St.Gallen

St.Galler Bauernverband fordert Umdenken

St.Galler Bauernverband fordert Umdenken
Verbandspräsident Peter Nüesch (links) diskutierte mit den Regierungsräten Beat Tinner und Bruno Damann über Landwirtschaftsthemen.
Lesezeit: 2 Minuten

An der 51. Delegiertenversammlung des St.Galler Bauernverbands vom 27. März in Mörschwil standen die aktuellen und kommenden Herausforderungen der Landwirtschaft im Fokus. SGBV-Präsident Peter Nüesch stellte den geringen Selbstversorgungsgrad der Schweizer Landwirtschaft ins Zentrum seiner Rede.

Text: pd/jos

Die Nahrungsmittelversorgung in der Schweiz, aber auch global stehe vor grossen Herausforderungen, teilt der SGBV mit. Es ist davon auszugehen, dass der Selbstversorgungsgrad nochmals deutlich tiefer ausfallen wird. Mit geringeren Erträgen bei den Zuckerrüben, Kartoffeln und auch in der Milchproduktion herrscht in der St. Galler Landwirtschaft nicht nur eitel Sonnenschein.

Grosse Herausforderungen

Dazu kommt, dass das Einkommen der Schweizer Landwirtschaft in den letzten Jahren stetig und deutlich zurückgeht. Massiv gestiegene Rohstoff- und Energiepreise, ausgelöst durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg, sind Gründe für die Minderproduktionen in den letzten Jahren und die sinkende Attraktivität zur Lebensmittelproduktion.

Die Produktionskosten sind für die Bauernbetriebe im Schnitt nach wie vor um 14 Prozent höher als im Jahr 2020. Entsprechend forderte SGBV-Präsident Peter Nüesch einen Effort auf verschiedenen Ebenen, sei es bei den Preisverhandlungen, in der Agrarpolitik aber auch von jedem Bauern, der sich als selbständiger Unternehmer in diesem Umfeld behaupten muss.

Der Kanton St.Gallen und seine Landwirtschaft

Die beiden Regierungsräte Beat Tinner und Bruno Dammann stellten sich in einem Talk mit Verbandspräsident Peter Nüesch verschiedenen Fragen zur St. Galler Landwirtschaft.

Dabei wurden Bildungsthemen angesprochen, anstehende politische Geschäfte wie die Revision der Jagdverordnung oder die Ausgestaltung kantonaler Vorlagen. Natürlich kamen auch die Viehschauen zur Sprache oder die fehlenden Medikamente zur Behandlung der Nutztiere.

Geschäftsbericht verabschiedet

Die Delegierten nahmen Kenntnis vom Jahresbericht des St. Galler Bauernverbandes. Geschäftsführer Mathias Rüesch setzte seinen Schwerpunkt bei der Schnittstelle zwischen Landwirtschaft und den verschiedenen Anspruchsgruppen.

Er erwähnte den Besuch der gesamten Direktion des Bundesamts für Landwirtschaft (BLW) auf einem St. Galler Landwirtschaftsbetrieb, die Medienkonferenz des SGBV auf 2000 Metern über Meer im Calfeisental, bei welcher das dort ansässige Wolfsrudel mit gut vernehmbaren Geheul auf sich aufmerksam machte, die erfolgreichen nationalen Wahlen und den Zusammenschluss im Versicherungsgeschäft mit den beiden Appenzeller Bauernverbänden.

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Wahlen und Abstimmungen gewinnen

In seinem Votum als Präsident des Schweizer Bauernverbandes dankte Markus Ritter den St. Galler Delegierten für ihr Engagement im Rahmen der Wahlen im vergangenen Jahr. Dank dem grossen Einsatz der ländlichen Bevölkerung sei es möglich gewesen, bei den Wahlen die bäuerliche Stimme zu stärken.

Gleichzeitig gab er zu bedenken, dass die kommenden Jahre matchentscheidend seien in Bezug auf die nationale Landwirtschaftspolitik der nächsten 20 Jahre. Wenn sich die Bauern nun entsprechend einbringen würden, könnten sie diese in ihrem Sinn beeinflussen. Auch auf die anstehende Abstimmung zur Biodiversitätsinitiative ging Markus Ritter ein.

Plausibel konnte er aufzeigen, dass die Vorlage mit ihren extremen Ansätzen die Schweizer Land- und Ernährungswirtschaft negativ beeinflussen würde und daneben noch auf viele weitere Sektoren des täglichen Lebens Auswirkungen hätte. Nebst den Bauern lehnen unter anderem auch die Organisationen der Energiewirtschaft, der Bauwirtschaft, von Forst und Tourismus die Initiative ab.

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