Stadlers Umsatz wächst um 60 Prozent

Stadlers Umsatz wächst um 60 Prozent
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Ein rekordhoher Auftragseingang von über 5 Mia. CHF, 80 Prozent mehr ausgelieferte Fahrzeuge, ein Umsatzwachstum um 60 Prozent auf 3.2 Mia. CHF und 25 Prozent mehr Mitarbeiter (10 500): Das sind die Rekordzahlen, die der Bussnanger Schienenfahrzeughersteller heute bekannt gab.

Stadler steuert gemäss noch ungeprüften Kennzahlen auf einen rekordhohen Auftragseingang von über 5 Milliarden Schweizer Franken sowie einen rekordhohen Auftragsbestand hin. Insbesondere im Bereich Service wurden die Erwartungen beim Auftragseingang deutlich übertroffen. Stadler hat in den vergangenen Jahren in neue Technologien investiert und konnte diese viel früher als erwartet erfolgreich an den Markt bringen. Dazu zählen Digitalisierungsprojekte, neue Antriebstechnologien mit Akku und Wasserstoff sowie ein komplett neu entwickeltes Strassenbahnmodell. Aufgrund dieser Investitionen in neue Produkte inklusive Verkaufskosten, den Mehrkosten in einzelnen Aufträgen, insbesondere im Projekt East Anglia, dem Mitarbeiteraufbau sowie den Wechselkursverwerfungen in der Norwegischen und Schwedischen Krone bleiben Umsatz, Ebit und Ebit-Marge hinter den Erwartungen zurück. Die mittelfristigen Finanzziele werden bestätigt.

Stadler konnte im Geschäftsjahr 2019 wiederum einen rekordhohen Auftragseingang von über 5 Milliarden Schweizer Franken verbuchen. Damit verbunden wächst auch der Auftragsbestand auf ein neues Rekordhoch. Nicht nur betreffend Auftragseingang war das Jahr 2019 durch ausserordentliches Wachstum geprägt: Im Dezember wurden sieben neue Fahrzeugflotten für den regulären Fahrgastbetrieb bereitgestellt (darunter der Hochgeschwindigkeitszug Giruno für die SBB) und es wurden 2019 insgesamt 444 Fahrzeuge ausgeliefert. Das entspricht rund 80 Prozent mehr als im Vorjahr.

Stadler erzielte im Geschäftsjahr 2019 ein Umsatzwachstum von über 60 Prozent im Vergleich zum Vorjahr auf rund 3.2 Milliarden Schweizer Franken (Vorjahr 2 Milliarden Schweizer Franken). Aufgrund von Verschiebungen in Projekten (primär East Anglia) fällt der Umsatz in der Berichtsperiode jedoch tiefer aus als erwartet, was sich ebenfalls auf das Ergebnis auswirkt.

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Ebit-Marge von 6 Prozent

Das operative Ergebnis auf Stufe Ebit konnte ebenfalls gesteigert werden. Die Ebit-Marge lag mit rund 6 Prozent aber unter dem Wert des Vorjahrs und unter den eigenen Erwartungen. Verschiebungen und Mehrkosten in einzelnen Aufträgen, insbesondere bei East Anglia, haben das Ergebnis massgeblich beeinträchtigt. Infolge des rekordhohen Bestellungseingangs wurde der Ebit auch durch höher als ursprünglich erwartete Verkaufsaufwände belastet. Ebenso hatten Wechselkursveränderungen, insbesondere zwischen dem Schweizer Franken und der Norwegischen sowie der Schwedischen Krone einen negativen Einfluss auf das operative Ergebnis.

Stadler ist im vergangenen Jahr gruppenweit um 2'000 Mitarbeiter gewachsen (durchschnittliche Anzahl FTE), was einem Zuwachs von circa 25 Prozent entspricht. Insbesondere die Einarbeitung neuer Mitarbeiter hat zu Mehrbelastungen bei einigen Aufträgen geführt.

Stadler hat im Jahr 2019 intensiv in die Digitalisierung, in neue Fahrzeugkonzepte und neue Technologien investiert. Dies ist zum einen der neuartige, batteriebetriebene FLIRT Akku, von welchem der Nahverkehrsbund Schleswig-Holstein im letzten Jahr 55 Stück bestellt hat und mit dem sich Stadler in einer Ausschreibung nach grüner Technologie gegen internationale Konkurrenz durchsetzen konnte. Für Darmstadt liefert Stadler ein komplett neu entwickeltes Strassenbahnmodell der jüngsten Generation. Der erste Auftrag für einen mit Wasserstoff betriebenen Triebzug des Typs FLIRT H2 ist im November 2019 von der San Bernardino County Transportation Authority im Süden Kaliforniens eingegangen.

Ausblick

Für das laufende Geschäftsjahr erwartet Stadler wiederum ein zweistelliges Umsatzwachstum. Höhere Investitionen und Mehrkosten werden die Marge auch im laufenden Jahr beeinflussen. Die mittelfristigen Finanzziele werden bestätigt. Basierend auf der aktuellen Einschätzung beabsichtigt der Verwaltungsrat, zuhanden der Generalversammlung eine Dividende von 120 Mio. CHF (1.20 CHF pro Aktie) zu beantragen. Die vollständigen, finalen und geprüften Finanzzahlen für das Geschäftsjahr 2019 werden am 5. März 2020 veröffentlicht.