St.Gallen

Rhenusana-Generalversammlung: Einigermassen ausgeglichenes Geschäftsjahr

Rhenusana-Generalversammlung: Einigermassen ausgeglichenes Geschäftsjahr
Rhenusana-CEO Guido Mitterer
Lesezeit: 4 Minuten

Am 18. April 2024 fand in der Turnhalle der Kanti Heerbrugg am frühen Abend die Generalversammlung der Rhenusana, die Rheintaler Krankenkasse, statt. Über 500 Gäste lauschten den Referaten aus dem Vorstand und beim anschliessenden Nachtessen führte der durch die SRF-Sendung «Über Stock und Stein» bekannt gewordene Nik Hartmann mit einem spannenden Referat durch das Abendessen.

Text: Fabian Alexander Meyer

Das Wichtigste in Kürze:

  • Der Geschäftsbericht wurde angenommen.
  • Die Entlastung des Vorstandes wurde angenommen.
  • Emil Aggeler wurde als neues Vorstandsmitglied angenommen.
  • Sämtliche zur Wahl antretenden Vorstandsmitglieder wurden wiedergewählt.
  • Dr. Christof Steger wurde als Präsident wiedergewählt.
  • Die Ferax Treuhand AG wurde als Revisionsstelle wiedergewählt.

Interessierte können ausserdem auf der Website der Rhenusana den Geschäftsbericht einsehen.

«Ich begrüsse Sie recht herzlich zu unserer 69. Generalversammlung der Rhenusana», eröffnet Vorstandspräsident Dr. Christof Steger den Abend. Besonders begrüsst wurden die neuen Mitglieder der ehemaligen Krankenkasse Stoffel. Man erinnert sich: Letztes Jahr fusionierten die Rhenusana und die Krankenkasse Stoffel aus Mels.

Wichtige Abstimmung im Juni

Beginnen wir mit einem brennenden Thema. Der Abstimmung rund um die Prämienverbilligungsinitiative. «Jeder in der Schweiz wohnhafte und in bescheidenen Verhältnissen lebende Bürger kann eine Prämienverbilligung beantragen.» Die Berechnungssysteme variieren dabei von Kanton zu Kanton.

Mit der Abstimmung im Juni wird jetzt entschieden, ob die Versicherten maximal zehn Prozent des Einkommens für die Grundversicherung bezahlen müssen. Aus Sicht der Rhenusana schwierig: «Die Mehrkosten steigen jährlich an, wodurch immer grössere Beträge fällig werden. Das steht im Widerspruch zur Wirtschaftsleistung.» Kein Wunder, will der Bund dem entgegenwirken: «Er sieht eine Entlastung der Versicherten vor. Damit soll erreicht werden, dass die Situation, dass nicht alle Kantone gleich vorgehen, bereinigt werden.»

Auch das Thema «elektronisches Patientendossier» stand auf der Liste: «Mit dem Dossier soll die Patientensicherheit erhöht werden, die Qualität verbessert werden und vor allem die Effizienz gesteigert werden.» Doch das heisse nicht, dass jetzt alle Instanzen Zugriff auf die Daten haben. Jeder Patient kann für sich entscheiden, welche Daten wem zugänglich sein sollen. «Jeder sieht nur das, was er sehen muss. Nur der Hausarzt oder ein anderer Arzt sieht alles.»

Trotzdem zeigt man sich beim Kanton St.Gallen vorsichtig. «Ich finde es schade. Aber vielleicht ändert es sich.»

  
Rhenusana-Vorstandspräsident Dr. Christof Steger
Rhenusana-Vorstandspräsident Dr. Christof Steger

Auf die Rhenusana ist Verlass

Sodann war es auch schon Zeit für den ersten Punkt auf der Traktandenliste. Der Geschäftsbericht. «Wie soll ich das Geschäftsjahr 2023 beschreiben? Grundsätzlich gut, doch es gibt auch einige negative Punkte.» Konkret: «Die schwarze Null haben wir nicht erreicht.» Das bedeutet, dass mehr ausgezahlt als eingenommen wurde.

Doch dieser Ausgang war abzusehen. Guido Mitterer, Geschäftsleiter: «Sie alle konnten es in den Zeitungen lesen. Seit 17 Jahren gab es keinen derartigen Anstieg bei den Gesundheitskosten. Damit stehen wir als Versicherung nicht allein da.» Bei den Zusatzversicherungen sieht es hingegen besser aus. Nach einem schlechten Börsenjahr habe sich diese wieder erholt. «Alles in allem können wir also trotzdem ein ausgeglichenes Jahresergebnis ausweisen.»

Böse Zungen könnten jetzt die finanzielle Stabilität der Rhenusana in Frage stellen. «Doch seien Sie versichert. Wir sind weiterhin für Sie da und sorgen für die Sicherheit von Ihnen allen. Denn wir haben rund 44 Millionen Franken Rücklagen.» Dieses Geld wird für zukünftige Behandlungen gebraucht, von denen man zum jetzigen Zeitpunkt noch nichts weiss. «Wir sind immer für Sie da. Sie können sich auf die Rhenusana verlassen.»

Rhenusana-CEO Guido Mitterer
Rhenusana-CEO Guido Mitterer

Emotionaler Abschied von einem langjährigen Mitglied

Dann kam es zu einem weniger schönen Teil des Abends. Steger: «Roman Jösler kann heute Abend leider nicht dabei sein.» Die Gesundheit des Vorstandsmitgliedes lasse es einfach nicht zu. Und das ist auch der Grund, weshalb er aus dem Vorstand zurücktritt.

«Geistig war er zu jeder Zeit komplett gesund, doch sein körperliches Schicksal wurde immer schlimmer. Im Namen der ganzen Rhenusana möchte ich dir, Roman, für deine geleistete Mitarbeit danken. Dafür, wie sehr du dich für unser aller Wohl eingesetzt hast. Mögest du dein körperliches Schicksal weiterhin so gut tragen wie bisher.» Auch Jöslers Frau gebührte der Dank: «Sie ist immer für ihn da. Zu jeder Zeit. Auch als sie ihn zu unseren Treffen hinfahren und anschliessend wieder abholen musste.» Dieses Schicksal stimmt traurig.

An seine Stelle soll nun Emil Aggeler treten. «Er ist mit dem Sarganserland vertraut. Davon können wir profitieren. Ausserdem war er auch Präsident der Krankenkasse Stoffel, die mit uns fusioniert ist.» Anschliessend wurde über seine Wahl in den Vorstand abgestimmt – und angenommen. Des Weiteren stellten sich auch die Mitglieder Erika Bünzli, Markus Kolb, Arthur Philipp, Christof Schmid, Dr. Tilman Slembeck  und Christof Steger zur Wiederwahl an. Auch hier wurden alle angenommen. Damit bleibt der Vorstand bis auf den oben erwähnten Wechsel und demzufolge die Neubesetzung gleich.

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Ex-SRF-Moderator Nik Hartmann
Ex-SRF-Moderator Nik Hartmann

Zufälle gibts...

Langsam aber sicher wurden die Gäste hungrig. Nach etwa 1.5 Stunden war die Generalversammlung dann auch bereits zuende und es wurde Zeit für den heimlichen Star des Abends. Das Nachtessen. Begleitet wurde dieses durch den Ex-SRF-Moderator Nik Hartmann, bekannt aus seiner Wandersendung «Über Stock und Stein».

Eine besonders lustige Anekdote sei hierbei verraten: «Als ich in Zug wohnte und in Zürich arbeitete, stieg ich eines Morgens warum auch immer in den falschen Zug. Also setzte ich mich in ein Abteil, welches bereits schon von zwei anderen Männern belegt war.» Die beiden schwiegen sich an, «also dachte ich, dass sie sich nicht kennen.»

Er setzte sich zu ihnen und kurz nach der Abfahrt kamen sie ins Gespräch. «Schnell waren wir beim Thema Sternzeichen. Da stellten wir fest, dass wir alle Sternzeichen Zwilling sind.» Und als ob das nicht schon genug wäre: «Wir hatten, und das schwöre ich bei den Seelen meiner drei Söhne, alle am ersten Juni Geburtstag!» Solche Zufälle glaubt man wahrscheinlich nicht, bis man sie selbst erlebt hat.

Des Weiteren entführte er die Versammelten ausserdem auch noch auf verschiedene Wanderungen, erklärte, wie ein SRF-Dreh stattfindet und noch vieles mehr. «Doch ich will nicht zu lange machen. Schliesslich sollen Sie den Znacht geniessen und nicht jetzt schon ein Darvida auspacken müssen!»

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