Militärkantine lädt zur Besichtigung
Was mit einer Idee von vier Freunden begann, ist heute mit seiner Lage, Architektur und seinem Konzept ein einzigartiges gastronomisches Bijoux. Nun lädt die Militärkantine am 15. Januar 2017 von 14 – 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.
Mut und Idealismus
Es braucht viel Mut und noch viel mehr Idealismus in der heutigen Zeit ein neues Hotel mit Restaurant zu eröffnen. Die vier Freunde Angelica Schmid, Anna Tayler, Martin Kappenthuler und Jacques Erlanger hatten beides und brauchten es auch. Denn die Ausgangslage war nicht ganz einfach: ein altes, denkmalgeschütztes Haus, zwei Bauherren, zwei Architekten-Teams, komplexe räumliche Bedingungen, ein grosser Finanzierungsbedarf und viele ungeklärte Fragen.Heute gibt ihnen der Erfolg Recht: Zweieinhalb Jahre nach der Eröffnung ist die Militärkantine eine Perle der Gastronomie. Der Auszeichnung zum historischen Hotels des Jahres 2017 durch ICOMOS, dem internationalen Rat für Denkmäler und historische Stätten, in Zusammenarbeit mit hotelleriesuisse, GastroSuisse und Schweiz Tourismus bestätigt dies.
Tag der offenen Türe am 15.1.2017
Aus Freude über die Auszeichnung „Historisches Hotel des Jahres 2017“ und um zu zeigen, weshalb dem Haus diese Ehre widerfährt, lädt die Militärkantine am Sonntag, 15. Januar 2017 von 14 – 17 Uhr zum Tag der offenen Tür ein.
Fachleute wie die Hotel-Architekten Lukas Furrer und Christoph Flury, die Architekten der Stadt St.Gallen Hansueli Rechsteiner und Christian Weh, der Licht-Designer Marc Dietrich, Niklaus Ledergerber von der Denkmalpflege der Stadt St.Gallen, Gerold Kunz, Jury-Präsident von ICOMOS, und weitere geben Auskunft über das Haus und die Renovation, mit der Hebebühne lassen sich auch die Details an der Aussenfassade genau anschauen und selbstverständlich gibt es für die Besucherinnen und Besucher auch eine Verpflegung.
Um 14.30 h ist offizielles Anstossen auf die Auszeichnung. Eingeladen sind alle Interessierte und Medienschaffende von nah und fern.
Ein Haus mit Geschichte
Die Militärkantine St. Gallen wurde 1901/02 errichtet. Das Gebäude diente als Offiziersunterkunft, die damals, im Gegensatz zur streng klassizistischen Kaserne, als opulentes Jagdschlösschen mit Türmchen, Erkern sowie einer verspielten Dach- und Fassadengestaltung ausgeführt wurde.
Heute ist es ein schmuckes Haus mit einem hohen und wertvollen Anteil an historischer Bausubstanz, gepaart mit einem sehr zeitgemässen Betriebskonzept. In der Soldatenstube im Erdgeschoss wird heute das Restaurant betrieben und im Sommer um den Kastaniengarten erweitert, in den oberen Stöcken befinden sich zwei Säle und 21 Hotelzimmer.
Historisches Hotel des Jahres 2017
Seit 1997 zeichnet ICOMOS, der internationale Rat für Denkmäler und historische Stätten, in Zusammenarbeit mit hotelleriesuisse, GastroSuisse und Schweiz Tourismus Hotels und Restaurants aus, die nach denkmalpflegerischen Grundsätzen gepflegt und betrieben werden.
Nebst den denkmalpflegerischen Grundsätzen im Umgang mit den Gebäuden und der Ausstattung beurteilt die Jury auch die Unternehmensphilosophie, die das historische Erbe mit einbezieht und vermittelt.
Nach einer Anpassung des Reglements, konnten für 2017 erstmals auch jüngere Betriebe prämiert werden, was die Auszeichnung für die Militärkantine erst möglich machte und ein grosses Kompliment an die Architekten Hansueli Rechsteiner (Architekt Stadtteil) und Lukas Furrer/Christoph Flury (Architekten Hotel) ist: ICOMOS anerkennt, dass „das Haus mit grossem architektonischem Geschick renoviert wurde und heute ein überzeugendes Beispiel für die gekonnte Verbindung von Historie und Moderne ist“.
... und noch viel mehr
Die Militärkantine ist aber noch viel mehr als ein historisches Hotel: Es ist Kulinariktempel, Tagungs- und Kulturort sowie soziales Engagement. Das Restaurant zeichnet sich durch eine kreative regionale und biologische Küche aus. Jeden Tag wird eine neue Menukarte weitab vom üblichen geschrieben und die Speisen werden täglich frisch zubereitet.
Die beiden Säle im Haus sind beliebte Tagungs- und Seminarlokalitäten und beherbergen immer wieder Kulturanlässe, die die Militärkantine selbst oder zusammen mit Veranstaltern in der Region durchführt. Zudem bietet das Haus auch Platz für zeitgenössische Kunst.
Und nicht zuletzt ist die Militärkantine dank fairer Entlöhnung und nachhaltigen Arbeitsbedingungen sowie Arbeitsplätzen für Menschen mit leichten Behinderungen oder Jugendlichen mit Integrationsschwierigkeiten ein soziales Engagement.