Ostschweizer Hanfzigaretten sind gerettet

Ostschweizer Hanfzigaretten sind gerettet
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Die Steinacher Koch & Gsell AG, die unter der Marke «Heimat» u. a. Hanf-Zigaretten produziert, konnte den Konkurs abwenden. Ein Richter hat den Nachlassvertrag genehmigt; die Gläubiger sollen 75 Prozent ihrer Forderungen erhalten.

Am letzten Freitag hatte ein Richter am Kreisgericht Rorschach über den vorgeschlagenen Sanierungsplan zu befinden. Wie Roger Koch (Bild), Geschäftsführer der Koch & Gsell, mitteilt, habe der Richter den Nachlassvertrag genehmigt. Koch: «Das Unternehmen ist wieder auf Kurs.» Die Alternative wäre das Ende der «Heimat»-Macher gewesen.

Viele Investitionen beim Ausbau der Maschinen, in die Forschung oder der Expansion hatten zu hohen Auslagen geführt, die durch den Umsatz nicht gedeckt werden konnten. Die Firma habe mit den Investoren Verhandlungen geführt; sogar Angebote für einen Verkauf habe es gegeben. Aber Koch & Gsell lehnte jegliche Übernahmeangebote ab. «Das hätte zur Schliessung des Schweizer Standortes geführt», sagt CEO Koch.

Die Sanierungsmassnahmen haben nun laut Roger Koch zur Rettung des Unternehmens geführt: Koch & Gsell habe die Betriebskosten reduziert und den Umsatz gesteigert, sodass es seit Dezember 2019 schwarze Zahlen schreibt. Zur Tilgung von alten Verbindlichkeiten gibt es einen Nachlassvertrag zwischen Koch & Gsell und den Gläubigern, der eine Tilgung von 75 Prozent der Forderungen vorsieht. Der Richter hat laut der Mitteilung diesen Vertrag genehmigt. Durch diesen Abzahlungsvertrag habe man jetzt eine Lösung, bei der sofort Geld fliesst und mit der Begleichung der Schulden begonnen werden kann.

Dadurch sei die Steinacher Firma wieder auf Kurs, sagt Roger Koch: «Es tut mir extrem leid, dass diverse Gläubiger auf ihr Geld warten mussten und auch noch warten müssen.» Unter den Gläubigern ist auch der Bund. Allein der eidgenössischen Zollverwaltung schuldet Koch & Gsell sechs Millionen Franken.

«Wir werden nichts mehr eingehen, was wir nicht aus eigener Kraft finanzieren können», sagt Koch. Auf externe Investitionen lasse man sich nicht mehr ein. «So etwas wie letztes Jahr möchten wir nicht noch einmal erleben.»