MEM-KMU weiterhin unter Druck – Aufschwung lässt auf sich warten

Text: PD/stz.
Der Aufschwung, auf den viele nach zwei schwierigen Jahren hoffen, bleibt aus. Besonders deutlich zeigt sich der Druck bei der Margenentwicklung, die nun seit elf Quartalen rückläufig ist. Die Investitionstätigkeit leidet entsprechend: Zwar plant knapp ein Drittel der Unternehmen eine Erweiterung der Produktionskapazitäten, aber bei rund 20 Prozent verhindern finanzielle Einschränkungen Investitionen – oft aufgrund fehlender Eigenmittel.
US-Zölle und die Auswirkungen
Auch international nimmt der Druck zu. Die im April eingeführten, derzeit ausgesetzten US-Zölle belasten die KMU-MEM insbesondere indirekt – etwa als Zulieferer für stark exportorientierte Kunden. Die damit verbundene Unsicherheit dämpft die Investitionsbereitschaft zusätzlich. Hinzu kommt die Aufwertung des Schweizer Frankens, die die Exportfähigkeit weiter einschränkt.
Die Aussichten für das zweite Quartal bleiben verhalten: Etwa die Hälfte der Betriebe erwartet im Vergleich zum Vorjahr keine Veränderung bei Umsatz, Aufträgen und Margen. Beim Personal sind es gar zwei Drittel. Das Saldo der Einschätzungen bleibt bei allen Indikatoren negativ. 17 Prozent der Unternehmen sind derzeit von Kurzarbeit betroffen – in rund einem Drittel dieser Firmen betrifft diese mehr als 40 Prozent der Belegschaft.
Weniger Bürokratie
Swissmechanic-Präsident Nicola Tettamanti sagt: «Die anhaltend schwierige Lage erfordert nicht nur wirtschaftliche Resilienz, sondern auch politische Rahmenbedingungen, die Investitionen und Innovation ermöglichen. Weniger Bürokratie und mehr Handlungsspielraum sind jetzt entscheidend.»
Trotz des herausfordernden Umfelds bleibt die MEM-Branche entschlossen. Ihre Innovationskraft und Anpassungsfähigkeit haben sie bereits in früheren Krisen bewiesen.
Erich Sannemann, Direktor von Swissmechanic, erklärt: «Auch diesmal werden viele Unternehmen mit unternehmerischem Mut neue Wege finden – in der Hoffnung, dass der Aufschwung nicht mehr lange auf sich warten lässt.»