Thurgau wächst weniger stark
Ende 2017 lebten im Kanton Thurgau 272780 Einwohnerinnen und Einwohner. Dies sind gut 3000 Personen oder 1,1% mehr als im Vorjahr. Das Wachstum ist im Vergleich zu den Vorjahren erneut etwas weniger kräftig. Bereits seit 2012, als die Einwohnerzahl um 1,6% gestiegen war, verliert die Bevölkerungszunahme an Schwung. Mit einem Plus von über 3000 Personen im Jahr 2017 ist der Anstieg aber immer noch stattlich und bedeutete ein Zuwachs in der Grössenordnung einer Gemeinde wie Roggwil.
In den vergangenen Jahren war das Bevölkerungswachstum im Thurgau im Vergleich zur Schweiz hoch gewesen. Inzwischen hat sich das Wachstumstempo dem gesamtschweizerischen angenähert.
Bezirke Kreuzlingen und Frauenfeld auf Wachstumskurs
2017 zeigte der Bezirk Kreuzlingen das stärkste Bevölkerungswachstum (+1,5%). Hier gab es in den Gemeinden Kreuzlingen, Münsterlingen, Tägerwilen und Ermatingen besonders viele neue Einwohnerinnen und Einwohner. Im Bezirk Frauenfeld war die Zunahme mit 1,4% ebenfalls überdurchschnittlich. Hier waren es vor allem die Gemeinden Frauenfeld, Matzingen und Diessenhofen, die viele Menschen anzogen.
In einem Viertel der Thurgauer Gemeinden stieg die Bevölkerung 2017 um 2% oder mehr. Ausgeprägt war das Wachstum in Matzingen (6,2%), Bettwiesen (5,7%), Horn (5,3%), Warth-Weiningen, Zihlschlacht-Sitterdorf, Diessenhofen, Münsterlingen und Münchwilen (alle mehr als 3,5%). In 15 Gemeinden nahm die Bevölkerung ab.
Wachstum der ausländischen Wohnbevölkerung lässt nach
Der Bevölkerungszuwachs ist hauptsächlich auf Einwanderungen zurückzuführen. Das Wachstum der ausländischen Wohnbevölkerung schwächte sich 2017 erneut etwas ab. In den vergangenen Jahren hat sich die Wachstumsrate auf 2 % halbiert. Die Zunahme der Ausländerinnen und Ausländer ist im Thurgau aber immer noch ausgeprägter als in der Gesamtschweiz (1,2% gemäss Staatssekretariat für Migration).
Ende 2017 wohnten rund 66700 Ausländerinnen und Ausländer im Thurgau. Deutsche bilden mit rund 22000 Personen die grösste Ausländergruppe. Anschliessend folgen Personen aus Italien (9400), Mazedonien (7000) und Portugal (4700). Gemessen an ihrer Einwohnerzahl haben Staatsangehörige aus Ungarn und Polen am kräftigsten zugelegt (+14% und +10%), absolut gesehen waren es die Deutschen (+530 Personen).
Deutliche Zunahme der älteren Bevölkerung
Seit Jahren wächst die ältere Bevölkerung markant. 2017 war die Zunahme der Personen im Rentenalter mit 3,0% sogar noch etwas deutlicher als 2016. Noch kräftiger legte die Altersgruppe der 55- bis 64-jährigen Bevölkerung zu, und zwar um 3,8%. Momentan sind rund 37800 Personen zwischen 55 und 64 Jahre alt. Sie werden demnächst oder in spätestens zehn Jahren das Rentenalter erreichen.