Thurgau mit kantonaler Museumsstrategie

Thurgau mit kantonaler Museumsstrategie
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Der Kanton Thurgau stärkt mit einer Museumsstrategie die Stellung der sechs kantonalen Museen als wichtige Erlebnis- und Bildungsorte und schafft bedarfsgerechte, zeitgemässe Museumsinfrastrukturen. Der Kanton wird zudem Baumeister beim sanierungsbedürftigen Kunstmuseum in der Karthause Ittingen.

Wachsende Erwartungen des Publikums, Kampf um Aufmerksamkeit oder auch die Digitalisierung – das sind drei der zahlreichen Herausforderungen für die sechs kantonalen Museen. Deshalb wollen das Historische Museum, das Kunst- und Ittinger Museum, das Naturmuseum, das Napoleonmuseum und das Museum für Archäologie die Zusammenarbeit intensivieren, die Synergien konsequenter nutzen und unter der neuen Dachmarke «Museen Thurgau» auch gemeinsam auftreten. Dieser Leitidee folgt die «Museumsstrategie Kanton Thurgau», welche die Regierung heute vorstellte.

In einem ersten gemeinsamen Schritt wird das Ausstellungsprojekt «Thurgauer Köpfe» 2020 in allen kantonalen Museen umgesetzt und soll die Besucherinnen und Besucher zum Nachdenken anregen, was der Thurgau war, ist oder allenfalls auch sein könnte.

Künftig soll alle zwei bis drei Jahre eine gemeinsame Ausstellung stattfinden. Für die Jahre 2019 bis 2022 sind zudem weitere gemeinsame Projekte geplant. So soll das Angebot «Museum für Kinder» einen neuen Auftritt erhalten. Die verstärkte Zusammenarbeit wird sich in weiteren bilateralen oder trilateralen Projekten zeigen, teilt der Kanton weiter mit.

Neuausrichtung bei sanierungsbedürftigem Kunstmuseum

Eine Projektorganisation hat sich laut Regierung spezifisch mit der Zukunft des Kunstmuseums befasst. Nachdem das erste Erweiterungsprojekt von 2013 in der Kartause Ittingen verworfen werden musste, sollten die baulichen, denkmalpflegerischen und betrieblichen Möglichkeiten eines Erweiterungsbaus nochmals grundsätzlich geprüft werden. 

Ein Bericht dazu empfiehlt, in einem ersten Schritt die Grundlagen für die Neuausrichtung der Trägerschaft und der Finanzierung zu schaffen. Im Vordergrund steht die Errichtung eines unselbständigen Baurechts für die nach 1977 erstellten Gebäude; die Investitionen in die Sanierung und Erweiterung des Kunstmuseums werden damit gesichert. 

  

Kanton als Bauherr

Die Rolle der Bauherrschaft und die Finanzierung übernimmt der Kanton im Einvernehmen mit der Stiftung Kartause Ittingen. Der Regierungsrat hat nun eine Planungskommission eingesetzt mit dem Auftrag, einen Studienauftrag für die Sanierung und Erweiterung des Kunstmuseums vorzubereiten und durchzuführen. Die entsprechenden Ergebnisse sollen in der zweiten Jahreshälfte 2020 vorliegen. Fest steht für den Regierungsrat, dass der Standort Ittingen gegeben ist.

Planungshalt aufgehoben

Der jetzige Standort des Historischen Museums Thurgau im Schloss Frauenfeld bietet kaum Potential für eine Ausstellungserweiterung mit Schwerpunkt neuere Thurgauer Geschichte (19. und 20. Jahrhundert). In den vergangenen Jahren wurden verschiedene Möglichkeiten für die Erweiterung und für einen neuen Standort des Historischen Museums geprüft. Im März 2017 verfügte der Regierungsrat einen temporären Planungshalt für die Standortevaluation des künftigen Historischen Museums. 

Der Regierungsrat hat diesen nun aufgehoben und eine Projektgruppe beauftragt, bis im Frühling 2020 mögliche Standorte für das künftige Historische Museum gestützt auf das entsprechende Anforderungsprofil und die Vorarbeiten zu prüfen und eine Standortempfehlung abzugeben.