Walter Grob muss gehen

Walter Grob muss gehen
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Der Stadtrat von Rapperswil-Jona gab bekannt, dass es per sofort zu einem Leitungswechsel bei der Kesb Linth komme. Das Arbeitsverhältnis mit dem bisherigen Leiter Walter Grob wurde bei sofortiger Freistellung per 28. Februar 2019 aufgelöst. Das notwendige Vertrauensverhältnis zwischen Stadtrat und Grob sei verloren. Grobs Stellvertreterin, Vizepräsidentin Natascha Moser, soll gemäss linth24.ch ebenfalls gekündigt werden.

Die interimistische Leitung der Kesb Linth übernimmt per sofort Barbara Friberg. Sie arbeitet seit 1. Januar 2013 bei der Kesb Linth, ist ausgebildete Sozialpädagogin und kennt das Team. Friberg verfügt über Führungserfahrung sowie langjährige Erfahrung als Sozialarbeiterin und Mandatsträgerin für zivilrechtliche Kindesschutzmassnahmen.

Walter Grob war im Frühling 2014 vom damaligen Stadtrat von Rapperswil-Jona zum Leiter der KESB Linth gewählt worden. Seine Amtszeit wurde von einer kritischen Berichterstattung verschiedener Zeitungen über aufsehenerregende Fälle begleitet. Dazu gehörten unter anderem der Fall des Schmerikoner Jugendlichen, der eine teure Therapie auf einem Schiff erfolglos absolvierte oder die zwangsweise Einweisung von Personen in psychiatrische Kliniken.

linth24.ch berichtet, dass Grobs Stellvertreterin, Vizepräsidentin Natascha Moser, bei vielen kritisierten Aktionen der KESB Linth an vorderster Front dabei gewesen sei. Auch Kesb-intern hätte das Duo Grob/Moser eine wenig rühmliche Regie geführt. Auch Moser soll gekündigt werden.

Walter Grob reichte, gemeinsam mit dem damaligen Stadtrat, im Sommer 2016 eine Klage gegen die Obersee-Nachrichten ein, die viele der Fälle publizistisch begleitet hatte. Das Kreisgericht Werdenberg-Sargans folgte der Klage in grossen Teilen. Das Urteil ist noch nicht rechtskräftig. Es wird nächstens vom Kantonsgericht St.Gallen behandelt. Der aktuelle Entscheid des Stadtrats Rapperswil-Jona könnte zu einer Rehabilitation der angeklagten Journalisten beitragen.