Wohneigentum wird zum Privileg

Wohneigentum wird zum Privileg
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Die Preise für Eigentumswohnungen und Eigenheime steigen weiter. Dies stellt Raiffeisen Schweiz in einer Studie fest. Obwohl mit dem Umstieg von Miete auf Eigentum viel Geld gespart werden könne, sei Wohneigentum gerade für junge Familien oft unerschwinglich.

Der Markt für Wohneigentum erfreue sich weiterhin reger Nachfrage, schreibt Raiffeisen Schweiz mit Hauptsitz in St.Gallen in einer Mitteilung zur aktuellen Ausgabe der Studie «Immobilien Schweiz». In ihr haben die Analysten der Genossenschaftsbankengruppe weiter steigende Preise für Einfamilienhäuser und Eigentumswohnungen ausgemacht. Dies mache den Erwerb von Wohneigentum vor allem für jüngere Interessierte mehr und mehr zu einem Privileg, heisst es in der Mitteilung.

Dabei seien die Preise für Wohneigentum in der Schweiz im internationalen Vergleich nicht besonders hoch, erläutert Raiffeisen Schweiz. Zudem könne mit einem Umstieg von Miete auf Eigenheim im Vergleich zu anderen Ländern relativ viel Geld gespart werde. Trotzdem weise die Schweiz mit rund 36 Prozent «die mit Abstand kleinste Wohneigentumsquote aller untersuchten Länder auf».

Für die Genossenschaftsbankengruppe hängt dies mit dem «politischen Spannungsfeld zwischen Wohneigentumsförderung und Systemstabilität» zusammen. Hier setze die Schweiz stärker auf Sicherheit, schreibt Raiffeisen Schweiz. «Im herrschenden Tiefzinsumfeld bleibt vielen, vor allem jüngeren Mittelstandshaushalten, so die Erschliessung eines beträchtlichen Einsparpotenzials verwehrt», so Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz (Bild).

Im Mietwohnungsmarkt haben die Autoren der Studie hingegen sinkende Angebotsmieten und in Folge einen Rückgang neuer Baugesuche beobachtet. Der Markt für Gastronomieflächen und Hotels sei dagegen von der Pandemie nicht sehr beeinträchtigt worden. Die Analysten führen dies auf die staatliche Unterstützung von Gastronomie und Hotellerie zurück.