TKB erzielt starkes Ergebnis

2021 wird die TKB 150 Jahre alt (im Bild: das erste TKB-Gebäude an der Weinfelder Rathausstrasse um 1872). Das führende Finanzinstitut im Thurgau kann sein Jubiläum auf solidem Grund begehen. Das Ergebnis knüpft nahtlos an die guten Zahlen der Vorjahre an. Kundengelder und Ausleihungen sind erneut gewachsen. Bankpräsident René Bock und der Geschäftsleitungsvorsitzende Thomas Koller konnten an der Bilanzmedienkonferenz zudem erfreuliche Ertragszahlen präsentieren.
Gesundes Wachstum im Kerngeschäft
Mit einem Volumen von über 20 Mia. Franken ist die TKB die bedeutendste Hypothekarbank im Thurgau. Das Wachstum im Kerngeschäft ist mit rund 900 Millionen Franken oder 4,6 Prozent praktisch gleich hoch wie im Vorjahr. Trotz regional unterschiedlicher Preisanstiege und höherer Leerstände bei Renditeliegenschaften weist der Thurgauer Immobilienmarkt weiterhin keine generellen Überhitzungserscheinungen auf. Zugenommen hat auch das Volumen der Kundeneinlagen, die sich per Ende 2020 auf 17,3 Mia. Franken belaufen. Der gesamte Nettoneugeld-Zufluss der Bank im Bilanz- und im Anlagegeschäft bewegt sich mit rund einer Milliarde Franken im Bereich des Vorjahres.
Starkes Anlagegeschäft
Das Zinsengeschäft, der wichtigste Ertragspfeiler der Bank, hat sich 2020 positiv entwickelt. Zum knapp 7 Prozent höheren Brutto-Zinserfolg trug auch die Bewirtschaftung der bei der Schweizerischen Nationalbank angelegten Gelder bei. Im Hinblick auf mögliche Kreditausfälle im Zuge der Pandemie hat die Bank nach dem Vorsichtsprinzip Wertberichtigungen gebildet. Dennoch resultiert beim Netto-Zinserfolg ein Plus von 1,0 Prozent. Um 2,5 Prozent gestiegen sind die Erträge im Kommissions- und Dienstleistungsgeschäft – dieses partizipiert mit über 60 Millionen Franken am Geschäftsertrag. Um über 10 Prozent gewachsen sind insbesondere die Erträge aus den Vermögensverwaltungsmandaten, die seit dem Berichtsjahr auf Nachhaltigkeit ausgelegt sind. Schwächer entwickelt als 2019 hat sich das Handelsgeschäft für Kunden, da wegen der Auswirkungen der Pandemie deutlich weniger Währungstransaktionen erfolgt sind. Im Mehrjahresvergleich bewegt sich der Handelserfolg von 26,2 Millionen Franken aber auf einem guten Niveau.
Moderate Kostenentwicklung
Die TKB hatte auch 2020 ihre Kosten im Griff. Der Geschäftsaufwand stieg um 1,5 Prozent auf 164,3 Millionen Franken. Während der Sachaufwand trotz stetiger Investitionen in die Digitalisierung stagnierte, nahm der Personalaufwand im Berichtsjahr moderat zu. Das Kostenmanagement spiegelt sich in der auch im Branchenvergleich sehr tiefen Kosten/Ertrags-Relation (Cost-Income-Ratio) von 46,0 Prozent.
Gewinnausschüttung von über 70 Millionen Franken
Der Geschäftserfolg, Kennzahl für die operative Leistung, beträgt 166,4 Millionen Franken. Dieser Wert liegt lediglich 0,4 Prozent unter der Vorjahresmarke. Zur Stärkung der Eigenmittel weist die Bank den Reserven für allgemeine Bankrisiken 28 Millionen Franken zu. Der Jahresgewinn von 139,1 Millionen Franken übertrifft das letztjährige Resultat um 3,0 Prozent. Vom guten Ergebnis profitieren die Eigentümer und der ganze Thurgau. Die Bank erhöht die Dividende für Inhaber von Partizipationsscheinen um 20 Rappen auf 3 Franken pro Titel. Die Gewinnablieferung an den Kanton beträgt 46,6 Millionen Franken (+ 4 Millionen). Hinzu kommen die Abgeltung für die Staatsgarantie von 7,1 Millionen und jene für das Grundkapital von 1,4 Millionen Franken. An die anteilsberechtigten Gemeinden fliesst das gesetzliche Maximum von 3 Millionen Franken. Berücksichtigt man zusätzlich die Steuern von 9 Millionen Franken, summieren sich die Abgaben an die öffentliche Hand auf rund 67 Millionen Franken. Pro Thurgauer, Thurgauerin ergibt dies im Schnitt 240 Franken. Mit Eigenmitteln von 2,3 Mia. Franken weist die TKB eine unverändert starke Substanz auf. Die Kapitalquote von 18,3 Prozent übertrifft die Vorgaben des Regulators und jene der Eigentümerstrategie deutlich.
Bank der Wirtschaft
Als Bank für das Volk und das Gewerbe wurde die TKB 1871 gegründet. Für die Thurgauer Wirtschaft ist sie auch heute noch die wichtigste Finanzpartnerin, pflegt doch mehr als die Hälfte der Betriebe eine Geschäftsbeziehung zur TKB. Die Bank nimmt ihre volkswirtschaftliche Verantwortung wahr, indem sie KMU und Firmen als berechenbare und verlässliche Partnerin unterstützt – auch in anspruchsvollen Zeiten wie in der derzeit herrschenden Pandemie. Zudem hat die Bank im vergangenen Frühjahr das Stützungsprogramm des Bundes umgesetzt und 1500 Covid-Kredite im Umfang von 190 Millionen Franken vergeben.
Strategieumsetzung auf Kurs
Die Entwicklung zur Beratungsbank mit einem starken Anlage- und Vorsorge-Angebot steht im Zentrum der aktuellen Strategieperiode. Durch die schrittweise Neugestaltung der Geschäftsstellen unterstreicht die Bank die Wichtigkeit des physischen Vertriebsnetzes. Dieses wird im laufenden Jahr gar um einen neuen Standort in Islikon erweitert. Gleichzeitig investiert die TKB in das digitale Angebot, wobei hier das elektronische Kundenportal «Olivia» im Zentrum steht. Für die Vereinfachung des bargeldlosen Zahlens stellt die Bank ihren Kunden eine neue Debitkarte zur Verfügung und schafft die Möglichkeit, Konti direkt an die Schweizer Bezahl-App Twint anzubinden. Die Beratung von Kunden soll durch den Einsatz eines neuen digitalen Hilfsmittels noch umfassender erfolgen. Fortschritte erzielen will die TKB zudem bei der Nachhaltigkeit. Auch die Pflege der Unternehmenskultur ist der Bank wichtig.