St.Gallen

Die Win-win-win-Situation

Die Win-win-win-Situation
Atilla Färber
Lesezeit: 4 Minuten

Wer plant, seine Liegenschaft an die nächste Generation weiterzugeben, oder deren volles ökonomisches Potenzial ausschöpfen möchte, ist bei den «Raumpionieren» aus St.Gallen richtig. Als Immobilienentwickler 2.0 hilft das Team um CEO Atilla Färber nicht nur, das verborgene Potenzial einer Liegenschaft aufzudecken, sondern dieses auch gleich zu realisieren.

Atilla Färber, die Raumpioniere wollen das Konzept der Verdichtung populär, sprich: breit zugänglich machen. Wie soll das gelingen?
Unser Ziel ist es, allen Grundstückseigentümern in der Schweiz das volle Potenzial ihrer Möglichkeiten nahezubringen. Das heisst, wir setzen uns dafür ein, Eigentümer umfassend aufzuklären und, ganz wichtig, eine Vielzahl von Verdichtungsprojekten erfolgreich umzusetzen. So können wir einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung des begrenzten Raumes in der Schweiz leisten.

Wie sieht dabei das Geschäftsmodell aus?
Unser Geschäftsmodell kombiniert fortschrittliche Software und Datenanalyse mit kreativem Marketing und den bewährten Dienstleistungen eines klassischen Immobilienentwicklers. Kurzum: Die Raumpioniere identifizieren und akquirieren nicht nur vielversprechende Liegenschaften, sondern planen, entwickeln und vermarkten diese Projekte – und zwar bis zur Schlüsselübergabe. Dabei öffnen wir Immobilieninvestoren die Tür zu spannenden Liegenschaften und Entwicklungsprojekten mit Potenzial. Das sind aktuell Projekte in der Grössenordnung zwischen drei und 25 Millionen – mit überschaubaren Risiken und immer in Regelbauweise.

Das heisst konkret …
Investoren benötigen für ein Immobilienprojekt neben dem Kapital, das sie mitbringen, ja zwei weitere wesentliche Komponenten: Erstens eine Liegenschaft mit Entwicklungspotenzial und zweitens eine gute Projektidee, also einen überzeugenden Business-Case. Und genau hier setzen wir Raumpioniere an: Wir haben eine Technologie entwickelt, die aus einem frei zugänglichen Potenzialrechner in Verbindung mit einem intelligenten CRM besteht. Diese Technologie ermöglicht es uns, Bestandsliegenschaften mit hohem Potenzial zu identifizieren und den Kontakt zu mehrheitlich privaten Eigentümern herzustellen, die bereit sind, ihre Liegenschaft entweder zu verkaufen oder zu entwickeln. Unser internes Team aus Akquisiteuren, Entwicklern und Architekten generiert daraufhin massgeschneiderte Projektideen und Business-Cases.

 

  

«Unsere Vision, Verdichtung populär zu machen, geht Hand in Hand mit unserer Mission, nachhaltigen Wohnraum zu schaffen.»

Die Raumpioniere sind also so eine Art Immobilienentwickler 2.0?
So könnte man es auch nennen. Für uns war sehr früh klar, dass wir insbesondere in der Beschaffung und Akquisition von Projekten anders sein müssen. Wir packen aber viele Dinge ganz bewusst anders und frischer an, weshalb wir uns als einen neuartigen, Tech-getriebenen Immobilienentwickler verstehen.

Wie passt das mit dem Verdichtungsgedanken zusammen?
Unsere Vision, Verdichtung populär zu machen, geht Hand in Hand mit unserer Mission, nachhaltigen Wohnraum zu schaffen. Unser Ziel ist es nicht nur, Know-how und unsere Tools – wie den Potenzialrechner – einem breiten Publikum bereitzustellen. Vielmehr setzen wir Verdichtung auch ganz konkret in der Praxis um, indem wir unternutzte Flächen transformieren und so den Raum effizienter nutzen. Konkret bedeutet das, Liegenschaften, die heute noch von einigen wenigen Menschen belegt werden, in Lebensräume für viele umzuwandeln. Dazu eine eindrückliche Zahl: In rund 570´000 Schweizer Wohnliegenschaften leben heute lediglich eine bis zwei Personen – da steckt viel Potenzial drin. Für diese Transformation benötigen wir Eigentümer, die das unausgeschöpfte Potenzial ihrer Grundstücke mit uns erkennen, und Investoren, die bereit sind, zusammen mit uns attraktive Entwicklungsprojekte zu realisieren. Unser Ansatz bietet dabei einen klaren Mehrwert für alle Beteiligten: Alle profitieren und alle leisten einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung unseres urbanen Raumes in der Schweiz – eine Win-win-win-Situation also.

Können Sie ein Beispiel geben, wie diese Win-win-win-Situation aussieht?
Gerne: Ein älteres Ehepaar, beide über 60, lebt in einem grosszügigen Einfamilienhaus mit Umschwung. Die Kinder sind schon länger ausgeflogen, die Gartenarbeit wird strenger und irgendwann wird die Liegenschaft für sie zu gross. Am liebsten würden sie aber am gewohnten Ort verbleiben. Hier kommen nun die Raumpioniere ins Spiel: Wir evaluieren das Potenzial ihres Grundstücks und zeigen ihnen auf, dass auf ihm sechs Eigentumswohnungen entstehen könnten. Wir bieten ihnen auch gleich an, ihre Liegenschaft zu einem guten Preis zu erwerben und übernehmen die gesamte Projektentwicklung inklusive Finanzierung, Bau und Vermarktung sowie das ganze Risiko. Dem Eigentümer-Paar sichern wir ein Vorkaufsrecht auf mindestens eine Einheit zu, was ihnen erlaubt, Teil des neuen Projekts zu sein. Während der Planungs- und Bewilligungsphase können sie in ihrem Haus bleiben, was wir über einen befristeten Mietvertrag regeln. Und für die Finanzierung gewinnen wir Investoren, denen wir ein attraktives Investment mit einem klar definierten Business-Case und Exit vorstellen.

 

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«Unser Geschäftsmodell kombiniert fortschrittliche Software mit kreativem Marketing und den Dienstleistungen eines klassischen Immobilienentwicklers.»

Die Raumpioniere sind erfolgreich gestartet – wo stehen sie heute?
Wir sehen, dass unser Geschäftsmodell bestens funktioniert. Aktuell entwickeln wir acht Projekte mit knapp 100 Wohneinheiten – darunter sind auch drei grössere Projekte mit 20 und mehr Wohneinheiten. Weitere neue Entwicklungsprojekte stecken in unserer rappelvollen Pipeline.

Und wie sieht Ihre mittel- und längerfristige Perspektive aus?
Wir sind sehr gut von der Startrampe weggekommen und wollen nun natürlich wachsen, sprich: weitere spannende Verdichtungsprojekte umsetzen. Unser Fokus liegt dabei aber erst einmal auf der Ecke, aus der wir kommen – der Nordostschweiz. Wir werden oft gefragt, ob wir denn einen schweizweiten Approach verfolgen. Heute tun wir das noch nicht systematisch. Aber klar, irgendwann in der hoffentlich nicht allzu fernen Zukunft wollen wir in der ganzen Schweiz vertreten sein und das Bauen ohne Land überall vorantreiben.

Wie gehe ich vor, wenn ich mich für eine Zusammenarbeit mit den Raumpionieren interessiere?
Nichts einfacher als das: Kommen Sie ganz oldschool auf einen Kaffee in unseren Büros in St.Gallen oder Zürich vorbei. Oder rufen Sie mich direkt an. Alternativ sind wir 24/7 mit unserem Potenzialrechner auf raumpioniere.ch für alle Interessierten im Land da.

Text: Stephan Ziegler

Bild: Marlies Beeler-Thurnheer

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