Thurgauer Motivationspreis geht an Gottlieber-Hüppen-Hersteller

Die Gottlieber Spezialitäten AG mit dem Unternehmer Dieter Bachmann ist ein schönes Beispiel dafür, wie sich Tradition und der Ausbau von Geschäftsfeldern verbinden lassen. Das Unternehmen ist seit über 90 Jahren im Thurgau zuhause und hat es geschafft, mit hochwertigen Produkten und Innovation in einem hart umkämpften Markt national und international erfolgreich zu bestehen und zu wachsen. Die Wahl der Preisjury fiel auf die Gewinnerin, weil diese den Thurgau als Marke und die beliebten Produkte landesweit bekannt macht. Zudem bleibt sie mit neuen Ideen und nachhaltigen Ansätzen am Puls der Zeit und beschäftigt rund 80 Personen am Seerhein.
Aus der Not wurde ein Geschäft
Begonnen hat die Erfolgsgeschichte 1928 mit der Gründerin der Gottlieber Spezialitäten AG, Elisabeth Wegeli. Sie wurde damals von ihrer Nachbarin in die Kunst des Hüppenbackens eingeführt. Elisabeth Wegeli übernahm von ihr deren Waffeleisen, da die Nachbarin das gewerbsmässige Backen aufgeben musste. Dies weil ihr Mann als Kantonsgeometer angestellt war und Beamten ein Doppelverdienst während den Kriegsjahren untersagt wurde. In Gottlieben selbst sind Hüppen schon seit langem bekannt. So genoss bereits Königin Hortense Bonaparte sogenannte «Gaufrettes» aus Gottlieben, als sie von 1817 bis 1837 auf dem nahen Schloss Arenenberg lebte.
Neue Produkte für Feinschmecker
Vor etwas über zehn Jahren wurde das Unternehmen im Zuge der Nachfolgelösung in «jüngere» Hände übergeben. Der Thurgauer Dieter Bachmann übernahm damals mit Markus Kalberer (Verwaltungsrat) die Aktien der Gottlieber Spezialitäten AG und sicherte damit den Fortbestand des Unternehmens als inhabergeführtes und unabhängiges Unternehmen. Bachmann verfolgte in den folgenden Jahren eine Wachstumsstrategie und setzte dabei auch auf neue Produkte wie beispielsweise den Praliné-Brotaufstrich «Morgensünde» - eine Delikatesse, die den Weg in die Feinkostläden der Region gefunden hat. Ursprünglich wollte man den Brotaufstrich nur herstellen, damit die übrig gebliebenen Produkte aus der Produktion im Sinne der Nachhaltigkeit verwertet werden können. Die Nachfrage ist mittlerweile so gewachsen, dass die Produktion der Sünde neue Herausforderungen mit sich bringt.
Süsses geniessen und ein Buch lesen
Seit 2012 wurden Flagshipstores unter dem Namen «Gottlieber Sweets & Coffee» in Winterthur und in Guangzhou (China) eröffnet. Dazu kamen in Zusammenarbeit mit dem Buchhändler Orell Füssli weitere Filialen in Basel, Aarau und Päffikon SZ. Dort werden nicht nur die beliebten Produkte aus dem eigenen Haus vertrieben, sondern es finden sich auch lokale Spezialitäten auf der Karte. So steht Gottlieben heute nicht nur für süsse Spezialitäten, sondern auch für Orte, wo man sich trifft und gemütliche Momente erleben kann.
Der «Thurgauer Apfel» – Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft
Der «Thurgauer Apfel» als Motivationspreis der Thurgauer Wirtschaft wird von vier Partnern getragen – der Industrie- und Handelskammer Thurgau, dem Thurgauer Gewerbeverband, der Thurgauer Kantonalbank sowie dem Departement für Inneres und Volkswirtschaft des Kantons Thurgau. Der Preis wurde im Jahr 1999 erstmals verliehen.
Die Jury besteht aus neun Persönlichkeiten aus Wirtschaft und Politik. Der Preisträger erhält eine originelle, an die Region angelehnte Trophäe, den so genannten «Thurgauer Apfel», sowie einen Barbetrag von 10'000 Franken. Mit dem Preis werden Unternehmen oder Unternehmensgruppen, Gemeinden, Verbände und andere Organisationen sowie in Ausnahmefällen einzelne Personen mit herausragenden Leistungen für den Wirtschaftsstandort Thurgau ausgezeichnet. Die Preisverleihung findet jeweils in der ersten Hälfte des folgenden Jahres statt.
Die bisherigen Preisträger waren:
die Stadt Frauenfeld (1999)die Mittelthurgaubahn (2000)
die Max Zeller Söhne AG (2001)
die Apotheke zur Rose (2002)
AgroMarketing Thurgau (2003)
die Kartause Ittingen (2004)
die Weinfelder Model-Gruppe (2005)
die Aadorfer Griesser-Gruppe (2006)
die Klinik Schloss Mammern (2007)
die Bischofszell Nahrungsmittel AG (2008)
die Stadler Rail AG in Bussnang (2009)
die Mosterei Möhl AG in Arbon (2010)
die ESGE AG (bamix) in Mettlen (2011)
die Baumer Group in Frauenfeld (2012)
die RAUSCH AG in Kreuzlingen (2013)
die KIFA AG in Aadorf (2014)
die Chocolat Bernrain AG in Kreuzlingen (2015)
die Schweizerische Bodensee Schifffahrtsgesellschaft (SBS) AG in Romanshorn (2016)
die STUTZ AG in Hatswil (2017)
die Ifolor AG in Kreuzlingen (2018) und
die De Martin AG in Wängi (2019).