste Form von Wachstum.» Besonders im Raum Graubünden sei das Portfolio stark gewachsen. «Genau so stellen wir uns auch die nächsten fünf Jahre vor: nachhaltiges Wachstum aus Überzeugung und Kundenzufriedenheit heraus, nicht durch aggressiven Vertrieb.»
Ein zentraler Erfolgsfaktor sei die Unternehmenskultur. «Unsere Firmenstruktur ist familiär und persönlich. Ich begegne meinem Team stets auf Augenhöhe, und Vorschläge finden Gehör. Unsere Mitarbeiter sind der Treibstoff unseres Antriebs. Deshalb ist es mir ein Herzensanliegen, dass sich alle wertgeschätzt und wohlfühlen. Bei uns ist niemand eine anonyme Nummer, sondern ein fester Teil der Liftsupport-Familie.» Diese Haltung schaffe Motivation und Loyalität – ein entscheidender Vorteil in einer anspruchsvollen 24/7-Branche.
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Stabiles Fundament entscheidend
Auch die Branchentrends beobachtet Haug genau. «Wir unterscheiden klar, ob eine Innovation den Kunden einen spürbaren Nutzen bringt oder nur der Profitoptimierung dient. Nur ersteres hat für uns Priorität. Deshalb testen wir neue Entwicklungen intensiv, bevor wir sie einsetzen. Unser aktuelles System hat grossen Anklang gefunden – und das enorme Wachstum bestätigt uns in dieser Strategie.»
Zum Jubiläum zieht Haug eine persönliche Bilanz: «Eine wichtige Lektion ist, dass ein stabiles Fundament entscheidend ist. Viele kleinere Unternehmen investieren zu wenig in Backoffice und Strukturen und werden eines Tages von Konzernen übernommen. Wir haben diese Fehler vermieden und unser Unternehmen kontinuierlich optimiert. Dadurch sind wir heute und in Zukunft in der Lage, unserem wachsenden Portfolio gerecht zu werden.»
Sein Wunsch für die nächsten zehn Jahre ist klar: «Für 2035 wünsche ich mir, dass wir dasselbe tun wie heute – mit Leidenschaft und höchstem Qualitätsanspruch Aufzüge betreuen. Nur mit mehr Mitarbeitern, zusätzlichen Standorten und einer noch grösseren Liftsupport-Familie. Denn eines ist sicher: Wir leben und lieben Aufzüge – und das wird auch in Zukunft so bleiben.»
Text: Stephan Ziegler
Bild: Marlies Beeler-Thurnheer