RhB fährt Sonderzüglein

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Das mobile ÖV-Ticket «Fairtiq», das fünf Ostschweizer Unternehmen am 1. Juni lancieren, ist nicht kompatibel mit dem E-Ticket in Graubünden. Wenn man also etwa von St.Gallen in den Bündner Süden fährt, braucht man zwei Tickets.

In den Kantonen Freiburg, Bern, Zug und Luzern gibt es das mobile ÖV-Ticket «Fairtiq» bereits. Die Rhätische Bahn führt dieses System per 1. Juni ein. Und auch fünf Ostschweizer Unternehmen lancieren zur gleichen Zeit die mobile Ticketapplikation «Fairtiq». Die Systeme sind aber nicht kompatibel. Das heisst, wenn man von St. Gallen in den Süden Graubündens fährt, braucht man zwei Tickets und bekommt auch zwei Abrechnungen. Im schlimmsten Fall müssen die Passagiere dann sogar zwei Tageskarten bezahlen.

In fünf Kantonen (St.Gallen, Thurgau, beide Appenzell und Glarus) kann die App dagegen ohne Unterbruch genutzt werden. Im Dezember soll Schaffhausen zusätzlich in den Verbund aufgenommen werden. Warum die RhB sich nicht dem grossen Verbund angeschlossen hat, sondern eine eigene Lösung fährt, ist nicht bekannt.

Die App «Fairtiq» ist seit einem Jahr auf dem Markt und wurde in Freiburg und Bern eingeführt. Inzwischen kommt sie bei den Tarifverbunden Passepartout (Innerschweiz), Frimobil (Freiburg), Libero (Bern, Biel und Solothurn), Zug, STI (Thun) und Engadin Mobil (Oberengadin) zum Einsatz. Mit Ostwind und der Rhätischen Bahn werden weitere Gebiete abgedeckt.

Die App funktioniert so, dass fast nichts gemacht werden muss. Ist erfasst, in welcher Klasse man fahren möchte und ob ein Halbtax-Abo vorhanden ist, muss man nicht mehr viel machen. Auch wer spät dran ist, um den Zug noch zu erwischen, muss sich nicht mehr vom Lösen am Billettautomaten aufhalten lassen. Steigt man beispielsweise in den Zug von St.Gallen nach Rorschach, öffnet man «Fairtiq», wischt nach rechts und los geht’s. Ist man angekommen, stoppt man den Prozess, und es wird abgerechnet. 

Die App erkennt, an welcher Haltestelle man sich befindet. Vergisst man, sich nach seiner Ankunft abzumelden, wird man von der App daran erinnert. Denn aufgrund der Ortung, erkennt das System, wenn jemand sich nicht mehr im Zug oder Bus befindet. Laut den Entwicklern der App werde immer das günstigste Billett gesucht, maximal bezahle der Kunde eine Tageskarte. Bezahlt wird entweder über die Handyrechnung oder mit der Kreditkarte.