Thurgauer Technologietag mit Rekordbeteiligung

Thurgauer Technologietag mit Rekordbeteiligung
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Unternehmen und Privatpersonen können sich mit wenig Aufwand gegen die Risiken digitaler Technologien schützen. Diese bieten dank Blockchain aber auch neue Chancen für KMU, so die Erkenntnisse des 19. Thurgauer Technologietags vom Freitag in Wängi.

Für den Anlass hatte sich eine Rekordbeteiligung abgezeichnet. Mit 375 Anmeldungen war der Thurgauer Technologietag völlig ausgebucht, wie Daniel Wessner, Vorsitzender des Thurgauer Technologieforums, zum Auftakt erklärte. Dieses Forum wird getragen von den kantonalen Ämtern für Wirtschaft und Arbeit, für Mittel- und Hochschulen sowie von den Wirtschaftsverbänden.

Mit rund 70 Ausstellern, darunter zahlreiche Unternehmen, Hochschulen und Forschungsinstituten, genoss die Veranstaltung Gastrecht in den Hallen der Simatex AG in Wängi, einem Unternehmen, das am gleichen Wochenende sein 30jähriges Bestehen feiern durfte.

Passwörter besser schützen

Zahlreiche Vorträge befassten sich vor allem mit der Sicherheit und den Chancen digitaler Technologien. Cyberangriffe auf Regierungsorganisationen, gehackte Facebook-Konten oder die Erpressung von Unternehmen gehörten heute zum Alltag. Risiken und Schäden würden aber stark unterschätzt, betonten Xaver Edelmann, Mitglied des Thurgauer Technologieforums, und Andreas W. Kaelin, Geschäftsführer von ICT Switzerland, dem Dachverband der Schweizer ICT-Wirtschaft.

Ein Drittel der KMU, aber auch jede siebte Privatperson, also rund eine Million Schweizerinnen und Schweizer, seien betroffen. Passwörter besser zu schützen, Mails zu hinterfragen, Softwareupdates regelmässig auszuführen oder Daten regelmässig zu sichern zählten zu den einfachen aber wirksamen Gegenmassnahmen, unterstrich Kaelin. Er rief KMU dazu auf, den vom Verband entwickelten Cyber-Security-Schnelltest zu machen. „Machen Sie den Test, das ist der beste Schutz“.

Unkontrollierte Zahlungen

Was bei einem Cyberangriff passieren kann, schilderte Christian Eckert, CEO der Regloplas AG aus St.Gallen. Eine Mail, kombiniert mit einer Attacke auf das Firmennetzwerk, hatte zu unkontrollierten Zahlungsvorgängen im Umfang von 1,2 Millionen Franken geführt. Dank raschen Eingreifens konnte der Schaden deutlich reduziert werden. „Wir sind mit einem blauen Auge davongekommen“, sagte Eckert. Inzwischen hat das mittelständische Unternehmen einfache Massnahmen ergriffen und «mit sehr kleinem Aufwand sehr viel Sicherheit gewonnen».

Weitere Referenten zeigten auf, wie im Interesse der Datensicherheit Blockchain-Technologien eingesetzt werden können, zum Beispiel für Geldtransaktionen, fürs E-Voting, für Copyright-Anwendungen, für die Schadenregulierung oder auch für Prozesse in Unternehmen. Schliesslich machte eine Live-Demonstration anschaulich, wie Hacker Firmennetzwerke angreifen.

Auf dem Bild von links: Christian Eckert, Regierungsrätin Monika Knill und Andreas W. Kaelin.