St.Gallen

Vincenz in finanziellen Schwierigkeiten

Vincenz in finanziellen Schwierigkeiten
Pierin Vincenz war von 1999 bis 2015 Vorsitzender der Geschäftsleitung der Raiffeisen Schweiz
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Pierin Vincenz hat sich Millionenbeträge von Bekannten geliehen. Seine Gläubiger wollen nun, kurz vor seinem Prozess, Geld sehen – darunter etwa Peter Spuhler und Dölf Früh. Der Ex-Raiffeisen-CEO, der noch im Januar vor Gericht stehen wird, muss deshalb zwei seiner Liegenschaften verkaufen.

Dabei handle es sich um seine rund zehn Millionen Franken teure Villa in Teufen und ein Ferienhaus in Morcote, schreibt das «St.Galler Tagblatt». Für beide Häuser hat er sich vor Jahren Millionen von Bekannten geliehen, die jetzt ihr Geld zurückwollen.

Pierin Vincenz war von 1999 bis 2015 Chef der Raiffeisen, der drittgrössten Schweizer Bank, und hat in dieser Zeit weit über 40 Millionen Franken verdient.

Trotzdem ist der angeklagte Banker in einen finanziellen Engpass geraten
Deshalb hat ihm etwa Unternehmer Peter Spuhler Anfang 2019 ein Darlehen in der Höhe von 6,5 Millionen Franken gewährt. Dies ging aus Dokumenten zur Strafuntersuchung hervor. Die Summe diente zur Ablösung einer Hypothek, um sein Anwesen in Teufen zu finanzieren.

Spuhler und Vincenz verbindet seit dem gemeinsamen HSG-Studium eine Freundschaft. Auch in der Armee dienten sie in der gleichen Division als Kompaniekommandanten.

Peter Spuhler wolle das Geld jetzt zurück, schreibt der «Blick». In den nächsten drei Monaten soll darum das Haus in Teufen verkauft werden.

Auch ein weiterer Ostschweizer Unternehmer wartet auf Rückzahlung eines Darlehens
Dölf Früh, ehemaliger Präsident des FC St.Gallen 1879, hat Vincenz 4,3 Millionen Franken geliehen. Diese sollen durch den Verkauf des Tessiner Ferienhauses zurückbezahlt werden.

Bei seinem ehemaligen Geschäftspartner Beat Stocker steht der Ex-Raiffeisen-CEO ebenfalls in der Kreide: Stocker sagte der «NZZ am Sonntag», insgesamt schulde Vincenz ihm gegen sechs Millionen.

Pierin Vincenz ist wegen gewerbsmässigen Betrugs und Veruntreuung angeklagt
Er soll sich bei Firmenkäufen privat bereichert haben, wirft ihm die Staatsanwaltschaft vor. Inwiefern seine offenbar notorischen Liquiditätsprobleme dabei eine Rolle gespielt haben und ob wirklich alle Straftatbestände erfüllt sind, darüber wird ab dem 25. Januar das Zürcher Bezirksgericht befinden.

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