Thurgauer Raiffeisenbanken starten positiv ins Jubiläumsjahr

Thurgauer Raiffeisenbanken starten positiv ins Jubiläumsjahr
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Raiffeisen ist einst im Thurgau entstanden. Die starke Verwurzelung sei auch heute noch ein Erfolgsfaktor. Das betonte Urs Schneider, Präsident des Thurgauer Verbands der Raiffeisenbanken, an der Jahresmedienkonferenz. Das positive Ergebnis unterstreiche dies und sei ein erfreulicher Start ins Jubiläumsjahr des Thurgauer Verbands. Er wird 100-jährig.

„Raiffeisen und Thurgau: Das passt!“, betonte Urs Schneider, Präsident des Verbands Thurgauer Raiffeisenbanken. Passenderweise fand die Medienkonferenz zu den Jahreszahlen in der neuen Geschäftsstelle in Eschlikon statt. Sie gehört zur Raiffeisenbank am Bichelsee, die erste Raiffeisenbank der Schweiz überhaupt. Im ländlich geprägten Thurgau seien die Ideen und Grundsätze von Friedrich Wilhelm Raiffeisen vor bald 120 Jahren auf fruchtbaren Boden getroffen. „Und das tun sie auch heute noch. Davon zeugt die nach wie vor beeindruckende Entwicklung.“ So sei die Bilanzsumme der 15 Thurgauer Raiffeisenbanken im vergangenen Jahr um eine halbe Milliarde von 13.8 auf 14.3 Milliarden Franken gestiegen. Der Jahresgewinn stieg um 5.9 Prozent auf knapp 28 Millionen Franken.

Kundengelder bald bei 10 Milliarden

Josef Maier, Leiter Öffentlichkeitsarbeit bei den Thurgauer Raiffeisenbanken, untermauerte das zusammengefasste Ergebnis aller 15 Raiffeisen-Genossenschaften mit weiteren Zahlen, die fast ausnahmslos nach oben zeigen: Alle Institute zusammen seien so gross wie eine mittelgrosse Kantonalbank und erwirtschafteten 2018 einen Bruttogewinn (Cashflow) von knapp 84 Millionen Franken. Die Kundenausleihungen kletterten um 4.1 Prozent auf über 12.5 Milliarden Franken, die Kundengelder stiegen um 3.4 Prozent und nähern sich der 10 Milliarden-Franken-Grenze.

Der Betriebsertrag mit 171 Millionen Franken sei sehr erfreulich, sagte Maier, und entspreche einer Steigerung von 2.3 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Dies sei dem Kosten-Ertrags-Verhältnis der Thurgauer Raiffeisenbanken von 51 Prozent zu verdanken. Damit gehörten die Thurgauer Raiffeisenbanken landesweit zu den effizientesten.

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Spezielles Jubiläum steht an

Dass auch die Mitgliederzahl um 364 Personen auf inzwischen 112‘664 gestiegen ist, sei ein klares Zeichen dafür, dass die Thurgauerinnen und Thurgauer den Raiffeisenbanken vertrauen, betonte Urs Schneider. Er führte aus, dass der Thurgauer Regionalverband eine wichtige Funktion in den Bereichen Weiterbildung und Öffentlichkeitsarbeit sowie in der Kontaktpflege zu Politik und Wirtschaft wahrnehme. Darüber hinaus engagiere er sich im Sponsoring von kantonalen Anlässen, Vereinen und sozialen Einrichtungen.

Das Jahr 2019 ist für den Thurgauer Verband der Raiffeisenbank ein ganz spezielles: Er wird 100-jährig. Im Zentrum der verschiedenen Jubiläumsaktivitäten stehe ein Jubiläumsfest am Samstag, 27. April 2019, sagte Vizepräsident André Kobelt, der als OK-Präsident für die Jubiläumsanlässe amtet. Der Festakt werde in Bichelsee-Balterswil und damit am Ursprungsort von Raiffeisen stattfinden.

Einfamilienhäuser stark gefragt

Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, blickte auf die wirtschaftliche Entwicklung und nahm dabei speziell den Thurgauer Immobilienmarkt unter die Lupe: Er ging auf den Leerwohnungsbestand ein, der im Thurgau traditionell etwas höher liege als im schweizerischen Durchschnitt und in vielen Thurgauer Regionen nochmals zugenommen habe.

Neff relativierte aber auch und betonte, dass die Mietwohnungsproduktion tendenziell rückläufig sei. Zudem sei der Lehrwohnungsbestand je nach Gemeinde differenziert zu beurteilen: Raiffeisen betrachte neben dem Leerwohnungsbestand immer auch das Bevölkerungswachstum und die geplanten Neubauprojekte. Dadurch relativiere sich die Leerwohnungsziffer vielerorts. Weiterhin sehr beliebt im Thurgau seien Einfamilienhäuser.

Auf dem Bild von links: Der Präsident des Thurgauer Verbands der Raiffeisenbanken, Urs Schneider, sowie der Kommunikationsverantwortliche Josef Maier präsentierten in der Geschäftsstelle in Eschlikon das Jahresergebnis der Thurgauer Raiffeisenbanken. Martin Neff, Chefökonom von Raiffeisen Schweiz, gab einen Ausblick auf die wirtschaftliche Entwicklung, während André Kobelt, Vizepräsident des Thurgauer Verbands, über die Jubiläumsaktivitäten informierte.