Thurgau

Thurgau investiert in Forschung

Thurgau investiert in Forschung
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Im Kanton Thurgau wird ein Institut der OST – Ostschweizer Fachhochschule aufgebaut. Es soll am Forschungsstandort Tänikon Forschungs- und Entwicklungsprojekte für Innovationen in Land- und Ernährungswirtschaft vorantreiben. Der Regierungsrat des Kantons Thurgau hat nun für die nächste Projektphase den finanziellen Beitrag dafür freigegeben.

Text: pd

Der Regierungsrat strebt gemäss seiner Strategie Thurgau 2040 einen Ausbau der Hochschulaktivitäten insbesondere im Bereich der innovativen Land- und Ernährungswirtschaft an. Ausserdem ist in den Richtlinien des Regierungsrates für die Regierungstätigkeit in der Legislaturperiode 2020–2024 vorgesehen, dass der Aufbau einer Aussenstelle der OST – Ostschweizer Fachhochschule (OST) im Kanton Thurgau geprüft wird.

Dabei steht der nationale Forschungsstandort Tänikon im Vordergrund. In diversen Gesprächen zwischen der OST und dem Amt für Mittel- und Hochschulen sind die Möglichkeiten für eine Aussenstelle der OST in Tänikon umrissen worden. Bei der Aussenstelle soll es sich um ein so genanntes Living Lab handeln, also ein Labor unter realen Bedingungen. Dieses soll primär Forschungsleistungen im Bereich Land- und Ernährungswirtschaft erbringen, wobei angewandte Forschung im technischen Bereich im Vordergrund steht.

Aber auch ökonomische Forschung, beispielsweise zur Entwicklung neuer Geschäftsmodelle, soll möglich sein. «Das neue Institut der OST stärkt den interdisziplinären Forschungsstandort Tänikon und verleiht ihm zusätzliche Strahlkraft für die Schweiz und über ihre Grenzen hinaus», sagt Monika Knill, Chefin des Departementes für Erziehung und Kultur.

Auf Grundlage eines Berichts der OST, der die Umsetzung der Aussenstelle aufzeigt, hat der Regierungsrat nun ein Kostendach von 1.02 Millionen Franken für die Projektphase 2 beschlossen. Im Zentrum dieser Phase steht einerseits der Aufbau der Infrastruktur des Living Lab in Tänikon. Andererseits schreibt die OST eine neue Professorenstelle aus, die zusammen mit einer Forschungsgruppe in Tänikon etabliert werden soll.

Ab 2025 soll das OST-Institut in die Betriebsphase übergehen

Die Projektphase 2 dauert bis Ende 2024. Ab 2025 soll das Institut der OST in die ordentliche Betriebsphase übergehen (Projektphase 3). Teil der Phase 2 ist es zudem, die für die Phase 3 nötigen Grundlagen zu schaffen. Dies umfasst insbesondere eine mehrjährige Leistungsvereinbarung zwischen dem Kanton Thurgau und der OST zum Betrieb des Instituts in Tänikon. Dieses wird dem Departement für Technik der OST angegliedert. Die Form eines Instituts ermöglicht eine nahtlose Integration des Living Lab in der Struktur der OST.

Die OST will mit dem Living Lab für die Land- und Ernährungswirtschaft eine integrierte Demo- und Prototypenlandschaft schaffen, in der innovative Technologien, Arbeitsabläufe und Prozesse erprobt und weiterentwickelt werden. Dabei sollen Forschungs- und Entwicklungsprojekte lanciert werden, um zukunftsweisende Lösungen für die Praxis entlang der gesamten Wertschöpfungskette zu entwickeln.

Die gewonnenen Erkenntnisse aus bereits abgeschlossenen und laufenden Projekten sollen als Grundlage dienen, weitere Projekte zu initiieren. «Wir freuen uns darauf, gemeinsam mit dem Kanton Thurgau einen Leuchtturm im Bereich Agrotechnik aufzubauen», sagt OST-Rektor Daniel Seelhofer.

Mittelfristig sollen auch neue Bildungsangebote entstehen, beispielsweise in der Weiterbildung. Generell soll das Living Lab eine Plattform für Fachkonferenzen und Veranstaltungen werden, in denen die Ergebnisse der Forschungsarbeiten aktiv in die Branche kommuniziert werden. Das Living Lab soll damit eine Brücke zwischen Praxis und angewandter Forschung schaffen.

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