Thurgauer Power für Eurovision

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Mit der Powerballade „Apollo“ vertritt die Band Timebelle die Schweiz beim „Eurovision Song Contest“ 2017 in Kiew. Schlagzeuger Simon Forster kommt aus Weinfelden. Im Exklusivinterview spricht er über Musik, seine Bandmitglieder und ihre Show.

In Kiew sind drei Bandmitglieder als perfektes Trio mit Herz dabei: Leadsängerin Miruna Manescu aus Rumänien bringt ihre Leidenschaft zur Kunst als Musikerin mit Musicalausbildung und engagierte Schauspielerin zum Ausdruck. Sie ist bekennende Schokoladenliebhaberin.

Emanuel Daniel Andriescu (rechts im Bild) spielt Klavier, unterrichtet aber auch Saxofon und Klarinette. Der international tätige Musiker wohnt seit zehn Jahren in der Schweiz. Mit viel Charme erreicht er seine Ziele.

Der Dritte im Bund ist Drummer Samuel Forster (links). Mit unerschöpflicher Energie und viel Organisationstalent verfolgt der Thurgauer Vollblutmusiker seine beruflichen Visionen. Er ist Gitarrenlehrer an den Musikschulen Bischofszell und Weinfelden.

Mit dem Song „Apollo“ und seiner einzigartigen Melodie bringen die drei Kreativen ihre Träume und Sehnsüchte zum Ausdruck und stellen sich der Frage, ob es eine ewige Jugend geben kann. Der Bandname "Timebelle" leitet sich übrigens vom Berner Wahrzeichen Zytglogge ab; in Bern wurde die Band gegründet.

Das leaderonline.ch-Exklusivinterview mit Timebelle-Schlagzeuger Samuel Forster aus Weinfelden

Samuel Forster, was bedeutet Euch Musik?

Musik ist für uns Alles. Sie bedeutet Freiheit. Sie bedeutet erleben. Aber eigentlich gibt es auf diese Frage 100 Antworten.

Wann war der Urknall, der Moment, wo du wusstest, für immer und ewig Musik machen?

Musik hat mich schon immer begleitet. Zur Profession habe ich es mit 23 gemacht. Alle meine Projekte drehen sich um Musik. Dies tun zu dürfen ist ein riesen Glück. Ob das immer so bleiben wird, weiss ich nicht.

Und wann war der Urknall bei Runa und Emanuel?

Emanuel hat mit vier Jahren mit dem Klavierspiel begonnen und hat später dann auf die Klarinette und das Saxophon gewechselt. Auch Miruna hat ab dem Alter von sieben Jahren Gesangsunterricht erhalten. Das eine hat das andere ergeben. Seine Passion zu leben ist alles.

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Wie habt ihr Euch gefunden?

Emanuel und ich haben uns während dem Studium in Bern kennengelernt. Miruna ist später dazugestossen.

In den letzten Jahren war der Eurovision Contest für die Schweiz ein Desaster. Ist das nun ein Riesendruck für Euch oder ein Segen, weil nach oben, ist durch dieses Erbe alles offen?
Wir sind wir. Wir fokusieren uns auf das Jetzt und versuchen, in jeder Situation alles zu geben. Was früher war oder was kommen wird ist etweder vorbei oder steht noch offen.

Wie reagiert „die Schweiz“auf Euch? Die Medien, die Fans?
Die Schweiz trägt uns. Die Schweiz ist unsere Basis. Gleichzeitig haben wir aber eine grosse Fangemeinde in ganz Europa, was uns sehr ehrt. Es ist uns sehr wichtig, unsere Message an möglichst viele Leute heran zu tragen: Folge Deinen Träumen, gib sie nicht auf! Egal, was für Feedbacks Du bekommst: Bleib ihnen treu!

Im Moment werdet ihr als eine der Top Five gehandelt. Was macht das mit Euch? Persönlich und mit Partnern, Freunde und Familie?
Wir bleiben bei uns selbst. Sich etwas darauf einzubilden, bringt nichts und ist reine Energieverschwendung. Es geht uns primär um die Musik. Entsprechende Resultate freuen uns, sind auch wichtig, doch beeinflussen sie unser persönliches Umfeld nicht.

Von Jahr zu Jahr wird der Contest eine Event  der Superlative. Das Konzept der Show bestimmt zu einem hohen Prozentsatz über die zu gewinnenden Punkte. Was ist euer Konzept, damit der Song sich von allen abheben kann?
Wir haben in den vergangenen Wochen viele Länder bereist. Waren in vielen TV- und Radiosendungen. Unser Plan ist es, mit „Apollo“ möglichst viele Herzen in den Teilnehmerstaaten zu gewinnen. Darin besteht unsere Vorarbeit, doch wird der Anlass selbst den grössten Ausschlag geben Unsere Show wird unvergesslich!

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In den letzten Jahren sprach man beim Contest stets vom Einfluss des Ostens bei der Punktevergabe. Ein Teil der Bandmitglieder ist osteuropäisch. Denkt Ihr, das ist ein Vorteil?

Ich denke schon, dass dies auch einen Einfluss hat. Wichtiger jedoch ist, dass wir das Moto leben – celebrate diversity. Wir kennen uns nun schon lange und haben viel zusammen erlebt. Unterschiedlicher könnten wir nicht sein und ergänzen uns dadurch perfekt.

Wer hat den Song eigentlich komponiert?

Alessandra Günthardt, Nicolas Günthardt und Elias Näslin.

Ich habe gehört, der Song wurde schwedisch produziert. Was heisst das?
Wir haben den Song bei Northbound Studios in Stockholm produziert.

Man sagt, Du müsstest am Montag nach dem Contest gleich wieder zur Schule. Denkst du, das wäre nach einem Sieg überhaupt möglich?

Das schauen wir, wenn es soweit ist (lacht).

Text und Bilder: Mario Romano. Sein Herrenmodegeschäft „Newman & Paul“ in St.Gallen stattet die Jungs von Timebelle mit zwei besonderen Modemarken aus: OFFICINA 36 A FISH NAMED FRED.

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