St.Gallen gehen die Ideen gegen den Autoverkehr nicht aus

St.Gallen gehen die Ideen gegen den Autoverkehr nicht aus
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Mit einem «Echtversuch» prüft die Stadt die Auswirkungen einer einspurigen Führung des motorisierten Individualverkehrs am Oberen Graben. Staus sind vorprogrammiert, aber der Autoverkehr kann so weiter schikaniert werden.

Am Oberen Graben sind heute zufahrend zum Knoten Broderbrunnen (St.Leonhard-Strasse / Oberer Graben) zwei Fahrspuren für den motorisierten Individualverkehr vorhanden. Diese zwei Spuren fördern die Leistungsfähigkeit des lichtsignalgesteuerten Knotens Broderbrunnen.

Bei den ungesteuerten Fussgängerstreifen (Höhe Vadianstrasse) führe dies jedoch zu «schwierigen Situationen für die Autofahrer und die querenden Fussgänger», findet die Stadt St.Gallen. «Einerseits betrifft dies die Sicherheit der Fussgänger, andererseits kann es zu Einbussen der Leistungsfähigkeit der Strasse kommen.»

Aus Sicht der Fussgänger und mit Blick auf eine sicherere Verkehrsabwicklung wäre eine Reduktion auf eine Spur wünschenswert, behauptet die Stadt. Um die genauen Auswirkungen bezüglich Leistungsfähigkeit des angrenzenden Knotens und die Akzeptanz der Massnahmen zu klären, soll mittels eines Echtversuches diese Situation simuliert werden.

Der Versuch dauere bis Ende September 2019 und werde von diversen Messungen und Beobachtungen begleitet, sodass anschliessend eine verkehrliche Gesamtbeurteilung erfolgen könne, schreibt die Stadt. Wer diese «Gesamtbeurteilung» vornehmen will, darüber schweigt sie sich aus. Jedenfalls gehen der Stadt die Ideen gegen den motorisierten Individualverkehr nicht aus; eben erst hat sie mit der Aufhebung von weiteren 38 Parkplätzen am Marktplatz/Blumenmarkt einen nächsten Nagel in den Sarg der «lebendigen Altstadt» getrieben.